Wer in deutsche Innenstädte mit dem Auto fährt, für den ist es ein gewohntes Bild: fast überall muss für das Abstellen des Autos bezahlt werden. Längst sind Parkgebühren nicht mehr nur in großen Parkhäusern fällig, auch die Parkplätze im öffentlichen Straßenraum können in vielen Bereichen nur gegen Gebühr genutzt werden. Nicht selten steht man dann vor mehreren Fragen: Wie lange werde ich parken? Habe ich überhaupt genügend Kleingeld dabei? Was passiert wenn ich länger parke als ich bezahlt habe? Zum Glück gibt es heutzutage zahlreiche Anbieter, die das lästige Kleingeld suchen am Parkautomat und das vorherige Abschätzen der Parkzeit unnötig machen. Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten Sie zum Bezahlen am Parkscheinautomat haben.
Wie kann man am Parkscheinautomat bezahlen?
Wer sein Auto in der Innenstadt abstellt, der muss dafür bezahlen. So wollen Städte, Gemeinden und Kommunen die Nutzung des begrenzten öffentlichen Raumes fairer und angenehmer für alle Beteiligten machen. Denn wer für das Abstellen des Fahrzeugs bezahlen muss, der überlegt vielleicht eher auf das Rad oder die Bahn umzusteigen. Entscheiden Sie sich dennoch mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren oder sind schlichtweg darauf angewiesen, so stehen Ihnen zum Bezahlen der Parkgebühren unterschiedliche Varianten zur Verfügung.
Der Klassiker: Das Bezahlen mit Münzgeld
Klassischerweise wird der Parkscheinautomat mit Münzgeld bezahlt.
Die meisten Parkscheinautomaten funktionieren nach folgendem Prinzip:
- Sie werfen eine bestimmte Menge an Geld ein.
- Auf dem Display erscheint die Uhrzeit, bis zu der Sie Ihr Auto auf dem Parkplatz stehen lassen dürfen.
Der Preis pro Zeiteinheit ist dabei am Automaten ablesbar. - Sie fordern per Tastendruck den Parkschein an, den Sie anschließend gut sichtbar hinter der Windschutzscheibe auslegen.
Neben dem Vorteil, dass Sie von vornherein wissen wieviel Sie für das Parken ausgeben, bringt diese Variante aber auch einige Nachteile mit sich: Im Gegensatz zu den Parkautomaten in Parkhäusern akzeptieren die meisten Parkscheinautomaten an öffentlichen Parkplätzen nämlich keine Geldscheine. Das bedeutet, Sie müssen immer genügend Münzgeld bei sich führen, um die Parkzeit bezahlen zu können. Außerdem bestimmen Sie durch den Einwurf der Münzen Ihre Parkzeit. Dauert Ihr Aufenthalt doch länger als die gelöste Parkzeit, stellt dies ein Parken ohne gültigen Parkschein dar, für das ein entsprechendes Verwarnungsgeld droht.
Eher selten: Bezahlen am Parkscheinautomat mit EC- oder Kreditkarte
Wenn Sie nicht genügend Bargeld dabei haben, können Sie in einigen Städten Ihren Parkschein auch mittels EC- oder Kreditkarte lösen. Doch leider verfügen nur die wenigsten Parkscheinautomaten an öffentlichen Parkplätzen in Deutschland über ein entsprechendes Kartenlesegerät. Auch das kontaktlose Bezahlen wird nur in den seltensten Fällen angeboten. Daher ist diese Variante nur eher selten möglich. Hinzu kommt, dass auch hier die Parkzeit im Vorhinein festgelegt werden muss. Überschreiten Sie diese, droht ein Verwarnungsgeld.
Ganz modern: Bezahlen am Parkscheinautomat per Handy oder Smartphone
Sicherlich haben Sie auch schon einmal an einem Parkscheinautomat eines dieser bunt wirkenden Plakate gesehen:
Dies weist darauf hin, dass Sie hier auch mit Ihrem Handy die Parkgebühren bezahlen können.
- Das Bezahlen der Parkgebühren per SMS
- Das Bezahlen der Parkgebühren per App.
An jedem Parkautomaten ist die jeweilige Parkzone, meist eine 5-6-stellige Nummernfolge, angegeben. An einigen Parkautomaten in deutschen Städten sehen Sie dazu eine Rufnummer, an diese Sie eine SMS mit der jeweiligen Parkzone senden können. Dadurch werden Ihre Parkgebühren über die Mobilfunkrechnung abgerechnet, sofern Ihr Mobilfunkbetreiber diesen Service ermöglicht.
