Unsere Füße tragen uns durch unser gesamtes Leben. Dementsprechend sollten wir sie auch gut behandeln. Eine regelmäßige Fußpflege ist daher sinnvoll. Besonders im höheren Alter oder bei bestimmten Krankheiten sollte die Fußpflege professionell durchgeführt werden. Doch was kostet Fußpflege? Wir klären auf!
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Fußpflege kann zwischen medizinischer und kosmetischer Fußpflege unterschieden werden.
- Die Kosten für eine Fußpflege liegen in der Regel zwischen 20 und 70 Euro.
- Sofern die Fußpflege aus medizinischen Gründen notwendig und ärztlich angeordnet ist, werden die Kosten dafür von der Krankenkasse übernommen.
Unterschiede bei der Fußpflege
Eine regelmäßige Pflege der eigenen Füße ist wichtig, da diese ständig im Einsatz sind und dauerhaft das Gewicht unseres gesamten Körpers tragen. Ungepflegte Füße können nicht nur unästhetisch sein, es kann sich auch schnell unangenehmer Fußgeruch bilden. Auch dauerhaft schmerzende Füße können die Folge von nicht gepflegten Füßen sein. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch die eigene Lebensqualität stark einschränken.
Die professionelle Fußpflege kann unterschieden werden in:
- kosmetische Fußpflege
- medizinische Fußpflege
Ablauf und Kosten kosmetischer Fußpflege
Kosmetische Fußpflege wird in Kosmetik- und Fußpflegestudios angeboten. Die sogenannte Pediküre wird in erster Linie aus ästhetischen Gründen durchgeführt.
- Schneiden der Fußnägel
- Abtragung von Hornhaut
- Fußmassage
- Lackieren der Fußnägel
So viel kostet eine kosmetische Fußpflege
Je nach gewählten Leistungen liegen die Kosten für eine kosmetische Fußpflege bei 20 bis 70 Euro.
Ablauf einer Fußpflege-Behandlung
Die Behandlung zur Pflege der Füße beginnt in der Regel mit einem rund 15- bis 20-minütigem Fußbad. Dabei werden die Füße in einem Becken mit warmem Wasser sowie pflegenden Ölen und Essenzen verwöhnt. Durch das Aufweichen der Haut und Nägel an den Füßen wird außerdem die anschließende Behandlung erleichtert.
Sind die eigenen Füße von Fußpilz befallen, so werden dem Wasser für das Fußbad zudem fungizide und bakterizide Präparate hinzugefügt, um damit die Pilze und Bakterien am Fuß abzutöten. Außerdem begünstigt dies die Heilung von Ekzemen an den Füßen.
Im Anschluss an das Fußbad werden die Zehennägel gekürzt und gefeilt. Dadurch sehen die Füße nicht nur schöner aus, durch das regelmäßige Kürzen der Fußnägel kann auch eingewachsenen Nägeln vorgebeugt werden. In einigen Fällen wird für den Feinschliff der Fußnägel auch ein spezieller Fräser verwendet.
Durch das Fußbad lassen sich nicht nur die Nägel leichter kürzen, auch die Haut ist entsprechend aufgeweicht. Dadurch kann im Anschluss an das Kürzen der Nägel die Hornhaut an den Füßen leichter abgetragen werden. Dazu wird eine spezielle Hornhautraspel oder ein spezieller Hornhautfräser sowie entsprechende Lotions und Peelings verwendet. Wichtig ist dabei, dass die unteren Hautschichten nicht geschädigt oder verletzt werden.
Damit eingewachsenen Nägeln effektiv vorgebeugt werden kann, wird auch die Haut an den Fußnägeln zurückgeschoben. Um Verletzungen zu vermeiden, sollte dies mit den Fingern oder einem stumpfen Werkzeug geschehen. Dies beugt auch einem schmerzhaften Einreißen der Nagelhaut vor.
Durch eine abschließende Fußmassage wird nicht nur die Durchblutung in den Füßen gefördert, die dabei eingesetzten Fußcremes verhindern dank ihrer feuchtigkeitsspendenden und fettenden Eigenschaften eine trockene und dadurch rissige Haut an den Füßen. Auf Wunsch können im zum Abschluss auch die Fußnägel lackiert werden.
Ist Fußpflege nur für Frauen geeignet?
Im Allgemeinen gilt die Fußpflege als eine typische Behandlung für Frauen. Dabei ist die Pflege und Gesundheit der Füße von Männern mindestens genauso wichtig. Inzwischen bieten viele Kosmetikstudios sogar spezielle Behandlungen zur Fußpflege bei Männern an.
Ablauf und Kosten medizinischer Fußpflege
Die medizinische Fußpflege ist besonders wichtig, da sie nicht nur ästhetische Ziele verfolgt, sondern vor allem der Gesundheit und Funktionsfähigkeit der Füße dient. Die medizinische Fußpflege wird beim Podologen durchgeführt.
Sie dient in erster Linie der Behandlung und der Vorsorge bestehender Fußkrankheiten wie beispielsweise:
- Fuß- oder Nagelpilz
- eingewachsenen Nägeln
- Hühneraugen
- Behandlung von “Diabetes-Füßen”
Soviel kostet die medizinische Fußpflege
Durchschnittlich bewegen sich die Kosten für die medizinische Fußpflege zwischen 20 und 40 Euro.
Medizinische Fußpflege bei Diabetes-Erkrankung
Vor allem bei einer Erkrankung an Diabetes-Mellitus ist eine medizinische Fußpflege besonders wichtig. Die Diabetes-Erkrankung geht in vielen Fällen mit einer Erkrankung mit dem sogenannten “diabetischen Fuß” einher. Die Füße von an Diabetes-Mellitus erkrankten Personen sind besonders empfindlich und tragen daher ein erhöhtes Risiko für Komplikationen.
