Während noch vor ein paar Jahrzehnten bei jedem Einkauf darauf geachtet werden musste, genügend Bargeld im Portemonnaie zu haben, hat sich das Bezahlen mit Karte längst auch bei uns etabliert. Um das Bezahlen an der Kasse noch bequemer zu machen, ist seit einiger Zeit auch das kontaktlose Bezahlen mit der Mastercard möglich. Wie das funktioniert, was es dabei zu beachten gibt und wie sicher das kontaktlose Bezahlen mit Mastercard ist, erfahren Sie bei uns.
Was bedeutet kontaktloses Bezahlen überhaupt?
Besonders in Zeiten der Corona-Pandemie ist das kontaktlose Bezahlen immer mehr in den Fokus gerückt, um die Ansteckungsgefahr mit dem Virus so gering wie möglich zu halten. Auch wenn das kontaktlose Bezahlen in Deutschland noch lange nicht so verbreitet ist wie in anderen Ländern, beispielsweise in China, den USA oder Japan, so nutzen doch auch immer mehr Deutsche diese bequeme Zahlmöglichkeit. Auch nahezu alle Einzelhandelsgeschäfte, insbesondere große Handelsketten bieten diese Möglichkeit inzwischen an.
Kontaktloses Bezahlen bedeutet dabei, dass der Bezahlvorgang ohne Bargeld, ohne Unterschrift und ohne die Eingabe der PIN möglich ist. Ihre Mastercard wird zum Bezahlen einfach auf das Lesegerät aufgelegt und innerhalb weniger Sekunden ist der Rechnungsbetrag auf Ihrer Karte belastet.
Wie funktioniert kontaktloses Bezahlen mit der Mastercard?
Um mit Ihrer Mastercard kontaktlos zu bezahlen, muss diese über einen NFC-Chip verfügen. Alle neueren Mastercards sind mit dieser Technologie ausgestattet. Ob Ihre Mastercard für das kontaktlose Bezahlen genutzt werden kann, erkennen Sie anhand des kleinen “Funk-Symbols” (siehe Symbolbild) auf der Karte. Optisch ähnelt dieses einem W-LAN-Symbol. Alle neueren Kartenlesegeräte verfügen ebenfalls über die Near Field Communication (NFC) und können somit den NFC-Chip der Karte durch bloßes Auflegen lesen. Ein Einstecken der Karte in das Lesegerät ist damit nicht mehr nötig. Die Karte darf dabei maximal 4 cm Abstand zum Kartenlesegerät haben, um ausgelesen werden zu können.
Kontaktloses Bezahlen mit Mastercard – Limit beachten!
Das kontaktlose Bezahlen mit der eigenen Mastercard ist besonders bequem und in Zeiten der Pandemie schützt es vor einer möglichen Infektion durch berühren kontaminierter Flächen. Allerdings ist hierbei das Zahlungslimit zu beachten. Bezahlen Sie mit Ihrer Mastercard einen Betrag unter 50 Euro, so wird keine PIN-Eingabe verlangt. Bei Zahlbeträgen darüber ist aus Sicherheitsgründen allerdings die Eingabe der PIN erforderlich. Auch wenn innerhalb kürzester Zeit mehrere Zahlungen unter 50 Euro mit der Mastercard getätigt werden, schaltet sich der Sicherheitsmechanismus der PIN-Eingabe automatisch ein. So soll ein Missbrauch der Kreditkarte im Falle eines Verlusts oder Diebstahls verhindert bzw. abgemildert werden.
PIN kann auch in weiteren Fällen nötig sein
Kassenpersonal unterschiedlicher Geschäfte gibt auch an, dass bei erstmaliger Zahlung im jeweiligen Geschäft die PIN eingegeben werden müsse – weitere Zahlungen könnten zukünftig tatsächlich kontaktlos stattfinden.
In jedem Fall erspart das kontaktlose „Anhalten“ der Karte an das Lesegerät aber das Finden der richtigen Position der Karte beim Einführen.
Wie sicher ist das kontaktlose Bezahlen mit Mastercard?
