Jeder kennt ihn und wohl fast jeder hat hier schon mindestens einmal eingekauft. Der Lebensmitteldiscounter Aldi ist aus dem Stadtbild deutscher Städte und Gemeinden kaum noch wegzudenken. Doch was bedeutet der Name “Aldi” eigentlich? Wie kam es zu dem Namen und was bietet Aldi außer günstigen Lebensmitteln noch alles an? Wir klären auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Name “Aldi” steht für die Bezeichnung “Albrecht Diskont”, benannt nach den beiden Gründern Karl und Theo Albrecht.
- Das Jahr 1948 gilt als Geburtsstunde des heutigen Aldis, nachdem die beiden Brüder Karl und Theo Albrecht den mütterlichen Tante-Emma-Laden übernahmen und diesen nach einem neuen Konzept aufstellten.
- Heute gelten die beiden Gesellschaften Aldi Nord und Aldi Süd zusammengenommen als zweitgrößter Lebensmitteldiscounter weltweit.
Wie ist Aldi entstanden?
Aldi gehört zu den größten Lebensmitteldiscountern der Welt. Dabei gibt es nicht nur einen Aldi Konzern. Ursprünglich aus der Übernahme des elterlichen Tante-Emma-Ladens entstanden, teilten die beiden Brüder Theo und Karl Albrecht als Inhaber im Jahr 1961 die vorherige Albrecht KG unter sich in die noch heute bestehenden Unternehmen Aldi Nord und Aldi Süd auf. Mit der Aufteilung in zwei Gesellschaften schied auch die Mutter der beiden Albrecht-Brüder als Gesellschafterin aus dem Unternehmen aus. Bereits zu diesem Zeitpunkt betrieb die damalige Albrecht KG rund 300 Filialen in der Bundesrepublik.
Diese rund 300 Filialen wurden Anfang der 1960er-Jahre allerdings noch als kleine Bedienungsläden geführt. Selbstbedienung, wie man sie heutzutage in den Lebensmitteldiscountern und Discountern kennt, war damals noch nicht sehr weit verbreitet. Da Aldi zu Beginn der 1960er-Jahre jedoch immer mehr Kunden an andere Lebensmittelketten wie Edeka und Rewe mit dem Konzept der großflächigen Selbstbedienungssupermärkte verlor, entschieden sich auch die Albrecht-Brüder, diesen Vertriebstyp in etwa 20 bis 30 Märkten zu testen.
Selbstbedienungskonzept als Diskont
Da jedoch sowohl das Sortiment als auch die Ladenfläche der Albrecht-Supermärkte nicht mit denen der Konkurrenz mithalten konnte, wurden diese Testmärkte relativ schnell wieder geschlossen. Bereits kurze Zeit später entschied man sich jedoch, mit einem neuen Konzept, dem Lebensmittel-Diskont einen neuen Anlauf zu wagen. Dieses bis heute bekannte “Aldi-Prinzip” mit großflächigen Vollsortiment-Läden, welche dank einer spärlichen Einrichtung und einem geringen Personalbestand Lebensmittel und andere Waren zu sehr günstigen Preisen anbieten konnten, gewann schnell die Sympathie der Kundschaft.
Bis heute ist dieses Prinzip der Markenkern der beiden Aldi-Unternehmen. Seit Beginn der 2000er-Jahre investieren sowohl Aldi Süd als auch Aldi Nord verstärkt in die Umgestaltung der zahlreichen Filialen, um den Kunden ein modernes und angenehmes Einkaufserlebnis bieten zu können.
Unternehmensstruktur von Aldi
Beide Aldi-Gesellschaften sind noch heute vollständig im Besitz von Familienstiftungen, deren Begünstigte die jeweiligen Nachfahren von Theo und Karl Albrecht sind. Geleitet werden beiden Unternehmen heute jedoch von familienfremden Managern. Theo Albrecht junior ist heute das einzige Familienmitglied, welches noch als Aufsichtsratsmitglied von Aldi Nord in dem ursprünglichen Familienunternehmen tätig ist.
Neben dem Deutschlandgeschäft ist Aldi auch noch in 11 weiteren Ländern der Welt vertreten. Insgesamt betreiben beide Aldi-Gesellschaften zusammen über 6.000 Filialen weltweit und beschäftigen dafür rund 155.000 Mitarbeiter.
Was macht Aldi so erfolgreich?
Das heute bekannte Aldi-Prinzip, welches im Laufe der Zeit einige Nachahmer gefunden hat, ist im Grunde genommen aus der Not heraus entstanden. Alles begann mit einem einzigen, von Anna Albrecht geführten Tante-Emma-Laden. Nach dem Einstieg der beiden Söhne begannen diese, weitere Filialen nach dem damals üblichen Prinzip der Bedienungsläden in Westdeutschland zu eröffnen. Mit Beginn der 1960er-Jahre bekamen diese jedoch zusehends Konkurrenz durch andere Supermarktketten, welche neue, großflächige Einkaufsläden mit dem Prinzip der Selbstbedienung eröffneten. Auch die Albrecht-Brüder versuchten sich zunächst an diesem Prinzip, konnten damit jedoch kaum Erfolge feiern.
Um die Zukunft des Geschäfts dennoch zu sichern, begannen Sie, die eigenen Läden nach dem Discounter-Prinzip umzugestalten: Um die Kunden mit möglichst günstigen Preisen für Lebensmittel und Artikel des täglichen Bedarfs überzeugen zu können, wurden in großflächigen Geschäften mit spärlicher Ausstattung ein Sortiment angeboten, welches alle Bedürfnisse der Kunden zu einem günstigen Preis befriedigen sollte.
Charakteristisch dafür sind:
- Keine aufwendige Präsentation der Produkte, es werden lediglich geöffnete Kartons in die Regale gestellt, aus denen sich die Kunden die einzelnen Produkte selbst entnehmen können
- Der Verzicht auf Frischware und damit die Einsparung aufwendiger Kühl- und Frischetechnik
- Keine Dubletten im Sortiment
- Eine dünne Personalbesetzung der einzelnen Geschäfte
- Der Verzicht auf die Bepreisung jedes einzelnen Artikels
- Eine eher spärliche Ausstattung der Geschäfte ohne aufwendige Dekorationen.
Dieses Discounter-Prinzip wurde von den Kunden aufgrund der daraus resultierenden niedrigen Preise dankend angenommen und führte somit nicht nur zur weiteren Expansion der Albrecht-Brüder, sondern auch zur noch heute gültigen Umbenennung der Albrecht-Supermärkte in Albrecht Diskont, kurz: Aldi.
Zusammenfassung zu Aldi
Aldi ist aus der heutigen Einkaufswelt nicht mehr wegzudenken. Als einer der größten Lebensmitteldiscounter weltweit ist Aldi auch heute noch beliebt bei Kunden. Vor allem die günstigen Preise für Lebensmittel und Artikel des täglichen Bedarfs sind es, welche die Kunden dazu verleitet, regelmäßig bei Aldi einzukaufen. Ein im Ursprung aus der Not heraus geborenes Prinzip sorgte nicht nur für die noch heute gültige Namensgebung der Lebensmitteldiscount-Kette, sondern hat sich im Laufe der Jahrzehnte auch zum Erfolgsrezept entwickelt. Wenn auch im Laufe der Zeit das Sortiment vorsichtig erweitert wurde und insbesondere ab den 2000er-Jahren die einzelnen Märkte eine deutliche optische Auffrischungskur bekamen, so steht Aldi auch heute noch in erster Linie für den kostengünstigen Einkauf von Lebensmitteln.