Fairtrade-Produkte sind so angesagt, wie selten zuvor. Verbrauchern ist es heutzutage immer wichtiger, bei ihrem Kauf nicht nur Umwelt- und Sozialstandards einzuhalten, sondern auch einen Preis zu bezahlen, der den Herstellern in Entwicklungsländern ein faires Einkommen beschert. Im Internet gibt es viele Onlineshops, die Fairtrade-Produkte führen und sich damit ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen. In unserem Artikel erfahren Sie, welche Shops das sind. Außerdem verraten wir Ihnen, wie Fairtrade funktioniert.
Shops mit Fairtrade
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Werner-Otto-Str. 1-7
22172 Hamburg
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Tamara-Danz-Straße 1
10243 Berlin
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Marie-Curie-Str. 7
35510 Butzbach
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Rheingrafenstraße 3
55543 Bad Kreuznach
Zur Rothheck 14
55743 Idar-Oberstein
Germany
Hallgartenstraße 67
60389 Frankfurt
Dieselstraße 13 A
67141 Neuhofen
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Albstadtweg 10
70564 Stuttgart
Nikolausstr. 13
82335 Berg
Am Biotop 6
97259 Greußenheim
An der Schmiede 1
87487 Wiggensbach
Am Jakobsweg 10
74538 Rosengarten-Uttenhofen
Dorfstraße 1
73087 Bad Boll/Eckwälden
Immelmannstraße 21
88239 Wangen im Allgäu
Heiliger Weg 3-5
44135 Dortmund
Was ist Fairtrade?
In Deutschland werden viele Produkte gekauft, die von Kleinbauern in Asien, Südamerika oder Afrika hergestellt werden. Die Arbeitsbedingungen sind von Region zu Region und von Produkt zu Produkt unterschiedlich. Firmen und Organisationen, die mit dem Slogan “Fair Trade” werben, möchten diese Arbeitsbedingungen verbessern und den Bauern und Plantagenarbeitern ein faires Einkommen zu sichern. So sollen verlässliche Einkommen generiert werden, damit die Bauern und ihre Familien von der Landwirtschaft leben können. Gleichzeitig sollen auch Umweltschutz und eine gewisse Nachhaltigkeit gewährleistet sowie soziale Aspekte berücksichtigt werden.
2001 beschloss der informelle Arbeitskreis FINE, ein lockerer Zusammenschluss der vier großen internationalen Organisationen des Fairen Handels, eine gemeinsame Definition.
„Fairer Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte ProduzentInnen und ArbeiterInnen – insbesondere in den Ländern des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung. Fair-Handels-Organisationen engagieren sich (gemeinsam mit VerbraucherInnen) für die Unterstützung der ProduzentInnen, die Bewusstseinsbildung sowie die Kampagnenarbeit zur Veränderung der Regeln und der Praxis des konventionellen Welthandels.“
Daher gelten für Fair-Trade-Produkte festgelegte Standards. Diese sind bei dem bekanntesten deutschen Siegel für fair gehandelte Produkte – Fairtrade – in drei Kategorien eingeteilt und müssen von den teilnehmenden Bauern eingehalten werden.
Die Kernstandards müssen grundsätzlich erfüllt werden. Erst wenn diese zutreffen, erfolgt eine Fairtrade-Zertifizierung. Im Anschluss sind noch viele weitere Standards zu erfüllen, die letztendlich dazu beitragen sollen, die Organisationen und die Arbeitsbedingungen der Produzenten, wie auch den Schutz der Umwelt, zu verbessern oder zu gewährleisten.
Soziale Standards
Die sozialen Standards beinhalten die Stärkung der Kleinbauern, Kleinbäuerinnen sowie Arbeiter und Arbeiterinnen.
- Die Organisation in demokratischen Gemeinschaften (dies ist zum Beispiel bei Kooperativen notwendig)
- Auf Plantagen die Förderung gewerkschaftlicher Organisationen
- Geregelte Arbeitsbedingungen (z.B. Sozialleistungen und bezahlter Urlaub)
- Verbot von Kinderarbeit
- Verbot von Diskriminierungen jeglicher Art
Kinderarbeit ist in vielen Ländern noch immer an der Tagesordnung. Beim fairen Handel sollen Kinder jedoch nicht auf den Feldern oder in Nähereien arbeiten, sondern zu Schule gehen. Daher gibt es die strenge Auflage, dass Kinderarbeit verboten ist.
