Nichts ist ärgerlicher, als wenn sich das Schnäppchen als Betrug entpuppt. Wenn es sich um hohe Beträge oder wertvolle Ware handelt, liegt der Fall noch ernster. Leider findet sich auf eBay Kleinanzeigen eine ganze Palette an Betrugsmaschen. Wir zeigen Ihnen hier, wie die Betrüger vorgehen und wie Sie sich dagegen Schützen können.
- Der einfachste Schutz vor den meisten Betrügern ist eine persönliche Übergabe.
- Bezahlung am besten in Bar.
- Überweisen Sie Geld niemals per MoneyGram, Western Union oder Nachnahme bei eBay Kleinanzeigen.
- Führen Sie Kaufgespräche nicht außerhalb von eBay Kleinanzeigen (nur per eBay-Kleinanzeigen Messenger).
- Wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt, verzichten Sie besser auf den Kauf oder Verkauf.
- Lassen Sie sich alles schriftlich bestätigen (Zustand, Lieferumfang, usw.).
Inhaltsverzeichnis des Artikels
Betrugsmaschen bei eBay-Kleinanzeigen
Dreiecksbetrug
Ein sehr beliebter und risikoarmer Weg auf eBay Kleinanzeigen zu betrügen, ist der Dreiecksbetrug. Am Ende gibt es zwei Geschädigte. Dabei geht der Betrüger so vor, dass er eine von Ihnen erstellte Anzeige kopiert und diese selbst einstellt. Dann meldet der Betrüger sich bei Ihnen um den Artikel zu erwerben und besteht dabei darauf, per PayPal oder Überweisung zu bezahlen.
Während der Betrüger mit Ihnen verhandelt, wartet er auf einen Kaufinteressenten für seine kopierte Anzeige. Wenn sich ein Käufer findet, gibt der Betrüger dem Käufer Ihre Kontodaten oder PayPal-Adresse. Der Käufer überweist das Geld an Sie. Daraufhin versenden Sie den Artikel an die vom Betrüger genannte Adresse. Diese entpuppt sich dann oft als eine leer stehende Wohnung mit einem gefälschten Briefkastenschild.
Der Käufer erhält so natürlich nicht sein Paket und beschwert sich bei PayPal oder lässt sein Geld zurückbuchen. An diesem Punkt merken die Meisten, dass ein Betrüger im Spiel war, der nun sein eBay Kleinanzeigen Konto gelöscht hat und durch die gefälschte Adresse nicht nachzuverfolgen ist.
Zudem greift der PayPal-Käuferschutz, da die Adresse, an die Sie versendet haben nicht mit der des Käufers übereinstimmt. Selbst wenn Sie eine Sendungsnachverfolgung und einen Beleg haben, ist also sowohl Ihr Artikel, als auch das Geld weg.
- Versuchen Sie Versand zu vermeiden.
- Falls es länger dauert, bis das Geld überwiesen wurde oder der Käufer sich komisch verhält, überprüfen Sie die deutschlandweite Ergebnisliste nach einer Kopie Ihrer Anzeige.
- Überprüfen Sie, von wem das Geld gekommen ist. Name und Adresse müssen mit den Daten, die Sie bei eBay Kleinanzeigen erhalten haben, übereinstimmen.
Abholtrick
Zwar ist die persönliche Übergabe die sicherste Methode zu verkaufen auf eBay Kleinanzeigen, aber auch hier kann es zu Problemen kommen.
Hellhörig sollten Sie immer werden, wenn ein Käufer die Ware nicht persönlich Abholen will, sondern einen Bekannten oder Freund vorbeischicken will. Der Betrüger schiebt dann meist einen zunächst plausibel klingenden Grund vor und möchte eine Abholung durch einen Bekannten ausmachen, während der Käufer vorher per PayPal bezahlt. Wenn Sie darauf eingehen, bezahlt der Betrüger auch zunächst tatsächlich. Der “Bekannte” kommt vorbei und nimmt die Ware mit.
Nach kurzer Zeit beschwert sich der Betrüger dann, dass er die Ware nicht bekommen hat und aktiviert den Käuferschutz bei PayPal. Die Begründung ist, dass die Ware nicht angekommen ist. Das Geld wird von PayPal zurückgebucht. Sie können nicht dagegen vorgehen, da Sie keinen Nachweis haben, dass die Ware beim Käufer gelandet ist. Somit sind Geld und Artikel weg.