Anbieter von Park-Apps
Das Smartphone ist heutzutage sowieso bei nahezu jedem ein fast täglicher Begleiter. Durch die Nutzung bestimmter Apps können Sie damit auch Ihre Parkgebühren bezahlen.
- ParkNow
- Parkopedia
- Park and Joy
- Easy Park
- ParKing
In der Einsteigerversion sind diese Apps kostenlos. Nach erfolgreicher Registrierung und Hinterlegung einer Zahlungsart, meist Lastschrift oder Kreditkarte, können Sie die Apps zum Bezahlen der Parkgebühren nutzen. Allerdings sollten Sie vorher immer genau die Bedingungen und Abläufe der einzelnen Apps durchlesen. So ist es bei einigen Apps und in einigen Städten notwendig, dass Sie sich eine extra Park-Plakette an die Windschutzscheibe kleben. Nur so erkennt das örtliche Ordnungsamt, dass Sie Ihre Parkgebühren auch wirklich bezahlen. Andernfalls droht ein Strafzettel, obwohl Sie die Parkgebühren über die App bezahlen.
So funktionieren die Apps
Das Prinzip hinter dem Bezahlen per App ist einfach.
Im Grundprinzip funktionieren diese Park-Apps folgendermaßen:
- Sie parken Ihr Fahrzeug auf einer dafür vorgesehen Fläche.
- Sie öffnen die Park-App.
- Per GPS ermittelt die App Ihren Standort und die für diese Parkzone gültigen Parkgebühren.
- Sie klicken auf “Parkvorgang starten”.
- Die virtuelle Parkuhr beginnt zu laufen und Ihre Parkgebühren werden minutengenau abgerechnet.
- Kehren Sie anschließend zu Ihrem Fahrzeug und wollen wieder losfahren, so öffnen Sie die App erneut.
- Klicken Sie nun auf “Parkvorgang beenden”. Ihr Parkvorgang wird beendet und es erscheint der errechnete Gesamtbetrag für Ihr Parken.
Die meisten Apps rechnen einmal monatlich über die von Ihnen hinterlegte Zahlungsart Ihre gesamten Parkgebühren für einen Monat ab. Einige der Apps beenden den Parkvorgang auch automatisch, wenn die App über das GPS bemerkt, dass Sie mit Ihrem Fahrzeug wieder losfahren.
Zusatzfunktionen der Apps
Neben den kostenlosen Basis-Versionen der Apps bieten einige Anbieter auch kostenpflichtige Pro-Versionen an.
Diese bieten verschiedene Zusatzfunktionen, beispielsweise:
- die Anzeige von freien Parkplätzen in der Umgebung.
- die Rücknavigation zum Parkplatz des Fahrzeugs, wenn Sie vergessen haben, wo Sie geparkt haben.
- die Anzeige spezieller Elektro- oder Behinderten-Parkplätze in der Umgebung
- den Zugang zu ausgewählten Parkhäusern in ganz Deutschland.
Was kostet das Parken ohne Parkschein?
Ein genaues Bußgeld für das Parken ohne Parkschein gibt es nicht. Hier gilt die Devise: Es kommt darauf an.
- Vergessen Sie einen Parkschein zu lösen, so wird ein Verwarnungsgeld in Höhe von 20 Euro fällig.
- Überschreiten Sie die auf Ihrem Parkschein angegebene Parkzeit um höchstens 30 Minuten, müssen Sie ebenfalls mit einem Verwarnungsgeld von 20 Euro rechnen.
- Pro Stunde, die Sie Ihre angegebene Parkzeit überschreiten erhöht sich das Verwarnungsgeld entsprechend.
- Maximal darf das Verwarnungsgeld für die Überschreitung der Parkzeit 40 Euro betragen. Nämlich dann, wenn Ihr Auto länger als drei Stunden über der angegebenen Parkzeit stehen gelassen wird.
Richtig teuer kann es werden, wenn Sie durch das längere Parken Andere behindern. Dann darf das Ordnungsamt sogar einen Abschleppdienst rufen, der Ihr Fahrzeug umsetzt. Dies kann bis zu 300 Euro kosten.
Fazit zum Bezahlen am Parkscheinautomat
Vorbei sind die Zeiten der lästigen Suche nach Kleingeld für den Parkscheinautomaten. Dank moderner Apps auf dem Smartphone können die Parkgebühren ganz einfach digital abgerechnet werden. Das passiert auch noch minutengenau. Somit zahlen Sie nie wieder zu viel für das Parken und müssen auch keine Angst mehr vor Strafzetteln wegen des Überschreitens der Parkdauer haben.