Ein Großteil des Kaffees weltweit wird von Kleinbauern angebaut. Nur bestimmte Regionen eignen sich zum Kaffeeanbau, häufig ist die Bevölkerung hier besonders arm. Fairtrade-Kaffee zu produzieren, bedeutet für die Erzeuger stabile Verkaufspreise und bessere Arbeitsbedingungen und Erträge. Für Verbraucher suggeriert “Fair-Trade” Nachhaltigkeit und Gesundheit. Was Fairtrade-Kaffee von herkömmlichem Kaffee unterscheidet und was der Kauf für Kunden bedeutet, zeigt dieser Artikel.
Gründe für Fairtrade
Fairtrade-Kaffee gibt es schon lange nicht mehr nur in Weltläden oder kleinen Cafés, sondern auch in Supermärkten und Discountern. Wie auch bei herkömmlichem Kaffee gibt es auch bei Fairtradeprodukten unterschiedliche Preise, in der Regel ist fair gehandelter Kaffee nur etwas teurer als regulärer Kaffee.
Deutschland gehört zu den wichtigsten Importländern für Kaffee. Häufig wird beim Genuss des Kaffees aber vergessen, dass gerade die Kaffeebauern in Entwicklungsländern in Lateinamerika, Asien oder Afrika unter dem steigenden Preisdruck leidenmüssen, da sie nur einen minimaler Anteil des im Supermarkt gezahlten Einkaufspreises bekommen und gleichzeitig die härteste Arbeit verrichten müssen. Die Ausbeutung der Bauern beginnt dabei oft schon im lokalen Zwischenhandel.
Was bedeutet Fairtrade-Kaffee?
Damit Kaffee als “fairtrade” zertifiziert werden kann, müssen die Kriterien der jeweiligen Siegelorganisation erfüllt werden. Dazu gehören nicht nur Auflagen, welche nicht nur auf stabile Preise fokussiert sind, sondern auch die Arbeitsbedingungen der Bauern umfassen und ökologische Aspekte beinhalten.
- Arbeitsbedingungen der Bauern
- Verbot von Kinderarbeit
- Verbot gewisser Pestizide
- Verbot von gentechnisch verändertem Saatgut
- Nachhaltiger Anbau / Schonung der Umwelt
- Mindestpreis für Erzeugnisse
- Transparente Transportwege
Zudem ist es möglich, dass eine zusätzliche Biozertifizierung gesondert gefördert wird.
Nicht alle Siegel auf Kaffee signalisieren aber, dass es sich um ein Fairtrade-Produkt handelt. Siegel wie Rainforest Alliance oder UTZ beispielsweise haben einen anderen Fokus, sodass fairer Handel hier nebensächlich ist. Die Bedingungen und Perspektiven für Kaffeebauern sind jedoch trotzdem besser als bei Produkten ohne Siegel.
Gesundheit: Ist fair gehandelter Kaffee gesünder?
Fairtrade-Kaffee ist nicht pauschal gesünder als herkömmlich gehandelter Kaffee. Viele Fairtrade-Siegel haben jedoch Auflagen, welche die Nutzung von bestimmten Pestiziden verbieten. Viele Fairtrade-Produkte sind zudem Bio-zertifiziert, sodass fair gehandelter Bio-Kaffee mit weniger Schadstoffen belastet und somit gesünder ist.
Verbesserte Bedingungen durch Fair Trade Kaffee
Fair-Trade-Initiativen haben sich zum Ziel gesetzt, die Bauern in den Entwicklungsländern zu stärken und ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern. Durch von Fair Trade zertifizierte Kooperativen und Plantagen erhalten teilnehmende Bauern für ihre Kaffeebohnen nicht nur einen garantierten und gerechten Preis, ihnen wird gleichzeitig der Marktzugang und damit die Bildung von wichtigen Handelsbeziehungen erleichtert.
Auch die Angestellten erhalten im Fair Trade-System einen garantierten Mindestlohn, Arbeitskleidung sowie Sozialleistungen. Kaffee, der ursprünglich von Bauern stammt, die am Fair Trade-System teilnehmen, kann mit dem Fair Trade-Siegel gekennzeichnet werden und kostet in der Regel zwar als andere Produkte. Mit jeder verkauften Packung fließt jedoch eine kleine Prämie auf eine Art Prämienkonto der jeweiligen Produzenten, die anschließend mit diesen Prämien Projekte realisieren können, über die sie selbst entscheiden oder abstimmen. Dies kann etwa der Bau von Schulen, Trinkwasserbrunnen oder die Verbesserung der medizinischen Versorgung sein.
Kritik an Fairtrade
Fairtrade und damit verbundene Siegel werden häufig kritisiert, weil die positiven Einflüsse auf das Leben der Bauern zu gering oder die Preise bei herkömmlich gehandeltem Kaffee teils besser seien. Außerdem stehen die Kosten für die Zertifizierung in der Kritik, da so arme Kaffeebauern nicht an den Fair-Trade-Programmen teilnehmen könnten.
Fair gehandelter Kaffee sorgt aber für allem für Verlässlichkeit bei den Produzenten und sorgt auch dafür, dass die Umwelt beim Anbau geschont wird. Neben fair gehandeltem Kaffee ist auch der Kauf von direkt gehandeltem Kaffee sinnvoll, denn hier gibt es keine Zwischenhändler, die ebenfalls profitieren. Das Geld erreicht die Bauern direkter. So können auch soziale oder gemeinschaftliche Projekte umgesetzt werden, die letztlich auch der Qualitätssteigerung und Wirtschaftlichkeit dienen.
Fairtrade-Kaffee kaufen
Fairtrade-Kaffee gibt es in vielen Cafés und Supermärkten, aber auch in Onlineshops.
Hier können Sie fair gehandelten Kaffee kaufen:
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