Fremdwährungsgebühren werden insbesondere dann berechnet, wenn Kartenzahlungen außerhalb der Euro-Zone erfolgen. Für die Mietwagenzahlung oder das Bezahlen eines Einkaufs beispielsweise in US-Dollar fallen bei Kartenzahlungen oft zusätzliche Gebühren an. Allerdings ist es nicht immer notwendig, sich im Ausland zu befinden, um mit Fremdwährungsgebühren konfrontiert zu werden. Wann sie außerdem anfallen können und wie hoch sie sind, erklären wir hier.
Wann genau fällt eine Fremdwährungsgebühr an?
Fremdwährungsgebühren fallen oft bei Transaktionen an, die in Fremdwährungen abgewickelt werden. Das wohl bekannteste Beispiel für die Berechnung einer Fremdwährungsgebühr ist darum der Kreditkarteneinsatz im Ausland:
Wird beispielsweise mit einer in Deutschland ausgestellten Kreditkarte in den USA bezahlt, erfolgt die Zahlung in US-Dollar. Aus diesem Grund muss der Karteninhaber nicht allein den umgerechneten Kaufpreis, sondern auch eine Gebühr (die Fremdwährungsgebühr) bezahlen.
Wie der Name aber bereits erahnen lässt, fällt die Gebühr aber nicht lediglich dann an, wenn die Kreditkarte im Ausland verwendet wird. Stattdessen wird die Zusatzgebühr allein darum berechnet, weil die Zahlung in einer fremden Währung erfolgt. Dabei ist es unerheblich, wo genau sich der Karteninhaber bei Vornahme der Zahlung befindet.
Das bedeutet:
Eine Fremdwährungsgebühr kann auch dann berechnet werden, wenn sich der Karteninhaber physisch im Euro-Raums befindet, er eine Zahlung an einen ausländischen Händler aber in Pfund oder in einer anderen Fremdwährung vornimmt.
Fallbeispiele für die Berechnung einer Fremdwährungsgebühr
Wie schon gesehen, wird eine Fremdwährungsgebühr allein darum berechnet, weil eine Kartenzahlung in einer fremden Währung vorgenommen wird. Wo genau sich der Karteninhaber bei der Zahlung befindet, ist irrelevant.
Es können sich darum verschiedene Zahlungs-Konstellationen ergeben, in denen eine Fremdwährungsgebühr durch die Bank berechnet wird:
- Ein deutscher Kunde kauft von zuhause aus über das Internet bei einem japanischen Händler eine Jacke. Den Kaufpreis in Yen zahlt er mit seiner Kreditkarte.
- Ein deutscher Urlauber reist nach Japan. Vor Ort zahlt er sein Abendessen mit seiner Kreditkarte. Sein Kreditkartenkonto wird mit dem Zahlungsbetrag in Yen belastet.
Umgekehrt ist es allerdings auch möglich, trotz Karteneinsatzes in einem Land außerhalb der Euro-Zone keine Fremdwährungsgebühr zahlen zu müssen. Das ist etwa dann der Fall, wenn ein Händler in den USA anbietet, seine Leistung in Euro abzurechnen.
Wie hoch sind Fremdwährungsgebühren?
Wie hoch die für Transaktionen in Fremdwährungen berechnete Fremdwährungsgebühr genau ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Je nach Bank sowie je nach zur Zahlung verwendeter Kreditkarte kann sie unterschiedlich hoch ausfallen. Üblicherweise bewegt sich die berechnete Gebühr jedoch zwischen 1 und 2 Prozent der Zahlungssumme.
Eine Fremdwährungsgebühren-Obergrenze gibt es dabei nicht. Das bedeutet: Bei jeder Zahlung wird die Gebühr erneut berechnet und orientiert sich an der jeweiligen Zahlungssumme. Für diejenigen, die viel im Ausland unterwegs sind und auch größere Beträge mit ihrer Kreditkarte bezahlen, kann die Fremdwährungsgebühr darum zu einem echten Kostenfaktor werden.
