Falschgeld war schon immer eine beliebte Methode von Betrügern, um sich selbst zu bereichern. Die ”Blüten” der Geldfälscher werden immer besser – und selbst wer unwissentlich Falschgeld weitergibt, macht sich strafbar. Wie Sie falsche Geldnoten von echtem Geld unterscheiden können und wie Sie sich verhalten sollten, wenn Sie auf Falschgeld stoßen, erklärt wir Ihnen in diesem Artikel.
Sicherheitsmerkmale von Geldscheinen: Erkennung von Falschgeld
Euro-Geldnoten sind mit zahlreichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet, anhand derer man echtes Geld von nachgemachten Scheinen unterscheiden kann. So ist es auch für den Laien möglich, sein Bargeld zu überprüfen.
Die ”neue” Scheinserie, die seit 2013 herausgegeben, und 2019 komplettiert wird, ist dabei noch fälschungssicherer als die alten Euroscheine. Diese Serie heißt ”Europa-Serie” und ist an dem Portrait der mythologischen Europa zu erkennen, die auf den Scheinen als Wasserzeichen abgebildet ist.
Drei Punkte helfen Ihnen dabei: Fühlen, sehen und kippen. Außerdem kann UV-Licht die Erkennung unterstützen.
Fühlen: Wie muss sich ein echter Geldschein anfühlen?
Echte Euroscheine bestehen nicht aus Papier, sondern aus Baumwolle. Darum fühlen sie sich auch anders an, sie sind nämlich fester. Außerdem kann man durch die spezielle Drucktechnik, die verwendet wird, Erhabenheiten auf der Vorderseite von echten Scheinen fühlen.
Ertasten lassen sich zum einen die Schrägstriche auf der linken und rechten Vorderseite der Banknote, außerdem der Schriftzug ”CE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC”.
Die Wertzahl (bei 20-Euro-Scheinen also die 20) und die Abbildungen haben ebenfalls eine leicht andere Textur als der Rest des Scheins.
Falschgeld ist häufig aus Papier und somit dünner und auch glatter als echte Euroscheine.
Sehen: Mit dem Auge echtes Geld von Falschgeld unterscheiden
Auch mit dem Auge lässt sich echtes Geld gut von falschem unterscheiden.
Recht mittig verläuft in Euroscheinen ein Sicherheitsfaden, der sich gut erkennen lässt, wenn Sie den Schein gegen das Licht halten. Außerdem sollten Sie so das Wasserzeichen dort erkennen, wo der Schein keinen Druck hat. Sie sehen hier den Kopf er mythologischen Europa, das Architekturmotiv und die Wertzahl.
Haben Sie eine Lupe zur Hand, können Sie auch die Mikroschrift erkennen. Das Wort ”EURO” sind auf beiden Seiten des Geldscheins gestochen scharf zu erkennen, wenn es sich um Echtgeld handelt.
Kippen: Bewegen unterscheidet Echtgeld von ”Blüten”
Wenn Sie noch immer nicht sicher sind, ob es sich um einen echten Geldschein handelt, hilft Bewegung.
Die Wertzahl auf der Vorderseite changiert im Licht, wenn Sie den Schein kippen. Auf der Vorderseite finden sie außerdem den Spezialfolienstreifen, einen silbernen Streifen. Hier verändern sich beim Bewegen des Scheins Hologramme.
Hilfmittel zur Erkennung von Falschgeld
Wer viel Umgang mit Geld hat, beispielsweise in einem Supermarkt oder einer Tankstelle, kann sich nicht auf die ausführliche Prüfung per Hand und Auge verlassen. In Geschäften kommen darum oft Hilfsmittel zum Einsatz, um gefälschte Scheine schneller erkennen zu können.
UV-Licht zur Überprüfung nutzen
Falschgeld lässt sich auch gut mit UV-Licht erkennen. Unter Schwarzlicht leuchten nämlich die in den Schein eingearbeiteten Fasern.
- Die Europaflagge auf der Vorderseite des Scheins (grün)
- Die Europakarte, die Brücke und der Notenwert auf der Scheinrückseite (gelb)
- Je nach Notenwert weitere Bilder und Details auf der Vorderseite
Prüfstift zur Unterscheidung von Echt- und Falschgeld
Man sieht es immer wieder in Supermärkten: Mit einem Stift wird der Geldschein auf seine Echtheit überprüft. Dieses Prüfmittel ist jedoch ungenau, weil es nur einen Aspekt der Scheine untersucht: den Baumwollgehalt im Papier.