Auf vielen Plantagen arbeiten auch Frauen, die jedoch häufig einen niedrigeren Arbeitslohn erhalten als Männern. Diese Diskriminierung verbietet Fairtrade ebenfalls, sodass Frauen und Männer bei gleicher Arbeit auch gleich entlohnt werden.
Ökologische Standards
Bei den ökologischen Standards für eine Fairtrade-Zertifizierung gelten strenge Auflagen, um die Natur und Umwelt zu schützen, aber auch die Menschen bei der Arbeit nicht zu gefährden.
- Umweltschonender Anbau
- Ressourcenschutz
- Verbot von Pestiziden
- Verbot von gentechnisch verändertem Saatgut
- Förderung von Bioanbau
Diese ökologischen Standards sorgen auch dafür, dass es unter den Fair-Trade-Produkten eine hohe Anzahl an Bio-Produkten gibt. Bio und Fairtrade ist nämlich nicht gleichzusetzen.
Ökonomische Standards
Die ökonomischen Standards beinhalten die Anforderungen an Händler und Hersteller. Dabei geht es nicht nur um die zu zahlenden Preise.
- Bezahlung des Fairtrade-Mindestpreises
- Nachweis über Waren- und Geldfluss
- Richtlinien zur Nutzung des Siegels
- Offene und transparente Handelsbeziehungen
- Möglichkeit zur Vorfinanzierung
Der Fairtrade-Mindestpreis dient als Sicherung, sollte der Weltmarktpreis stark fallen. Liegt dieser hingegen über dem festgelegten Mindestpreis, zahlen Fairtrade-Firmen den höheren Preis, bei Bio-Produkten sogar noch einen Zuschlag. Zusätzlich gibt es Prämien, die von den Herstellern in eigene Projekte investiert werden können.
Die Erzeuger sollen durch den Fairen Handel gestärkt werden, zudem die Möglichkeit zur Bildung und Weiterbildung erhalten. Damit besitzen sie eine bessere Handelsposition und können sich unabhängig am Markt behaupten.
Fair Trade vs. konventioneller Handel
Der konventionelle Welthandel ist durch eine lange Wertschöpfungskette gekennzeichnet. Zwischen der Frucht auf dem Feld und dem fertigen Produkt im Supermarkt stehen weite Wege. Zwischenhändler, verschiedene Handelspartner sowie andere Akteure verdienen bei jedem Schritt mit, sodass jeder Erzeuger nur einen geringen Preis für seine Ware erhält– zumal der Preis für sein Erzeugnis meist durch die Börse bestimmt wird. Das bedeutet vor allem, dass der Preis stetig schwankt.
Der Faire Handel funktioniert dabei anders, denn die Bauern erhalten, unabhängig vom gerade aktuellen Börsenpreis, einen garantierten Mindestpreis, der ihre Existenz sichert und alle Produktionskosten deckt. Zudem sind Zwischenhändler und ähnliche Akteure durch den direkten Handel zwischen der Organisation und der Genossenschaft ausgeschaltet. Die Einhaltung der geforderten Standards (z. B. soziale Absicherung, keine Kinderarbeit) wird durch unabhängige Institute überprüft.
Welche Fairtrade-Produkte gibt es?
Heutzutage kann man viele Produkte kaufen, die das Fairtrade-Siegel tragen.
- Bananen
- Blumen
- Kakao und Schokolade
- Kaffee und Espresso
- Baumwolle
- Fruchtsäfte wie Orangensaft
- Gold
- Honig
- Reis
- Tee
- Wein
- Zucker
- Kosmetik wie Gesichtscreme
- Nüsse
- Öle
- Quinoa
- Gewürze
- Textilien (z.B. T-Shirts, Teppiche)
- Sportbälle
Bislang handelt es sich vor allem um landwirtschaftliche Produkte, die aus fairem Handel mit entsprechendem Siegel gekauft werden können. Dazu gehören auch Textilien oder Kosmetik, in denen Fairtrade-Anteile enthalten sind.