- Machen Sie nur schriftliche Absprachen und speichern Sie diese ab.
- Vereinbaren Sie, dass der Käufer dem bekannten eine Vollmacht mitgibt, die Sie behalten können. Vergleichen Sie die Angaben auf der Vollmacht mit Name und Anschrift der PayPal-Zahlung.
- Lassen Sie sich die Abgabe von dem Bekannten mit Name und Anschrift unterschreiben.
- Bitten Sie einen Freund besonders bei teuren Artikeln bei der Übergabe dabei zu sein.
Post-Trick
Der Post-Trick wird auf verschiedene Arten ausgeführt, aber im Endeffekt bekommen Sie eine gefälschte Versandbestätigung. Der Betrüger macht mit Ihnen eine Zahlung per PayPal oder Überweisung aus. Manche Betrüger versuchen auch, Sie zu einer Bezahlung mit Anbietern wie MoneyGram oder mit Amazon- und Steam-Gutscheinen zu bewegen. Bei solchen Aufforderungen sollten Sie den Kontakt direkt abbrechen.
Post-Trick: Variante 1
Wenn Sie einer Überweisung zustimmen, sagt der Verkäufer zu, das Paket zu verschicken. Sie erhalten dann eine Versandbestätigung und der Verkäufer bittet Sie daraufhin, das Geld direkt zu überweisen. Leider sind diese Versandbestätigungen oft gefälscht. Wenn Sie überwiesen haben, verschwindet der Betrüger und antwortet nicht mehr. Ihr Paket kommt nicht an und das Geld ist weg.
Post-Trick: Variante 2
Eine andere Masche ist, dass der Betrüger Sie bittet, per Nachnahme zu bezahlen.
Wenn Sie dem zustimmen, finden Sie irgendwann eine gefälschte Nachricht von der Post im Briefkasten. Darin werden Sie gebeten, den ausstehenden Betrag zum Beispiel per PaySafeCard zu bezahlen. Nachdem Sie bezahlt haben, ist der Verkäufer nicht mehr kontaktierbar und es kommt kein Paket an.
- Bezahlen Sie nicht über Anbieter ohne Käuferschutz oder Möglichkeit der Nachverfolgung.
- Achten Sie bei PayPal Zahlungen darauf, die Option “Artikel oder Dienstleistung bezahlen” zu wählen. So können Sie den Käuferschutz von PayPal nutzen.
- Prüfen Sie Mitteilungen der Post und Versandbestätigungen auf Ihre Plausibilität und Echtheit. Vergleichen Sie die erhaltene Benachrichtigungskarte z.B. mit den Originalen von DHL.
Stein-Trick
Ähnlich wie oben bittet der Betrüger Sie, per Nachnahme zu bezahlen. Wenn Sie dem zustimmen, scheint auch alles erstmal zu funktionieren. Der Paketbote bringt Ihnen ein Paket, Sie nehmen es an und bezahlen. Wenn Sie dann allerdings das Paket öffnen, stellt sich heraus, dass sich darin nur Steine befinden. Wenn der Paketbote allerdings schon weg ist, ist es zu spät und Sie sehen Ihr Geld nicht wieder. Da Sie unterschrieben haben, dass Sie das Paket erhalten haben, können Sie den Betrug nur schwer nachweisen.
- Bezahlen Sie nicht per Nachnahme.
- Öffnen Sie das Paket im Beisein des Postboten vor der Bezahlung. Auch wenn die Paketboten oft in Eile sind, sollten Sie darauf bestehen.
Doppelte-Lottchen-Trick
Manche Betrüger setzen auf einen sehr unauffälligen Trick, bei dem nicht sofort auffällt, dass Sie betrogen worden sind. Die Betrugsmasche wird eigentlich ausschließlich bei Elektrogeräten benutzt. Wenn Sie ein Gerät zum Verkauf anbieten, meldet sich der Betrüger und will direkt kaufen. Er holt das Gerät dann ab, oft ohne es vor Ort auszuprobieren oder lässt es sich schicken und bezahlt.
Schnell meldet er sich dann mit de Nachricht, dass das Gerät nicht funktioniert und Sie es zurücknehmen sollen. Tatsächlich gilt auch bei Privatverkäufen die Gewährleistungspflicht.