Durch die Krankheit kommt es zu Störungen der Durchblutung, insbesondere in den Füßen. Auch Beschädigungen der Nerven können im Zusammenhang mit Diabete-Mellitus auftreten. In der Folge sind die Füße von Betroffenen einem erhöhten Risiko ausgesetzt, da Wunden und andere Verletzungen oftmals erst spät bemerkt werden.
Da diese dann nicht rechtzeitig behandelt werden können, kommt es oft zur Bildung von Infektionen und Geschwüren. Diese können aufgrund der Krankheit außerdem nur sehr schlecht abheilen. Werden solche Begleiterkrankungen an den Füßen nicht rechtzeitig erkannt, kann im schlimmsten Fall sogar eine Amputation der Füße notwendig sein.
Durch regelmäßige medizinische Fußpflege beim Podologen kann solchen Maßnahmen vorgebeugt werden. Auch sollten Betroffene nach Möglichkeit selbst regelmäßig die eigenen Füße, vornehmlich die Zehenzwischenräume, kontrollieren. So können eventuelle Verletzungen oder die Bildung von Pilzen schnell erkannt und entsprechend rechtzeitig behandelt werden.
Warum medizinische Fußpflege noch sinnvoll sein kann
Neben der Behandlung und Prävention von Fußerkrankungen bieten zugelassene Podologen auch folgende Leistungen an:
- Anfertigung von Nagelprothesen für den Ersatz fehlender Fußnägel
- Anfertigung von Spangen zur Nagelkorrektur
- Taping zur Behandlung von schmerzenden und deformierten Füßen
- Entfernung von Hühneraugen oder verdickten Fußnägeln
Vor allem für ältere Menschen ist ein regelmäßiger Besuch beim Podologen sinnvoll. Durch die eingeschränkte Mobilität und Beweglichkeit im Alter lässt sich die Pflege und regelmäßige Kontrolle der eigenen Füße oft nicht mehr selbst durchführen. Außerdem lässt die Durchblutung der Füße mit zunehmenden Alter nach, was das Risiko einer Erkrankung der Füße erhöht.
Auch die Haut sowie die Nägel an den Füßen neigen mit fortschreitendem Alter zu Trockenheit. Das kann zu Rissen in Fußhaut und -nägeln führen, wodurch das Risiko von Infektionen oder Geschwüren steigt. Die regelmäßige Fußpflege kann diesen unschönen sowie schmerzhaften Entwicklungen vorbeugen und damit einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der eigenen Lebensqualität liefern.
Muss medizinische Fußpflege beim Podologen durchgeführt werden?
Fußpfleger sind nicht gleich Podologen. Während Podologen eine zertifizierte heilpraktische Ausbildung vorweisen müssen, um medizinische Fußpflege durchführen zu können, dürfen Fußpfleger lediglich kosmetische und pflegende Maßnahmen an den Füßen durchführen. Wer eine medizinische Fußpflege aufgrund einer Erkrankung an den Füßen benötigt, sollte also unbedingt einen zugelassenen Podologen aufsuchen.
In einigen Fällen bieten Podologen wie auch kosmetische Fußpfleger einen ambulanten Service an. Hierbei wird die Fußpflege im eigenen Zuhause der Betroffenen durchgeführt. Vor allem von älteren Menschen mit eingeschränkter Mobilität wird ein ambulanter Fußpflegedienst gerne genutzt. Zu den normalen Kosten für die Fußpflege können in solch einem Fall zusätzliche Anfahrtskosten hinzukommen.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Fußpflege?
Die Kosten für eine Fußpflege können von der Krankenkasse übernommen werden. Allerdings nur dann, wenn die folgenden Voraussetzungen dafür erfüllt sind:
- Es handelt sich um eine medizinische und nicht um eine kosmetische Fußpflege.
- Die medizinische Notwendigkeit der Fußpflege ist von einem Arzt durch ein Rezept und eine Überweisung zum Podologen angeordnet.
- Die Durchführung der medizinischen Fußpflege erfolgt durch einen zertifizierten Podologen.
Kann nachgewiesen werden, dass ein Besuch einer podologischen Praxis aufgrund der Erkrankung der Füße oder aufgrund des allgemeinen Gesundheitszustandes nicht möglich ist, werden auch die Kosten für eine häusliche Fußpflege von den Krankenkassen übernommen.
Können die Kosten für die Fußpflege von der Steuer abgesetzt werden?
Im Falle einer medizinischen Notwendigkeit der Fußpflege handelt es sich um Pflegeleistungen, welche eine außergewöhnliche Belastung für die Betroffenen darstellen. Unter diesen Umständen können die Kosten für eine medizinische Fußpflege von der Steuer abgesetzt werden. Das gilt allerdings nur, wenn diese auch selbst bezahlt wurden.
Werden die Kosten für die Fußpflege durch die Krankenkasse oder die Pflegeversicherung übernommen, sind sie nicht steuerlich absetzbar. Die Kosten für eine rein kosmetische Fußpflege können grundsätzlich nicht steuerlich geltend gemacht werden.
Zusammenfassung zu den Kosten für Fußpflege
Die Pflege der eigenen Füße sollte für jeden einen hohen Stellenwert haben. Sie sind es, die uns durch unser gesamtes Leben tragen und dabei ständig belastet werden. Bei der professionellen Fußpflege kann in die kosmetische sowie die medizinische Fußpflege unterschieden werden. Ist die Fußpflege aus medizinischen Gründen notwendig, übernimmt die Krankenkasse in der Regel die Kosten dafür, sofern diese ärztlich angeordnet wird.