Wer Waren oder Produkte kaufen möchte, hat unterschiedliche Möglichkeiten, diese Geschäfte abzuwickeln. Während bei einem klassischen Kauf die gekaufte Ware umgehend geliefert wird, stellt der Kauf auf Abruf eine besondere Form von Kaufgeschäften dar. Wir zeigen Ihnen, wie der Kauf auf Abruf funktioniert und welche Vorteile damit verknüpft sein können.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim Kauf auf Abruf wird eine bestimmte Menge an Produkten gekauft und sofort bezahlt.
- Die Lieferung der gekauften Menge kann in einzelnen Teilmengen je nach Bedarf des Käufers erfolgen.
- Der Käufer hat bei dieser Kaufabwicklung den Vorteil, dass Lagerkosten gespart und gleichzeitig von höheren Mengenrabatten profitiert werden kann.
- Verkäufer profitieren beim Kauf auf Abruf von einer höheren Absatzmenge. Die Gesamtmenge muss zum Zeitpunkt des Kaufs noch nicht produziert sein, wodurch die Verkaufserlöse bereits die Produktionskosten decken können.
Was ist der Kauf auf Abruf?
Der Kauf auf Abruf unterscheidet sich von anderen Kaufverträgen.
Im Normalfall läuft der Kauf von Waren oder Produkten wie folgt ab:
- Der Käufer bestellt eine bestimmte Menge eines Produkts und erhält die Rechnung.
- Der Kaufpreis wird entweder per Vorkasse oder bei Erhalt der Ware bezahlt.
- Der Verkäufer sendet die bestellte Ware in der gewünschten Menge an den Käufer.
Beim Kauf auf Abruf ist dies allerdings anders. Wie der Name es sagt, kann die gekaufte Menge vom Käufer in Teilmengen abgerufen werden.
Der Ablauf sieht also folgendermaßen aus:
- Der Käufer bestellt die gewünschte Ware in der benötigten Menge.
- Käufer und Verkäufer einigen sich auf die Zahlungsmodalitäten und die Lieferbedingungen.
- Der Käufer erhält die erste Teillieferung der bestellten Ware.
- Je nach Bedarf können weitere Teilmengen der insgesamt gekauften Ware abgerufen und an den Käufer geliefert werden.
Wo wird der Kauf auf Abruf genutzt?
Vor allem in der produzierenden Industrie ist der Kauf auf Abruf ein häufig genutztes Mittel der Geschäftsabwicklung zwischen Unternehmen und den entsprechenden Lieferanten. Die Basis für die zu bestellende Gesamtmenge bildet dabei in den meisten Fällen entweder die Gesamtbestellmenge aus dem Vorjahr oder aber die für das aktuelle Jahr geplante Verbrauchsmenge der entsprechenden Ware.
Vor- und Nachteile beim Kauf auf Abruf
Der Kauf auf Abruf bietet sowohl für den Käufer als auch den Verkäufer eines bestimmten Produkts entsprechende Vor- wie auch Nachteile.
Vor- und Nachteile für den Käufer beim Kauf auf Abruf
Für den Käufer eines bestimmten Produkts ergeben sich folgende Vor- und Nachteile aus dem Kauf auf Abruf:
- Die Lagerkosten können verringert werden, da nicht die gesamte Bestellmenge sofort geliefert wird.
- Höhere Mengenrabatte können beim Lieferanten genutzt werden.
- Kommt es bei den späteren Teillieferungen zu Verzögerungen, kann dies die eigenen Produktionsabläufe gefährden.
- Meist muss sofort die komplette Summe bezahlt werden.
Vor- und Nachteile für den Verkäufer beim Kauf auf Abruf
Auch für den Verkäufer einer bestimmten Ware sind mit dem Kauf auf Abruf bestimmte Vor- und Nachteile verbunden:
- Es wird eine hohe Abnahmemenge durch den Kaufvertrag garantiert.
- Die gesamte Bestellmenge muss zum Zeitpunkt des Verkaufs noch nicht produziert sein.
- Die Einnahmen aus dem Verkauf können zur Finanzierung der Produktion der weiteren Teillieferungen genutzt werden.
- Der Käufer kann höhere Rabatte aushandeln.
Fazit zum Kauf auf Abruf
Der Kauf auf Abruf bietet sowohl für den Käufer als auch den Verkäufer gewisse Vorteile. Aus diesem Grund ist er ein oft genutztes Mittel, insbesondere bei Geschäften zwischen Unternehmen der Industrie. Beide Seiten profitieren beim Kauf auf Abruf voneinander, so wie es bei jedem Geschäft sein sollte.