Fremdwährungsgebühren auch bei Barauszahlungen?
Oft wird versucht, lästige Fremdwährungsgebühren durch Bargeldabhebungen am Geldautomaten zu umgehen. Erfolgt die Barauszahlung jedoch im Ausland und in einer Fremdwährung, schlägt dieser Versuch allerdings meist leider fehl.
Schließlich wird die Gebühr nicht nur dann berechnet, wenn Kreditkartenzahlungen in einer anderen Währung als dem Euro erfolgen. Vielmehr fällt sie auch dann an, wenn fremde Währungen an einem Geldautomaten im Ausland in bar ausgezahlt werden.
Fremdwährungsgebühren mit der Debitkarte umgehen?
Oft wird angenommen, das Fremdwährungsgebühren nur dann anfallen, wenn Waren oder Dienstleistungen per Kreditkarte gezahlt werden. Das ist so allerdings nicht richtig. Schließlich fallen Zusatzgebühren auch dann an, wenn Debitkarten wie beispielsweise die Girocard im Ausland zum Einsatz kommen.
Bei vielen Banken wird dabei allein für den Karteneinsatz im Ausland bereits eine Gebühr erhoben (Auslandsnutzungsgebühr). Zusätzlich dazu wird eine Fremdwährungsgebühr in Höhe von durchschnittlich 1,5 % berechnet, wenn Zahlung bzw. Auszahlung nicht in Euro erfolgen.
Was eine Bargeldabhebung im Ausland mit der Girocard tatsächlich kosten kann, zeigt sich an folgendem Beispiel:
- 1,75 % Fremdwährungsgebühren
- 5 Euro Gebühren für Barauszahlungen sowie
- 3 Euro an Geldautomatenbetreibergebühren
anfallen. Insgesamt kommen so rund 10 Euro an Gebühren für die Auszahlung zusammen.
Wie lassen sich Fremdwährungsgebühren vermeiden?
Wie schon gesehen können Fremdwährungsgebühren insbesondere durch das Abrechnen von Leistungen in Euro umgangen werden. Das ist insbesondere in den USA bei der Zahlung vieler Einkäufe und Dienstleistungen möglich. Darüber hinaus gibt es außerdem auch Kreditkartenanbieter, die ganz auf die Erhebung von Fremdwährungsgebühren verzichten.
Fremdwährungsgebühren fallen nicht nur bei Debit- und Kreditkarten an
Nicht nur bei Zahlungen mit der Kredit- oder Debitkarte fallen Extragebühren für das Zahlen in Fremdwährungen an. Auch beim Onlineshopping verbunden mit einer PayPal-Zahlung entstehen Mehrkosten. Diese entstehen bei PayPal aus folgendem Grund: Sollen Zahlungen in einer Fremdwährung vorgenommen werden, rechnet PayPal die Zahlung in Dollar, Yen oder Franken direkt in Euro um.
Die von PayPal verlangten Wechselkursgebühren sind dabei aber für den Zahlenden nicht immer günstig. Teilweise liegen sie sogar einige Prozent über dem offiziellen Wechselkurs. Doch wie lässt sich das Problem umgehen? Ganz einfach!
PayPal-Wechselkursgebühren vermeiden
- Bei PayPal muss eine Kreditkarte mit geringen Fremdwährungskosten hinterlegt sein
- Die Kreditkarte sollte als Standardzahlungsmittel genutzt werden
- Anschließend kann die automatische PayPal-Währungsumrechnung deaktiviert werden
- Zukünftige Zahlungen werden dann direkt in der Fremdwährung und mit der (fremdwährungs-)günstigen Kreditkarte vorgenommen
Fazit
Gebühren sind immer ärgerlich und teilweise nicht vermeidbar. Allerdings gibt es durchaus für jeden Zahlungs- oder Auszahlungsvorgang Möglichkeiten, die Gebühren so gering wie möglich zu halten. Wichtig ist es, die Gebühren nicht zu vernachlässigen und sich vor dem Bezahlen bei seiner Bank oder seinem Kreditkarteninstitut zu informieren.