Mit dem klassischen Prüfstift wird ein Strich auf den Schein gemalt. Bleibt er unsichtbar oder die Stelle wird nur leicht gelblich, ist der Baumwollanteil hoch und der Schein tendenziell eher echt. Wird der Strich sichtbar oder dunkel, handelt es sich um Papier und somit vermutlich um Falschgeld.
Es gibt darüber hinaus auch elektronische Prüfstifte, die ein Signal abgeben, wenn die Seriennummer korrekt wirkt.
Die Polizei rät von der ausschließlichen Nutzung von Geldprüfstiften ab, da die Ergebnisse nicht immer eindeutig sind.
Geldprüfmaschine und Geldzählgeräte
Manchmal kommen zur Überprüfung der Scheine auch Geldscheinprüfgeräte zum Einsatz. Diese arbeiten meist mit einer Kombination der unterschiedlichen Erkennungsmöglichkeiten von Falschgeld, kombinieren also z.B. UV-Licht mit Infrarot, und einer Überprüfung der magnetischen Eigenschaft der Metallstreifen sowie der Papiereigenschaften. Viele dieser Geräte sind klein und mobil, manchmal sogar akkubetrieben. Dafür fassen sie jeweils nur einen Schein.
In Supermärkten und Banken gibt es häufig große, stationäre Geldzählmaschinen, bei denen das Geld nicht nur geprüft, sondern auch gezählt wird.
Seriennummer: Lässt sich Falschgeld anhand der Seriennummer erkennen?
Auch wenn die Seriennummer auf Geldscheinen leicht zu finden ist – sie befindet sich auf der Rückseite – lässt sich ohne akustischen Geldprüfer kaum entscheiden, ob diese echt ist oder nicht.
Zwar gibt es immer wieder Geldfälscher, die tausende Scheine mit der gleichen Seriennummer in Umlauf bringen, doch hat man nicht zufällig mehrere dieser Banknoten, ist das kaum auffällig.
Euroscheine prüfen: Spezifische Merkmale der Geldscheinen
Die oben genannten Merkmale zur Überprüfung von Falschgeld gelten für alle Euroscheine. Die einzelnen Banknoten haben dabei aber teils Besonderheiten, auf die wir im Folgenden eingehen.
500-Euro-Scheine prüfen
500-Euro-Scheine findet man relativ selten, da es hier keine zweite Serie gibt – er wird quasi abgeschafft. Die alten Scheine behalten aber weiterhin ihre Gültigkeit und können zum Bezahlen genutzt werden. Banken geben die lila Banknote aber nicht mehr aus.
Diese Merkmale hat ein echter 500-Euro-Schein:
- Notenwert: Die unvollständigen Linien oben links ergänzen sich gegen das Licht zum Notenwert 500
- Wasserzeichen: Im hellen Bereich links lässt sich die 500 als Wasserzeichen erkennen
- Relief: Der Copyrightvermerk lässt sich als Relief ertasten
- Ausgabedatum: Die Jahreszahl ist immer 2002
- Sicherheitsfaden: Der Faden wird bei Gegenlicht als dunkler Streifen gezeigt. Der Text ”500 EURO” und die Wertzahl 500 sind abwechselnd darauf zu sehen.
- Mikroschrift: Die Mikroschrift ist auch unter der Lupe scharf und nicht ausgefranst
- UV-Licht: Das Papier bleibt dunkel, aber die Europafahne und ihre Sterne leuchten. Außerdem leuchten die Sterne in der Mitte orange und Teile der Architektur werden rot.
- Infrarotlicht: Unter Infrarotlicht sind nur im rechten Bereich Teile der Banknote zu erkennen, der Rest ist kaum sichtbar.
- Hologramm: Auf der rechten Seite verändert sich das Hologramm beim Kippen des Scheins sowohl farblich als auch im Motiv.
- Ergänzter Notenwert, Wasserzeichen und Sicherheitsfaden sind auch auf der Rückseite zu erkennen – nur gespiegelt
- Notenwert: Die 500 rechts unten glänzt eher grünlich oder rötlich – je nach Betrachtungswinkel
- Mikroschrift: Die Mikroschrift ist auch unter der Lupe scharf und nicht ausgefranst
- UV-Licht: Die Europakarte, die Brücke und weitere Partikel leuchten, das Papier bleibt dunkel.
- Infrarotlicht: Mit Infrarotlicht erscheinen nur die obere Seriennummer sowie die Wertzahl unten rechts deutlich.
200-Euro-Scheine prüfen
Für die erste Serie der 200-Euro-Scheine gelten die gleichen Sicherheitsmerkmale wie beim 500-Euro-Schein.