Das bedeutet: Auch der private Verkäufer darf Ware nur im beschriebenen Zustand verkaufen. Wenn sich die Ware als mangelhaft herausstellt, muss der Verkäufer diesen reparieren, umtauschen oder zurücknehmen.
Sie nehmen das Gerät also wahrscheinlich zurück und geben dem Betrüger das Geld. Wahrscheinlich wundern Sie sich, warum das Gerät plötzlich nicht mehr funktioniert.
Der Trick ist: Es handelt sich nicht um dasselbe Gerät handelt, sondern nur das gleiche. Der Betrüger hat Ihnen ein defektes, aber baugleiches und gleich aussehendes Gerät wie das Ihre untergejubelt und Ihr funktionierendes behalten. Den Schaden haben Sie, da das heile Gerät weg ist und Sie auch kein Geld bekommen haben.
- Dokumentieren Sie bei elektrischen Geräten den Zustand vor Verkauf genau.
- Schreiben Sie sich die Serien- oder Gerätenummer auf oder fotografieren Sie diese.
- Testen Sie das Gerät vor Übergabe mit dem Käufer zusammen. Lassen Sie am besten einen Dritten als Zeuge dabei sein.
Paket kommt nicht: Was tun?
Wenn Ihr Paket nicht ankommt, sollten Sie so vorgehen:
- Versuchen Sie zunächst den Anbieter zu kontaktieren. Eine Klärung von Person zu Person bringt meist schon eine Lösung.
- Wenn der Verkäufer sich quer stellt, setzen Sie diesem eine Frist.
- Falls der Verkäufer gar nicht mehr antwortet oder sich weigert, das Paket zu verschicken, wenden Sie sich an den Kundendienst von eBay Kleinanzeigen (Schadensmeldung abgeben)
- Geben Sie eine Strafanzeige bei Polizei ab. Geben Sie dazu die Nummer der Anzeige bei eBay Kleinanzeigen an, die Bankdaten des Verkäufers, seine Telefonnummer und den E-Mail-Verkehr zwischen Ihnen und dem Verkäufer. Anzeigen können auch in der Onlinewache Ihres Bundeslandes abgegeben werden.
- Falls Sie per PayPal gezahlt haben und die Option “Ware oder Dienstleistung bezahlen” angegeben haben, können Sie den Käuferschutz in Anspruch nehmen.
Sicherheit bei eBay Kleinanzeigen
Wie auf allen Online-Plattformen ist es auch auf eBay Kleinanzeigen wichtig, dass Sie selbst Vorkehrungen für Ihre Sicherheit treffen. Neben den direkten Betrugsmaschen gibt es noch zahlreiche Vorfälle, in denen Daten und Konto geklaut werden. Im besten Fall wird nur Ihr Profil gehackt um damit andere zu betrügen, im schlechtesten Fall werden Ihre Kontodaten gestohlen.
Fremdzugriff
Es gibt einige Vorkommnisse, an denen Sie merken, dass Ihr eBay Kleinanzeigen Konto von einer fremden Person genutzt wird.
- Passwortänderung, ohne dass Sie dies veranlasst haben.
- Anzeigen online, die nicht von Ihnen selbst geschaltet wurden.
- Jemand Fremdes hat Nachrichten über Ihr Nutzerkonto versendet.
Normalerweise bekommen Sie eine E-Mail, wenn Ihr Passwort geändert wurde, von Ihrem Account eine Anzeige geschaltet wurde oder Sie eine Nachricht bekommen haben.
eBay-Kleinanzeigen Account schützen:
- Gehen Sie auf www.ebay-kleinanzeigen.de und ändern Sie in den Einstellungen das Passwort in den „Einstellungen„.
- Wenn Sie nicht mehr in Ihren Account kommen, schreiben Sie an eBay Kleinanzeigen unter service@ebay-kleinanzeigen.de oder rufen Sie an: +49 33203/851555.
- Alternativ können Sie auch das Kontaktformular nutzen: Kontaktformular eBay Kleinanzeigen.
- Ändern Sie das Passwort des E-Mail-Accounts, den Sie für eBay Kleinanzeigen nutzen.
- Lassen Sie Ihren Virenscanner durchlaufen und löschen Sie gefundene Viren.
- Prüfen Sie Ihre E-Mail-Einstellungen (Spamschutz, Virenschutz, Weiterleitungen und ähnliches).
