Ein gesichertes Einkommen ist unabdinglich für eine sorgenfreie Lebensplanung. Wenn jedoch Erkrankungen oder andere Einschränkungen das Arbeiten unmöglich machen, kann die Existenzgrundlage gefährdet sein. Oft stellt sich die Frage, wie man sich gegen solche Vorfälle absichern kann.
In diesem Artikel erklären wir, was genau eine Einkommensversicherung ist, wann sie sinnvoll erscheint und worin der Unterschied zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung besteht. Außerdem erfahren Sie Details zur Vertrags- und Rentendauer und in welchen Fällen die Versicherung zahlt.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Einkommensversicherung dient dazu, Ihr Gehalt bei Verdienstausfällen zu schützen
- Die Leistungsvoraussetzungen werden durch konkrete medizinische Diagnosen definiert, die Auszahlung der Rente verläuft daher unkompliziert
- Die Dauer und Höhe der Auszahlungen sowie nicht enthaltene Leistungen oder Zusatzleistungen sind tarifabhängig
- Vorteile gegenüber der Berufsunfähigkeitsversicherung: Unabhängigkeit von Vorerkrankungen und Beruf
- Die Vertragsdauer beträgt meist mindestens 1 Jahr
- Je nach Tarifvariante kann die vereinbarte Rente bis zum Tod erfolgen
Was ist eine Einkommensversicherung?
Eine Einkommensversicherung ist eine private Unfallversicherung und damit ein Schutz Ihres Gehaltes bei Verdienstausfällen. Das heißt, sie dient dazu, Ihre Einkünfte für Sie und Ihre Familie zu sichern, wenn Sie in Folge bestimmter Ereignisse Ihre Arbeitsleistungen nicht mehr erbringen können. Dazu gehören Unfälle, Erkrankungen und andere Einschränkungen, die dazu führen, dass Ihre Arbeitskraft vermindert wird.
Unabhängig von Ihrem eigentlichen Einkommen wird in solch einem Fall nach Prüfung eine vorher vereinbarte monatliche Rente gezahlt. Ausnahmen sind psychische Erkrankungen – diese sind oft nicht in der Versicherung enthalten.
Die Höhe der Auszahlungen hängt vom gewählten Tarif ab. Oft können Renten zwischen 500 und 3.000 Euro gewählt werden.
Mit der Einkommensversicherung werden unterschiedliche Tatbestände eindeutig definiert, sodass klar formuliert ist, wann die Absicherung greift und der Versicherer zur Leistung verpflichtet ist. Sie richtet sich nach konkreten medizinischen Diagnosen.
- Krebs
- Organschäden wie Herz- oder Nierenerkrankungen
- Behinderung bzw. Pflegebedürftigkeit durch Unfälle
- Der Verlust von Grundfähigkeiten wie Sehen, Hören, Sprechen, Orientierung
Welche Vorteile gibt es gegenüber einer Berufsunfähigkeitsversicherung?
Im Vergleich zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung bringt die Einkommensversicherung oft weniger Hürden mit sich und ist günstiger.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Ihr Beruf keine große Rolle spielt. Wenn Sie beispielsweise einer körperlich anspruchsvollen Tätigkeit nachgehen, kann das bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung zusätzliche Kosten für Sie verursachen. Für Berufe, die ein gewisses Risiko mit sich bringen, wird daher stattdessen eine Einkommensversicherung empfohlen.
Eine Einkommensversicherung kann außerdem eine gute Alternative sein, wenn eine Berufsunfähigkeitsversicherung aufgrund von Vorerkrankungen nicht abgeschlossen werden kann.
Hinzu kommt der Vorteil, dass eine Einkommensversicherung bei langfristigen wie auch kurzfristigen Arbeitsausfällen eingesetzt werden kann.
Wann greift eine Einkommensversicherung nicht?
Es gibt auch Ausnahmen, in denen die Einkommensversicherung nicht zahlt. Dies ist der Fall, wenn die zum Ausfall führende Krankheit nicht mitversichert ist. Oft sind beispielsweise psychische Krankheiten, Verletzungen durch vorsätzliche Straftaten und dauerhafte Beeinträchtigungen durch Suizidversuche oder Suchterkrankungen nicht inbegriffen.
