Kosmetika enthalten Rohstoffe aus den unterschiedlichsten Bereichen. Teils handelt es sich um Bestandteile von Lebensmitteln, teils aber auch um industriell gefertigte Bestandteile. Gemeinsam haben sie jedoch, dass sie alle auf einen natürlichen Rohstoff zurückgehen, der erst angebaut werden muss – oder auch komplett in dem Land gefertigt werden, aus dem die Rohstoffe stammen. Was Fair-Trade-Kosmetik ist und wie sie gekennzeichnet wird, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was ist Fair-Trade?
Beim Fair-Trade, also fairem Handel, wird Wert darauf gelegt, dass für die Erzeuger bessere und verlässlichere Arbeits- und Verkaufsbedingungen herrschen, als beim herkömmlichen Handel. Gerechte Löhne sind wichtig, aber auch das Verbot von Kinderarbeit und oft auch ökologischer Anbau. Zusätzlich sollen Nachhaltigkeit und auch bewusster Konsum gefördert werden.
Fair Trade-Kosmetik steht für die faire Entlohnung aller Arbeiter, die an der Entstehung beteiligt waren. Häufig gibt es für die Produkte einen Mindestpreis, der gezahlt wird. Außerdem unterstützen viele Zertifizierer soziale Projekte und sorgen für langfristige Lieferbeziehungen.
Kosmetika und der faire Handel
Bei der Herstellung von Fair-Trade-Kosmetik werden Bauern und Arbeiter, die an der Produktion von Kosmetik beteiligt sind, fair und vernünftig entlohnt. Dadurch wird sichergestellt, dass diese ihre Familien ernähren können, was mit den gängigen Löhnen oft gar nicht möglich ist.
Erkennen lässt sich faire Kosmetik beispielsweise durch das Fairtrade-Siegel, das durch den Verein Trans Fair vergeben wird. Beim Fairtrade-Siegel können Kosmetikprodukte als “fair gehandelt” zertifiziert werden, wenn alle Inhaltsstoffe, die Fairtrade-Rohstoffe sein könnten, auch die Fairtrade-Zertifizierung besitzen. Da in vielen Kosmetika Wasser der wichtigste Bestandteil ist, dieses aber nicht entsprechend zertifiziert werden kann, sind die Voraussetzungen für die Zertifizierung von Kosmetik etwas anders als bei Lebensmitteln. Der Anteil an Fair-Trade-Inhaltsstoffen kann somit gering sein, auf dem Siegel ist dies jedoch ersichtlich.
Fair gehandelte Kosmetika basieren oft auf rein natürlichen Rohstoffen, die nur schonend verarbeitet werden, trotzdem ist Fair-Trade-Kosmetik nicht gleichbedeutend mit Naturkosmetik.
Nicht alle Fair-Trade-Kosmetikhersteller zertifizieren ihre Produkte über Fairtrade. Einige haben eigene Siegel oder arbeiten mit anderen Organisationen zur Zertifizierung als “Fair-Trade-Kosmetikprodukt” zusammen. Die regulären Fair-Trade-Siegel sind für Produzenten nämlich kostenpflichtig. So kommt es, dass nicht alle fair gehandelten Produkte auch ein entsprechendes Siegel tragen.
Inhaltsstoffe von Kosmetik
In Kosmetik werden häufig Sheabutter oder Kokosöl verarbeitet, die vor allem im globalen Süden angebaut werden. Fairer Handel ist wichtig für die Erzeuger, um sichere und nachhaltige Arbeitsbedingungen vorzufinden.
Zusätzlich zu den Fair-Trade-Inhaltsstoffen können Kosmetikprodukte auch Wasser oder synthetische Inhaltsstoffe enthalten.
Zertifizierte Kosmetik hat weniger schädliche Inhaltsstoffe als herkömmliche Kosmetik, da bei der Produktion der Rohstoffe weniger oder keine Pestizide verwendet werden dürfen. Allergiker sollten jedoch immer auf die Inhaltsstoffe achten, da gerade natürliche Inhaltsstoffe zur Allergieschüben führen können.