Die neuen Scheine, die ab 2019 ausgegeben werden, erkennen Sie so:
- Smaragdzahl: Die Wertzahl unten links glänzt beim Kippen zwischen smaragdgrün und dunkelblau
- Wasserzeichen: Im hellen Bereich sind als Wasserzeichen Europa und der Notenwert zu sehen
- Sicherheitsfaden: Der Sicherheitsfaden scheint im Gegenlicht dunkel und trägt abwechselnd die Wertzahl und das Euro-Symbol €
- Mikroschrift: Die Mikroschrift auf unterschiedlichen Teilen der Banknote muss immer gestochen scharf sein
- Satelliten-Euros: Das Hologramm oben rechts zeigt zwei Euro-Symbole, welche die Wertzahl zu umkreisen scheinen
- Europa im Fenster: Das Eurozeichen wird als Hologramm beim Kippen zur Europa in einem Fenster
- Hologramm und Sicherheitsfaden sind auch auf der Rückseite zu sehen
- Glanzstreifen: Im linken Drittel glänzt ein Streifen, davon ausgenommen ist die Aufschrift 200 €, die sich wiederholt
100-Euro-Scheine prüfen
Die alten 100-Euro-Scheine weisen die gleichen Sicherheitsmerkmale auf wie die 500-Euro-Scheine. Die neuen Scheine lassen sich durch andere Merkmale erkennen.
Dies sind die Erkennungsmerkmale eines 100-Euro-Scheins:
- Smaragdzahl: Die 100 unten links changiert im Licht zwischen dunkelblau und smaragdgrün
- Wasserzeichen: Im Gegenlicht erscheinen im hellen Bereich die mythologische Europa und die Zahl 100
- Sicherheitsfaden: Der Sicherheitsfaden ist im Gegenlicht dunkel. Hier erscheinen abwechselnd die Wertzahl und das Euro-Symbol €
- Mikroschrift: Die Mikroschrift muss immer gestochen scharf sein. Sie ist auf unterschiedlichen Bereichen der Banknote sichtbar.
- Satelliten-Euros: Das Hologramm oben rechts zeigt zwei Euro-Symbole, welche die Wertzahl wie Satelliten umkreisen
- Europa im Fenster: Das Eurozeichen rechts wird als Hologramm zu Europa in einem Fenster, wenn man den Schein kippt
- Hologramm und Sicherheitsfaden sind auf der Rückseite ebenfalls sichtbar
- Glanzstreifen: Der Glanzstreifen wirkt leicht golden, davon ausgenommen sind die 100 und das Euro-Symbol, die sich abwechseln
50-Euro-Scheine prüfen
Für die alten 50-Euro-Scheine gelten im wesentlichen die gleichen Sicherheitsmerkmale wie beim 500-Euro-Schein.
Die zweite Serie der 50-Euro-Banknoten trägt andere Merkmale, um Echtgeld von Falschgeld zu unterscheiden.
Auf diese Merkmale sollten Sie achten, wenn Sie einen 50-Euro-Schein erhalten:
- Relief: Sowohl die schrägen Linien links und rechts als auch das Motiv, die Schrift und die große Wertzahl lassen sich mit dem Finger ertasten
- Wasserzeichen: Im hellen Bereich erscheinen im Gegenlicht Europa und der Notenwert
- Smaragdzahl: Die Wertzahl unten links glänzt und wirkt so grün oder blau
- Sicherheitsfaden: Der Sicherheitsfaden ist im Gegenlicht dunkel und von beiden Seiten gut zu erkennen. Die Wertzahl 50 und das Euro-Symbol wechseln sich ab.
- Mikroschrift: Auf unterschiedlichen Teilen des Scheins ist eine – immer gestochen scharfe – Mikroschrift abgebildet
- Hologramm: Auf der rechten Seite gibt es mehrere Hologramme, die sich im Licht verändern
- Europa im Fenster: Die mythologische Europa erscheint im Gegenlicht im Hologramm
- Der Sicherheitsfaden und Europa im Fenster sind auch auf der Rückseite sichtbar
- Glanzstreifen: Der Glanzstreifen wirkt je nach Lichteinfall fast unsichtbar oder leicht golden – davon ausgenommen sind das Eurosymbol und die Wertzahl 50
20-Euro-Scheine prüfen
Die wichtigsten Merkmale des 20-Euro-Scheins aus der ersten Serie entsprechen denen des 500er-Scheins. Die aktuelle zweite Serie erkennen Sie an anderen Sicherheitsmerkmalen.