Nach Aussage von Banken und Kreditkarteninstituten ist das kontaktlose Bezahlen genauso sicher wie die herkömmliche Kartenzahlung. Neben speziellen technischen Sicherungsmaßnahmen, wie einer verschlüsselten Datenübertragung während des Bezahlens müssen dabei auch die gültigen Bestimmungen zum Datenschutz eingehalten werden. Zwar ist es technisch durchaus möglich, die Daten einer Kreditkarte mit NFC-Chip auch mit speziell umgerüsteten und programmierten Smartphones auszuspähen, dazu müssten die Kriminellen aber auf mindestens 4 cm an die Karte herankommen.
Es gilt daher wie bisher auch schon immer: Achten Sie immer auf Ihre Kreditkarte und geben Sie diese niemals aus der Hand!
Was tun bei Verlust der Mastercard?
Verlieren Sie Ihre Mastercard oder werden Opfer eines Diebstahls, so ist die Karte sofort zu sperren. Dies kann über die kartenausgebende Bank erfolgen oder über den allgemeinen Sperr-Notruf unter 0049 116 116. Bei vielen kartenausgebenden Instituten gibt es zusätzlich die Möglichkeit, dass Sie bei jeder mit der Mastercard getätigten Transaktion in Echtzeit per Push- oder SMS-Nachricht direkt auf Ihr Mobiltelefon informiert werden. Einen möglichen Kartenmissbrauch nach einem Verlust oder Diebstahl können Sie somit sehr schnell erkennen.
Wie steht es um den Datenschutz beim kontaktlosen Bezahlen mit Mastercard?
Die in Deutschland gelten Richtlinien und Bestimmungen zum Schutz der eigenen Daten müssen selbstverständlich auch von Anbietern des kontaktlosen Bezahlens eingehalten werden. Beim kontaktlosen Bezahlvorgang werden entsprechende Daten weitergegeben, damit die Zahlung verarbeitet werden kann.
Dazu gehören unter anderem:
- Datum und Uhrzeit des Einkaufs
- Rechnungssumme
- Geschäft, in dem eingekauft wurde
- Daten der zur Bezahlung verwendeten Karte
Die kartenausgebenden Institute bzw. Banken und die Provider der technischen Zahlungsabwicklung sind hier besonders in der Pflicht für einen angemessenen Schutz dieser Daten zu sorgen. Dafür werden entsprechende Sicherheitsvorkehrungen auf modernstem Stand genutzt, um vor möglichen Hackerangriffen und anderen Sicherheitsproblemen geschützt zu sein. Beim Bezahlvorgang selbst werden über die NFC-Schnittstelle keine personenbezogenen Daten übertragen. Sensible Daten, wie zum Beispiel der Name des Karteninhabers sind nicht auf dem NFC-Chip gespeichert.
Weitere Möglichkeiten der kontaktlosen Bezahlung
Neben der Mastercard können auch andere Bezahlsysteme zum kontaktlosen Bezahlen genutzt werden.
- Girogo Prepaid-Karten
- EC-Karten /Girocards mit NFC-Chip
- Smartphone mit aktiviertem Bezahldienst beispielsweise Google Pay oder Apple Pay
- Smartwatches mit entsprechend aktiviertem Bezahldienst
Mit Mastercard kontaktlos bezahlen – Worauf Händler achten müssen
Während das kontaktlose Bezahlen bei großen Einzelhandelsketten längst zum Standard gehört, bieten auch immer mehr kleinere Geschäfte diesen Service für ihre Kunden an.
Die Vorteile für die Geschäfte liegen dabei auf der Hand:
- zusätzlicher Service für die eigenen Kunden durch bequemen Bezahlvorgang
- automatisierter Bezahlvorgang ohne zusätzlichen Aufwand
- schnelles Bezahlen: unter 50 Euro sogar ohne PIN oder Unterschrift
- keine Möglichkeit für fehlerhafte oder falsche Abbuchungen
- Verbesserung des eigenen Images als modernes Geschäft
- nur sehr geringer Schulungsaufwand für das Verkaufspersonal
Das einzige, was ein Händler benötigt, um diesen Service anbieten zu können, ist ein entsprechendes Kartenlesegerät mit NFC-Technologie. Dieses können Händler über ihren jeweiligen Zahlungs-Provider erhalten.