Wer gerne und viel reist, muss sich mit jeder Reise aufs Neue Gedanken über die finanziellen Aspekte vor Ort machen. Geldabhebungen und bargeldloses Bezahlen sind in den meisten Ländern kein Problem und bringen einen gewissen Komfort mit sich. Was man jedoch dabei nicht vergessen darf, sind die Gebühren, die bei jeder Auslandsverfügung anfallen. Diese können mit der Zeit zu enormen Summen heranwachsen und die Freude über die Reise erheblich trüben. Wer sich vorab jedoch gründlich bei seinem Bankberater oder im Internet informiert und optimal ausstattet, kann viele Kosten einsparen bzw. diese teilweise sogar ganz umgehen. In unserem Artikel erfahren Sie, wie das funktioniert.
Hohe Gebühren beim Geldabheben im Ausland vermeiden
Es gibt heutzutage viele Möglichkeiten, um Gebühren für Geldabhebungen und bargeldlose Zahlungen im Ausland zu vermeiden. Kreditkarten bieten einem mittlerweile die grenzenlose und komfortable Freiheit jederzeit im Ausland an Geld zu kommen. Wer dabei jedoch die Gebühren vergisst, der erlebt oftmals eine böse Überraschung. Auch wenn es lästig erscheint, so sollte man sich dennoch vor einer Reise bei der Hausbank über Auslandsgebühren informieren und seine Gewohnheiten dementsprechend anpassen.
Welche Möglichkeiten habe ich, um diese Gebühren zu umgehen?
Nutzen Sie Bargeld so oft es geht
Generell ist zu sagen, dass die Nutzung von Bargeld im Ausland immer günstiger ist als der Einsatz von Kreditkarten. Wenn Sie die Möglichkeit haben, sollten Sie deshalb mit Bargeld bezahlen. Beachten Sie dabei jedoch, dass es nicht empfehlenswert ist, allzu große Mengen von Bargeld mit sich herumzutragen. Sollten Sie mit Dieben konfrontiert werden, ist der Verlust natürlich dementsprechend groß.
Heben Sie möglichst große Beträge ab
Da Gebühren in der Regel pro Abhebung anfallen, sollten Sie möglichst große Beträge abheben. Bedenken Sie jedoch, dass es ein Abhebelimit auf Seiten der Hausbank, aber auch auf Seiten der Fremdbank gibt. Am besten informieren Sie sich vorab über die Höhe der Summe.
Nutzen Sie Kreditkarten ohne Auslandseinsatzgebühr
Wenn sie oft verreisen und Ihre Kreditkarte regelmäßig im Ausland nutzen, lohnt sich für Sie eventuell eine spezielle Kreditkarte, bei der keine Gebühren für die Auslandsverfügungen anfallen. Mittlerweile gibt es viele Anbieter, die Kreditkarten dieser Art im Portfolio haben.
Kreditkarten ohne Auslandsgebühr
In unserer Übersicht erfahren Sie, welche Kreditkarten ohne Auslandsgebühr es gibt und welche Leistungen inkludiert sind.
DKB Cash Visa | Santander 1plus Visa Card | Barclay New Visa | |
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Auf einen Blick | gebührenfreie Kontoführung kostenlose Kreditkarte & V-Pay Karte online beantragen per Video-Ident | weltweit kostenlos Bargeld abheben Karte ohne Girokonto erhältlich online beantragen per Video-Ident | Kostenlose Bezahlung in der Eurozone Karte ohne Girokonto erhältlich online beantragen per Video-Ident |
Gebühren: | 0,00 € | 0,00 € | 0,00 € |
Kartentyp: | Visa | Visa | Visa |
Ohne Girokonto? | nein (Girokonto kostenlos) | ja | ja |
Jetzt beantragen | Jetzt beantragen | Jetzt beantragen | |
Kosten bei Barzahlung | |||
Inland | kostenlos | kostenlos | kostenlos |
Euro-Zone | kostenlos | kostenlos | kostenlos |
Fremdwährung EU | kostenlos in Schweden & Rumänien | kostenlos | 1,99 % vom Umsatz |
Fremdwährung weltweit | kostenlos im 1. Jahr | kostenlos | 1,99 % vom Umsatz |
Kosten bei Bargeldabhebung | |||
Inland | kostenlos | kostenlos | kostenlos |
Euro-Zone | kostenlos | kostenlos | kostenlos |
Fremdwährung EU | kostenlos in Schweden & Rumänien | kostenlos | 1,99 % vom Umsatz |
Fremdwährung weltweit | kostenlos im 1. Jahr | kostenlos | 1,99 % vom Umsatz |
Was gibt es bei der Auswahl einer Kreditkarte ohne Auslandsgebühr zu beachten?