Vorsicht bei Textilien!
Bei Textilien wird oft lediglich die Herkunft der Baumwolle zertifiziert, die Herstellbedingungen z.B. in der Näherei aber nicht. Hier sollten Verbraucher auf zusätzliche Kennzeichnungen achten.
Das Siegel “IVN BEST” beispielsweise kontrolliert alle Prozesse der Textilherstellung und achtet auch beim Färben und Nähen auf die Einhaltung bestimmter Sozialstandards.
In Weltläden gibt es darüber hinaus aber auch kunsthandwerkliche Gegenstände wie Schmuck oder Keramik, die ebenfalls fair gehandelt sind. Und auch bei anderen Produktgruppen gibt es Bestrebungen, faire Bedingungen für Mensch und Umwelt zu schaffen, um so nachhaltig wirtschaften zu können.
Wo kann man Fairtrade-Produkte kaufen?
Fair gehandelte Produkte gab es früher vor allem in Weltläden. Auch heute gibt es hier ausschließlich fair gehandelte Produkte, auch wenn nicht alle entsprechende Siegel tragen.
Artikel aus fairem Handel gibt es aber auch im Supermarkt und im Discounter, in Bio- und Naturkostläden. Auch online gibt es zahlreiche Shops, die unter anderem oder sogar ausschließlich Produkte aus fairem Handel anbieten.
Wie erkenne ich fair gehandelte Produkte?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um fair gehandelte Produkte zu erkennen.
- Fairtrade-Produkte erkennen Sie außerdem an den Marken anerkannter Fair-Handels-Importeure. Dazu gehören zum Beispiel El Puente, Globo, DWP, Gepa und Banafair.
- Fairtrade-Produkte sind außerdem an Siegeln des fairen Handels zu erkennen. Neben dem klassischen Fairtrade-Siegel, das in Deutschland die größte Bekanntheit genießt, gibt es noch Siegel der folgenden Unternehmen: WFTO, Naturland, Fair For Live und Fair Trade Ecocert.
Nicht alle Produkte, die fair gehandelt wurden, sind aber auch entsprechend zertifiziert. Die Zertifizierung ist nämlich kostenpflichtig und gerade für kleine Unternehmen rentiert sich das nicht immer. Besonders junge Unternehmen setzen oft auf direkte Beziehungen zu den Erzeugern und sorgen so ebenfalls für faire Preise und gute Arbeitsbedingungen. Ein Siegel tragen deren Produkte aber nicht immer.
Als Verbraucher kann man im Supermarkt nach den bekannten Siegeln Ausschau halten oder gezielt im Weltladen kaufen. In Onlineshops sollten potenzielle Kunden die Produkt- und Firmendetails lesen und sich über das Unternehmen informieren.
Warum gibt es kein einheitliches Siegel für fair gehandelte Produkte?
Der Begriff „fair“ ist rechtlich nicht geschützt und kann deshalb von vielen Unternehmen und Organisationen benutzt werden. Nichtsdestotrotz kann der Begriff nicht für beliebige Produkte genutzt werden, denn die international definierten Fair-Handels-Prinzipien regeln die Eigenschaften, die diese Produkte aufweisen müssen. So kommt es, dass es verschiedene Produktsiegel und Zeichen gibt, die den fairen Handel kennzeichnen. Sie haben unterschiedliche Schwerpunkte. Das in Deutschland bekannteste Siegel stammt von Fairtrade.
Das Fairtrade-Siegel wird nicht nur einmalig vergeben, sondern die Einhaltung der Standards auch regelmäßig geprüft. So können Verbraucher sicher sein, dass entsprechend gekennzeichnete Produkte tatsächlich aus fairem Handel stammen.
Kontakt zu Fairtrade
Kontakt zu Fairtrade aufnehmen
- Adresse: Transfair – Verein zur Förderung des fairen Handels in der einen Welt | Remigiusstraße 21 | 50937 Köln-Sülz
- E-Mail: info@fairtrade-deutschland.de
- Telefon: 0221 – 9420400
- Fax: 0221 – 94204040