Fairer Handel betrifft nicht nur Lebensmittel oder Kleidung, sondern auch Schmuck. Gerade Gold wird häufig unter gefährlichen Bedingungen gewonnen, sodass die Arbeiter einem hohen Risiko ausgesetzt sind und auch die Umwelt geschädigt wird. Beim Fair Trade Schmuck werden die Risiken minimiert, der Schmuck hinterlässt ein besseres Gefühl.
Schmuckproduktion im Sinne des Fair Trade
Bei der Schmuckproduktion gibt es unterschiedliche Stufen, bei denen der faire Handel die Arbeitsbedingungen der Menschen verbessern sowie die Umwelt schützen kann. Zum einen ist es der Prozess der Edelmetallgewinnung, der nach besseren Standards durchgeführt wird, zum anderen kann es aber auch die Schmuckherstellung selbst sein, die dem fairen Handel unterliegt.
Nachhaltig produzierter Schmuck sorgt für ein besseres Gefühl beim Tragen, hilft aber auch denen, die ihn herstellen.
Faires Gold – Was ist das?
Der herkömmliche Goldabbau fördert Kriminalität und Ausbeutung, sowohl von Menschen als auch der Natur. Beim fairen Abbau von Gold müssen gewisse Standards eingehalten werden, damit das Edelmetall als “fair” zertifiziert werden kann.
- Minen müssen über offizielle Schürfgenehmigungen verfügen
- Verbot von Kinderarbeit
- Schulung der Mitarbeiter beim Umgang mit Chemikalien
- Schutzkleidung ist Pflicht
- Reduzierter Einsatz von Chemikalien
- Zahlung von festgelegten Preisen und Prämien
Durch die Zusammenarbeit mit zertifizierten Minen werden durch das nachhaltige Gold keine Kriege oder Konflikte finanziert.
Auch andere Bestandteile der Schmuckstücke können auch ressourcenschonenden Materialien hergestellt werden, beispielsweise durch Verwendung von Recycling Kupfer oder Recycling Palladium. Auch Goldschmuck kann nachhaltig sein, wenn alte Schmuckstücke recycelt werden und so zu neuem Glanz finden. Viele Goldschmiede bieten diesen Service an.
Faire Edelsteine gewinnen
Auch bei der Silbergewinnung oder dem Abbau und Schleifen von Edelsteinen bestehen Gefahren für Mensch und Umwelt. Die Arbeitsbedingungen sind nicht fair und auch für die Natur besteht oft ein großes Risiko, da Böden, Wasser und Luft verseucht werden können.
Bei Fair Trade Edelsteinen werden soziale und ökologische Gesichtspunkte stärker gewichtet, denn auch für Edelsteine gibt es Zertifizierungen von Organisationen, die den fairen Handel stützen. Wichtig sind bessere Arbeits-, Lebens- und Handelsbedingungen für die Menschen vor Ort, aber auch Verantwortung für die Umwelt. Den Bergleuten werden höhere Preise gezahlt als auf dem Weltmarkt üblich.
Nachhaltigen Schmuck herstellen
Bei der Herstellung von nachhaltigem Schmuck sind einerseits die Materialien ausschlaggebend, andererseits können es aber auch die Produktionsbedingungen bei der Schmuckfertigung sein, die an die Standards für fairen Handel angelehnt sind.
Die Schmuckproduktion kann in Deutschland oder im Ausland erfolgen. Gerade in ärmeren Ländern und bei der Massenherstellung von Schmuck werden die Arbeiter ausgebeutet. Bei Fair Trade Schmuck sind die Arbeitsbedingungen besser, oft werden auch soziale Projekte gefördert.
Schmuck wird beispielsweise in Indien hauptsächlich von Frauen hergestellt, auch Kinderarbeit ist dabei nicht ungewöhnlich. Die Fair Trade Organisation hilft den Schmuckproduzentinnen dabei, sich zusammenzuschließen. Der Zusammenhalt in einem Familienbetrieb, einer Kooperative oder einer Selbsthilfegruppe gibt der einzelnen Produzentin Rückhalt.
Fairen Schmuck kaufen
Fairen Schmuck gibt es nicht nur bei zertifizierten Juwelieren und Goldschmieden, sondern häufig auch in Weltläden. Hier weichen die Materialien oft ab, fairer Schmuck aus Naturmaterialien ist ein beliebtes Produkt. Das können Leder oder Holzperlen sein, aber auch Muscheln oder Papier sind gute Rohstoffe für interessanten und fairen Schmuck.
Die natürliche, individuelle Schönheit von handgefertigtem Schmuck aus Afrika oder Indien entwickelt noch mehr Strahlkraft, wenn beim Kauf das gute Gefühl entsteht, dass die Person, deren Hände das Schmuckstück geformt haben, bei diesem Geschäft einen Vorteil erzielt. Darüber hinaus darf davon ausgegangen werden, dass bei Materialauswahl und Bearbeitungsvorgang die geltenden Umweltstandards eingehalten worden sind. Durch den Erwerb von Fair Trade Schmuck unterstützt der Käufer gleichzeitig ein Sozialprojekt, eine Umweltschutzorganisation und die Entwicklungshilfe. Dafür erhält er aber keine Spendenquittung sondern ein individuelles, schönes Schmuckstück.
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