Phishing-Mail
Phishing Mails oder Spam war früher recht einfach zu identifizieren, da sie oft in schlechtem Deutsch geschrieben waren oder nicht wie offizielle E-Mails aussahen. Heutzutage geben sich die Betrüger mehr Mühe und manchmal sind diese Mails nicht von den echten zu unterscheiden. Sobald Sie eine E-Mail mit Aufforderungen sich Einzuloggen und gar zu Zahlungen bekommen, sollten Sie aufpassen.
- Klicken Sie auf keinen Fall auf irgendeinen Link in der E-Mail. Häufig führen diese zu echt aussehenden Seiten, wie eine Kopie der Anmelde-Seite von eBay Kleinanzeigen. So wird allerdings nur versucht, Ihre Daten zu stehlen.
- Wenn Sie bereits einen Link angeklickt haben oder einen Anhang geöffnet, lassen Sie Ihren Virenscanner durchlaufen.
- Schreiben Sie eine E-Mail an spoof@ebay-kleinanzeigen.de mit einer Kopie der Phishing Mail.
- Löschen Sie erst danach die E-Mail.
- Antworten Sie nicht an angegebene E-Mail-Adressen oder falls Sie Spam per SMS bekommen haben, schreiben Sie nicht zurück.
Daten schützen
Besser als Nachsicht ist Vorsicht. Deswegen sollten Sie schon bevor Sie Opfer eines Betruges werden, sich und Ihre Daten so viel wie möglich schützen.
- Geben Sie niemals Ihre E-Mail-Adresse, Passwörter und andere Zugangsdaten bei eBay Kleinanzeigen weiter.
- Verschicken Sie keine persönliche Dokumente (z.B. den Personalausweis), auch nicht als Kopie oder Scan. Diese könnten sonst für einen Betrug genutzt werden.
- Geben Sie wenn möglich nicht Ihre volle Adresse, den vollen Namen und Geburtsdatum weiter. Rechnungen können sonst auf Sie ausgestellt werden. Vereinbaren Sie Übergaben z.B. an einem anderen neutralen Ort.
- Verschicken Sie keine privaten Fotos und Videos. Damit können Fake-Accounts von anderen erstellt werden oder diese werden sonst wie missbraucht.
- Überprüfen Sie unbekannte Absender. Sehen Sie sich den Betreff und die Schreibweise an. Wenn der Inhalt auch noch sehr drängend oder gar drohend geschrieben ist, sollten Sie nicht antworten und die E-Mail melden.
- Öffnen Sie keine Dateianhänge bei E-Mails von Unbekannten.
- Laden Sie keine Inhalte herunter von Links, die Ihnen von unbekannten Personen gesendet wurden.
- Bevor Sie einen Link anklicken, kopieren Sie die URL und sehen Sie sich diese in einem Textprogramm an. Bei Betrug verbirgt sich oft eine andere Internetadresse als die angegeben dahinter.
Link überprüfen
Sie können ganz einfach feststellen, wohin ein Link in einer unbekannten E-Mail Sie führt.
- Öffnen Sie die betreffende E-Mail. Klicken Sie auf keinen Fall auf einen der Links.
- Klicken Sie stattdessen mit der rechten Maustaste auf den Linktext.
- Klicken Sie auf “Adresse des Links kopieren”
- Öffnen Sie ein Textverarbeitungsprogramm wie z.B. Word und fügen Sie den kopierten Link mit dem Tastaturkürzel „STRG+V“ oder einem Rechtsklick und “Einfügen” in das Textdokument ein.
- Der Linkt zeigt Ihnen nun, wohin der Link führt. Bei einigen Mailprogrammen wird auch die Weiterleitung des Mailprogrammes gezeigt. Wenn der Link allerdings nicht eBay Kleinanzeigen enthält oder sonst seltsam aussieht, handelt es sich definitiv um einen Betrugsversuch.
Seit Monaten funktioniert die Sendungsvefolgung über EBay nicht oder garnicht. Wenn sich DAS herum spricht, werden die entsprechenden Leute jeden teuer gekauften Artikel als nicht erhalten melden und so ihr Geld zurück erstattet bekommen!
Hausgemachter Ärger bei EBay…wo sonst!
Hallo Eric,
danke für das Teilen Ihrer Erfahrung. Das ist natürlich ärgerlich.
Freundliche Grüße
Carolin von Bezahlen.net