Vertrags- und Rentendauer

Die Dauer des Vertrags und der Rentenauszahlung können oft frei gewählt werden
Die vereinbarte Rente wird monatlich im Voraus bzw. rückwirkend zu dem Monat, in dem die konkrete medizinische Diagnose erfolgt ist, gezahlt. Es kann dabei das Fortbestehen und der Umfang der jeweiligen Beeinträchtigungen in bestimmten Abständen vom Versicherer durch ärztliche Attests überprüft werden. Je nach Tarifvariante kann die Rentendauer lebenslang sein oder auch mit dem 67. Lebensjahr enden. Auch eine Beitragsbefreiung bei Arbeitslosigkeit kann individuell vereinbart werden.
Für wen ist diese Existenzschutzversicherung geeignet?
Eine Einkommensversicherung lohnt sich für bestimmte Personengruppen mehr als für andere.
- Menschen, die einem Risikoberuf nachgehen
- Menschen, die wegen finanzieller oder gesundheitlicher Gründe keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen können
- Studierende
- Kinder
- Selbstständige
Vergleich verschiedener Tarifangebote
Um herauszufinden, welche Leistungen und Kriterien die verschiedenen Versicherungsanbieter anbieten, sollten diese gegenübergestellt werden. Da die Leistungsvoraussetzungen der Versicherer stark variieren, hilft dies einen Überblick zu bekommen und sich mit den Tarifen im Detail auseinandersetzen.
Zu den Versicherungen, die eine Existenzschutzversicherung anbieten, gehören:
- Barmenia Versicherungen
- Janitos
- Die Bayrische
- LV 1871
- Interlloyd Versicherung
Persönliche Schwerpunkte können sein:
- Zusatzleistungen
- Einmalzahlung oder monatliche Rente
- Vertragslaufzeit
- Mitversicherung von Familienmitgliedern
In der folgenden Tabelle sehen Sie ein Rechenbeispiel zu möglichen Angeboten ausgewählter Versicherungsanbieter.
Versicherungsanbieter | Berufswahl | Vereinbarte Rente in Euro | Zahlungszeitraum | Monatlicher Beitrag in Euro |
---|---|---|---|---|
LV 1871 | KfZ-Mechaniker/in | 1.500 | Monatlich | 20,61 |
Die Bayrische | KfZ-Mechaniker/in | 1.500 | Monatlich | 17,61 |
Interlloyd | KfZ-Mechaniker/in | 1.500 | Monatlich | 19,10 |
Die Bayrische | Altenpfleger/in | 1.300 | Monatlich | 15,26 |
Janitos | Altenpfleger/in | 1.300 | Monatlich | 18,69 |
Weitere wichtige Variablen:
Zusätzlich zur Berufswahl können auch das Alter und Informationen darüber, ob man Motorrad fährt oder raucht in die Rechnung miteinbezogen werden. Variablen wie diese können den zu zahlenden Beitrag beeinflussen.
Vor- und Nachteile einer Einkommensversicherung
Für eine gute Übersicht, sehen Sie hier noch einmal die Vor- und Nachteile einer Existenzschutzversicherung.
- Im Vergleich zur Berufsunfähigkeitsversicherung günstiger und barrierefreier
- Unabhängig vom Beruf
- Auch für risikoreiche Berufe geeignet
- Eine Versicherung ist trotz Vorerkrankungen möglich
- Verlangt keine gesundheitliche Prüfung im Voraus
- Kann bei langfristigen wie auch kurzfristigen Arbeitsausfällen eingesetzt werden
- Ausnahmen, in denen die Einkommensversicherung nicht zahlt: wenn beispielsweise die zum Ausfall führende Krankheit nicht mitversichert ist
- Psychische Krankheiten, Verletzungen durch Straftaten, Suizidversuche oder Suchterkrankungen sind oft nicht inbegriffen
- Nicht alle Versicherungen bieten eine Existenzschutzversicherung an
Zusammenfassung
Zur Vorbeugung von Existenzgefährdungen durch Verdienstausfälle kann eine Einkommensversicherung sinnvoll sein. Der Vorteil einer solchen Existenzschutzversicherung ist die oftmals unkomplizierte Auszahlung der Rente, da bereits vorab konkrete medizinische Diagnosen im Vertrag als Leistungsvoraussetzung definiert werden. Weitere Vorteile gegenüber der Berufsunfähigkeitsversicherung können sein, dass die zu zahlende Vertragssumme unabhängig von Vorerkrankungen und Ihrem Beruf vereinbart wird.
Die Dauer und Höhe der Auszahlungen sowie nicht enthaltene Leistungen oder Zusatzleistungen variieren dabei je Vertragsanbieter. Die Vertragsdauer beträgt meist mindestens 1 Jahr. Abhängig vom Tarif kann die vereinbarte Rente bis zum Tod erfolgen.