Amazon hat die Einführung einer neuen Funktion namens Amazon Pay Places bekanntgegeben. Damit ist es nicht nur möglich, online mit Amazon Pay zu bezahlen. Auch beim Einkauf im stationären Handel kann der Zahlungsdienst des Versandhändlers genutzt werden. Für das Nutzen von Amazon Pay Places ist einzig die Amazon App erforderlich. Das Bezahlen mit Bargeld oder Kreditkarte fällt dadurch weg. Der Kunde hat die Möglichkeit, beim Bezahlen im Handel vor Ort Amazon Pay zu nutzen, und sich andere Zahlungsmöglichkeiten zu ersparen.
Amazon Pay im Konkurrenzkampf mit PayPal
Während PayPal bereits seit vielen Jahren erfolgreich als Zahlungsdienst tätig ist, wartet Amazon mit seinem Online-Bezahldienst Amazon Pay immer noch auf den großen Durchbruch. „Amazon Pay Places“ soll diesen nun bringen. Schließlich erweitert die Möglichkeit des Bezahlens im Offline-Handel die Bandbreite an Möglichkeiten, die Kunden mit dem Zahlungsdienst des US-Konzerns haben. Dadurch sind es nicht mehr nur Onlinehändler, sondern auch stationäre Händler, welche die Zahlungsmöglichkeit in ihre Shops einbinden können.
Doch noch sind es nur wenige Händler, die Amazon Pay Places anbieten wollen. Der erste Kooperationspartner des Techunternehmens ist „TGI Friday’s“. In einem Teil der Filialen der Food-Kette ist es inzwischen möglich, mit Pay Places zu bezahlen. Es ist aber zu erwarten, dass das Unternehmen bald weitere Kooperationen abschließt. Zumindest ist das der Weg, den Amazon mit Pay Places gehen möchte. Wie sich dies in der Realität umsetzen lässt, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.
Das Kaufverhalten der Nutzer
Amazon Pay dient letztlich nicht nur den Käufern. Auch Amazon selbst kann von dem Zahlungdienst profitieren. Mit Pay Places hat das US-Unternehmen die Möglichkeit, nicht nur Daten über das Online-Kaufverhalten seiner Nutzer zu sammeln. Dadurch können auch die Informationen zu den Einkäufen der Amazon Pay Places Nutzer im stationären Handel gesammelt werden. Das Unternehmen kann den Nutzern durch eine gezielte Sichtung der Kaufinformationen individualisierte Werbung schicken und sich zugleich gezielt Kooperationspartner suchen, die zu den Nutzern des eigenen Zahlungsdienstes passen.
Amazon Pay Places natürlich nicht kostenlos
Wie bei PayPal werden auch bei Amazon Pay Gebühren fällig. Dies gilt auch für die neue Möglichkeit des Bezahlens mit Pay Places. In den USA müssen dafür 2,9% je Transaktion plus 0,30$ gezahlt werden. Diese Gebühren übernehmen die Händler. Ob diese diese Kosten an den Kunden weitergeben, ist letztlich ihnen überlassen. In Deutschland geben manche Onlineshops die Gebühren, die sie selbst für PayPal bezahlen müssen, an ihre Kunden weiter.
Kommt Amazon Pay Places nach Deutschland?
Amazon Pay ist bereits fest etabliert, wenn auch noch deutlich weniger bekannt als PayPal. Wann Amazon Pay Places auch hierzulande genutzt werden kann, ist jedoch bislang nicht bekannt. Es gibt nicht einmal genaue Zahlen darüber, wie viele Händler die Zahlungsmöglichkeit Amazon Pay tatsächlich nutzen. Im Februar 2017 hatte Amazon öffentlich gemacht, dass inzwischen über 33 Millionen Kunden Amazon Payments verwendet haben, um ihren Kauf im Internet zu bezahlen.
Anders als in den USA, ist es In Deutschland denkbar schwer, neue Zahlungsmöglichkeiten zu etablieren. Dies hat einen einfachen Grund: an der Kasse im stationären Handel bezahlen die Bundesbürger immer noch am liebsten mit Bargeld. Und beim Bestellen im Internet ist die Nummer 1 der Deutschen, wenn es ums Bezahlen geht, nach wie vor der Rechnungskauf.