Fair Trade-Kosmetik und die Qualität
Die Qualität fair gehandelter Kosmetik ist überdurchschnittlich. Den Unterschied wird man sofort bemerken. Bereits die Rohstoffe sind natürlich und werden häufig kontrolliert ökologisch angebaut, was zu einer deutlichen Qualitätssteigerung führt. Dadurch, dass Verbraucher bereit sind, etwas mehr für solche Kosmetik zu bezahlen, wird es dem Bauern überhaupt möglich, auf ungesunde, aber billige Anbaumethoden zu verzichten und stattdessen hochwertigere Produkte zu produzieren.
Auch die Arbeiter profitieren davon, denn fairer Handel ist ein rundum greifendes Konzept, das auch auf humane Arbeitsbedingungen achtet. Sie sind also keinen Giftstoffen ausgesetzt und bekommen so humane Arbeitsbedingungen wie möglich, was nicht nur mit fairen Löhnen einhergeht. Durch die hohe Qualität der Rohstoffe und der Verarbeitung entstehen Kosmetika, die einen höheren Preis rechtfertigen. Man wird bemerken, dass Pflegeprodukte eine weitaus intensivere Pflegewirkung haben als viele industriell gefertigte Alternativen, die allerdings günstiger sind.
Dekorative Kosmetik hat häufig eine stärkere, dafür aber natürlicher färbende Wirkung und wird vor allem den Frauen zusagen, die Wert auf Make-up legen, das keine schädlichen Stoffe beinhaltet und gleichzeitig dafür steht, Bauern und Arbeiter fair für ihre Arbeit zu entlohnen.
Unterschiede von Fair-Trade-Kosmetik und Naturkosmetik
Herkömmliche Kosmetik und Naturkosmetik unterscheiden sich durch ihre Inhaltsstoffe. Während bei herkömmlichen Kosmetikprodukten der Einsatz von künstlichen Stoffen, denen teilweise eine schädliche Wirkung auf den menschlichen Körper nachgesagt wird, üblich ist, kommt Naturkosmetik komplett ohne diese aus.
Fair-Trade-Kosmetik ist dabei nicht immer Naturkosmetik, da für beide Produktsparten unterschiedliche Gesichtspunkte zugrunde gelegt werden.
Naturkosmetik arbeitet ausschließlich mit Inhaltsstoffen natürlichen Ursprungs wie z.B. Pflanzenölen und Bienenwachs, was aber nicht heißt, dass man diese nicht auch in normalen Kosmetikprodukten finden würde. Der Unterschiedliegt in den übrigen Stoffen wie Weichmachern, Konservierungsmitteln und sonstigen Nicht-Wirkstoffen, die bei Naturkosmetik ebenfalls aus der Natur stammen müssen. Echte Naturkosmetik ist immer zertifiziert.
Die großen Drogerieketten haben zudem jeweils eine hauseigene Naturkosmetikmarke, die ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis haben und allen Interessierten die Möglichkeit bieten, für relativ kleines Geld den ersten Versuch mit Naturkosmetik zu starten.
Marken, die Fair-Trade-Kosmetik anbieten
- Lush
- Yves Rocher
- Ada
- Speick
- Dr. Hauschka
- Weleda
- Avena
- Lavera
- TheBodyShop
Dadurch, dass TheBodyShop mittlerweile zum Großkonzern L’Oréal gehört, wird die Firma häufig kritisiert
Fair-Trade-Kosmetikprodukte online kaufen
Zahlreiche Firmen und Shops bieten als fair zertifizierte Produkte an. Bei der Auswahl im Geschäft helfen die Fair-Trade-Siegel, online ist die Suche nach passenden Artikeln noch einfacher.
HINWEIS: Dieser Teil des Ratgebers befindet sich noch im Aufbau!
Vielen Dank für den guten Blog! Ich wusste nicht, dass es zur Kosmetik noch so viel zu wissen gibt. Diese Informationen haben mir sehr weitergeholfen.