Diese Sicherheitsmerkmale trägt ein 20-Euro-Schein der zweiten Serie:
- Relief: Sowohl die schrägen Streifen als auch das Motiv, die Schrift und die große Wertzahl erscheinen leicht erhöht, wenn man mit dem Finger über den Schein tastet
- Wasserzeichen: Im hellen Bereich werden im Gegenlicht der Notenwert und das Gesicht der Europa sichtbar
- Smaragdzahl: Beim Kippen wandert ein glänzender Schein smaragdgrün über die Wertzahl, der Rest wirkt tiefblau
- Sicherheitsfaden: Der Sicherheitsfaden ist ein dunkler Streifen, der im Gegenlicht gut zu erkennen ist und das €-Symbol und die Zahl 20 abwechselnd trägt
- Mikroschrift: Auch unter der Lupe ist diese Schrift immer scharf und auf unterschiedlichen Teilen des Scheins zu sehen
- Hologramm: Die Hologramme auf der rechten Seite sind beim Kippen gut erkennbar
- Europa im Fenster: Im Gegenlicht erscheint im Hologramm das Gesicht der Europa in einem Fenster
- Der Sicherheitsfaden und die Mikroschrift sind auch auf der Rückseite sichtbar
- Glanzstreifen: Ein breiter Glanzstreifen wirkt im Licht leicht golden, davon ausgespart sind die Wertzahl 20 und das Eurosymbol
10-Euro-Scheine prüfen
Während die ”alten” 10-Euro-Scheine an ähnlichen Merkmalen zu erkennen sind wie die 500-Euro-Scheine, weisen die neuen Banknoten andere Sicherheitsmerkmale auf.
Echte 10-Euro-Scheine erkennen Sie an diesen Sicherheitsmerkmalen:
- Relief: Die Schrägstreifen auf beiden Seiten sind als Relief ertastbar
- Wasserzeichen: Links wird im hellen Bereich bei Gegenlicht das Gesicht der mythologischen Europa sichtbar. Außerdem sieht man die Wertzahl 10
- Smaragdzahl: Die grüne Wertzahl unten links glänzt beim Kippen zwischen dunkelblau und smaragdgrün
- Sicherheitsfaden: Als dunkler Streifen wird der Sicherheitsfaden im Gegenlicht sichtbar, darauf sind die 10 und das Eurosymbol zu sehen
- Mikroschrift: An einigen Stellen des Scheins ist Mikroschrift aufgedruckt, die auch unter der Lupe immer gestochen scharf ist
- Hologramm: Rechts gibt es einen Streifen mit vier Hologrammen: Das Eurosymbol, die mythologische Europa, das Architekturmotiv und die Wertzahl
- Der Sicherheitsfaden ist auch auf der Rückseite sichtbar, genauso wie die Mikroschrift
- Glanzstreifen: Im Licht erscheint ein breiter Streifen leicht golden, davon ausgenommen sind die Wertzahl und das Eurosymbol
5-Euro-Scheine prüfen
Die alten 5-Euro-Banknoten haben im Wesentlichen die gleichen Sicherheitsmerkmale wie die 500-Euro-Scheine. Für die aktualisierte zweite Serie gelten andere Faktoren.
Neue 5-Euro-Banknoten erkennen Sie an folgenden Sicherheitsmerkmalen:
- Relief: An den Seiten des Scheins sind schräge Linien, die sich als Relief ertasten lassen, gleiches gilt für die große Wertzahl
- Wasserzeichen: Die Wertzahl 5 und der Kopf der mythologischen Figur Europa erscheinen als Hologramm im hellen Bereich der Banknote
- Smaragdzahl: Beim Kippen des Scheins wird die Wertzahl im unteren Bereich grün oder dunkelblau – je nach Lichteinfall.
- Sicherheitsfaden: In den Schein ist ein Sicherheitsfaden eingearbeitet, der im Gegenlicht dunkel erscheint und auf dem die 5 und das Eurosymbol sichtbar sind
- Mikroschrift: Winzig klein, aber trotzdem gestochen scharf ist Mikroschrift an einigen Stellen des Scheins unter der Lupe sichtbar
- Hologramm: Die vier Hologramme auf der rechten Seite sind beim Kippen des Scheins sichtbar. Es sind das Eurosymbol, der Europa-Kopf, das Architekturmotiv und die Wertzahl 5.
- Der Sicherheitsfaden und die Mikroschrift sind auch auf der Rückseite sichtbar
- Glanzstreifen: Ein leicht glänzender Streifen ziert den Schein, vom Glanz ausgenommen sind die Wertzahl 5 und das €-Symbol
Falsche Münzen erkennen
Falsche Münzen lassen sich häufig nur schwer von Echtgeld unterscheiden. Achten Sie besonders auf die Farben und das Material, das verwendet wird. Auch die Prägungen sollten immer gestochen scharf sein, das gilt insbesondere für den Rand der 2-Euro-Münzen.