Kreditkarte ist nicht gleich Kreditkarte. Das gilt für die regulären Kreditkarten ebenso, wie für spezielle Kreditkarten, bei denen keine Auslandsgebühren anfallen. Bevor Sie sich also für einen Anbieter entscheiden, sollten Sie die Konditionen gründlich vergleichen. Je nach Anbieter werden manche Kosten zwar erlassen, andere dafür aber erhoben, sodass sich die Ersparnis wieder aufhebt. Wägen Sie sorgfältig ab, ob sich die von Ihnen anvisierte Kreditkarte für Ihre Bedürfnisse und Anforderungen lohnt.
Welche Gebühren fallen bei der Nutzung von Kreditkarten und Girokarten im Ausland an?
Die Gebühren für Geldabhebungen im Ausland mit Kreditkarten sind von Bank zu Bank unterschiedlich, deshalb lässt sich keine pauschale Aussage tätigen. In der Regel wird jedoch eine festgelegte Transaktionsgebühr in Rechnung gestellt (meist 5 bis 10 Euro), sowie ein prozentualer Anteil der Summe (meist 1-2%).
Was sind die EWR-Länder?
Die bargeldlose Zahlung ist mit Kreditkarten ist kostenlos, wenn sie im EWR-Raum erfolgt und die Transaktion in Euro stattfindet. „EWR“ ist die Abkürzung für „Europäischer Wirtschaftsraum“. Das ist eine Freihandelszone zwischen der Europäischen Union und der Europäischen Freihandelsassoziation.
Zu den EWR-Ländern gehören:
Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland sowie Zypern.
Wer erhebt Gebühren für Auslandsverfügungen?
- Die Hausbank
Die Hausbank schlägt in der Regel nicht zu knapp zu, wenn die von ihr ausgestellten Giro- und Kreditkarten im Ausland genutzt werden. Wie hoch die Gebühren hier ausfallen, hängt von der Bank selbst und von dem Land ab, in das Sie reisen. - Die Fremdbank
Es ist zwar nicht überall gang und gäbe, jedoch werden oftmals auch von der Fremdbank Gebühren auf die abgehobene Summe aufgeschlagen. Dies ist zum Beispiel in den USA und in Thailand der Fall. - Anbieter bargeldloser Bezahlung
Auch im Fall der bargeldlosen Bezahlung in Shops, Hotels oder in Restaurants, können Gebühren anfallen. Es ist zwar nicht überall üblich, jedoch gibt es durchaus Anbieter, die für den Einsatz einer ausländischen Kreditkarte eigene, festgelegte Gebühren berechnen.
Sonstige Tipps für die Nutzung von Kreditkarten im Ausland
- Informieren Sie die Bank über Ihren Auslandsaufenthalt
Bevor es auf große Reise geht, sollten Sie Ihre Bank über den Auslandsaufenthalt informieren. Manchen Banken sperren Kreditkarten, wenn Sie plötzlich im Ausland zum Einsatz kommen, um Missbrauch vorzubeugen. Das ist sehr ärgerlich und kann mit einem einfachen Anruf vor der Reise vermieden werden. - Nehmen Sie vorsichtshalber gleich zwei Kreditkarten mit
Nicht überall ist die Akzeptanz von bestimmten Kreditkarten gleich gut. Während in dem einen Land Visa bevorzugt wird, ist in anderen Ländern die Akzeptanz der MasterCard deutlich besser. Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie gleich zwei Kreditkarten von verschiedenen Anbietern dabeihaben. - Karte bei Verlust sofort sperren lassen
Sollten Sie Ihre Karte verlieren oder wird sie geklaut, müssen Sie diese umgehend sperren lassen. Ab dem Zeitpunkt der Sperrung sind Sie für finanzielle Schäden, die sich aus diesem Verlust ergeben nicht mehr haftbar zu machen. - Bedenken Sie Abhebelimits
In der Regel ist Ihre Kreditkarte mit einem Abhebelimit versehen, d. h. Sie dürfen pro Tag nur eine bestimmte Menge an Geld abheben. Ist diese erreicht, bekommen Sie mit dieser Karte kein Geld mehr ausgezahlt. Oftmals liegt dieses Limit bei 500 Euro. Überlegen Sie vor Ihrem Urlaub, ob das ausreicht oder sie das Limit vorab bei Ihrem Bankberater erhöhen sollten. Neben dem Limit Ihrer Hausbank gibt es jedoch auch Limits der Fremdbanken. So kann es passieren, dass Sie an ausländischen Geldautomaten nur einen deutlich kleineren Betrag abgeben können, als Sie es von Ihrer Hausbank gewöhnt sind. Bedenken Sie diese Tatsache bei der Planung Ihres Budgets im Ausland.