Zahlen und Fakten zu Falschgeld
Einige Banknoten werden besonders häufig gefälscht. 2017 hat die deutsche Bundesbank rund 73.000 falsche Eurobanknoten vernichtet. Die Zahl der Fälschungen ist dabei sogar zurückgegangen, vor allem seitdem die zweite Euronoten-Serie im Umlauf ist.
Am ”beliebtesten” sind bei Fälschern die 50-Euro-Scheine, vor allem der ersten Serie.
Falschgeld im Portemonnaie: Was mache ich, wenn ich Falschgeld besitze?
Wenn Sie den Verdacht haben, Falschgeld erhalten zu haben, sollten Sie umgehend die Polizei benachrichtigen. Falls Sie das Geld nicht im Geschäft erhalten haben, sollten Sie versuchen, den Verausgaber bis zum Eintreffen der Polizei hinzuhalten oder sich das Autokennzeichen einprägen.
Nur so besteht die Möglichkeit, den oder die Täter zu identifizieren und zu finden.
Besitz: Darf ich Falschgeld behalten?
Wer weiß, dass er ”Blüten” besitzt, kann sie zwar im Prinzip behalten, ohne sich strafbar zu machen. Wer das Geld jedoch weitergibt, z.B. um damit zu bezahlen, muss mit harten Strafen rechnen. Besser ist es darum, das Falschgeld direkt der Polizei zu übergeben.
Bezahlen: Darf ich mit Falschgeld bezahlen?
Das Bezahlen mit Falschgeld ist absolut verboten. Wer weiß, dass er Falschgeld in Umlauf bringt und als echtes Geld aus- oder weitergibt, muss mit Geldstrafen bis zu 100.000 Euro oder einer Gefängnisstrafe rechnen.
Wer unwissentlich Falschgeld weitergibt oder versehentlich mit Falschgeld bezahlt, gegen den wird zwar trotzdem ermittelt, ggf. kann er aber nachweisen, dass er nicht erkennen konnte, dass es sich um Falschgeld handelte.
Umtausch: Kann ich Falschgeld gegen echtes Geld umtauschen?
Wer Falschgeld erhält und es der Polizei oder der Bundesbank zur Vernichtung übergibt, kann das wertlose Papier nicht gegen echtes Geld eintauschen. Falschgeld hat keinen Wert, somit kann auch kein Wert erstattet werden.
Wer Falschgeld erhalten hat, hat somit tatsächlich Pech, denn Banken ersetzen nur defektes Geld. Darum sollten Sie erhaltene Scheine und Münzen immer auf Echtheit prüfen. Durch tasten, sehen und kippen ist das schnell erledigt.
Bekommen: Falschgeld von der Bank erhalten, kann das sein?
Wer am Automaten Geld zieht oder am Schalter Geld abhebt, sollte kein Falschgeld erhalten. Banken sind dazu verpflichtet, die Banknoten genauer zu prüfen als beispielsweise Supermärkte oder Bäckereien. So sollte Falschgeld hier immer sofort auffallen und es gar nicht erst bis in die Automaten schaffen.
Falschgeld-App: Fälschungsschutz der Zukunft
Falschgeld ganz einfach mit dem Smartphone erkennen, ohne teures Prüfgerät oder eine manuelle Prüfung per Auge und Finger – das wünschen sich viele. Tatsächlich gibt es diverse Apps, die von sich behaupten, Falschgeld über die Handykamera erkennen zu können.
Die meisten von ihnen beinhalten jedoch vor allem Werbung und keinen wirksamen Falschgeldscanner.
In der Vergangenheit hat die Bundesbank eine App angeboten, über die man Falschgeld recht verlässlich identifizieren konnte, vor allem auch über Bilder mit Sicherheitsmerkmalen. Die App ist jedoch aktuell (Stand Februar 2019) nicht mehr im Google Play Store oder auf iTunes zu finden.
Zusammenfassung
Auch wenn immer weniger Falschgeld im Umlauf ist, kann es allen passieren, dass sie statt echtem Geld ”Blüten” erhalten. Echte Banknoten lassen sich zum Glück mit einfachen Tricks von Falschgeld zu unterscheiden, dabei gilt das Prinzip: Sehen – Tasten – Kippen.
Wer Falschgeld erhält, sollte das umgehen der Polizei melden, eine Entschädigung gibt es für den falschen Schein jedoch nicht.
Bildquelle: Die Abbildungen der Euro-Banknoten stammen von der EZB