Ganz gleich, ob Sie im Urlaub oder auf Geschäftsreise im Ausland sind – bezahlen müssen Sie dabei immer. Am einfachsten geht das mit einer Kreditkarte, die weltweit akzeptiert wird. Dazu bietet sich eine Visacard an. Beim Bezahlen oder Geldabheben werden Sie im Ausland gefragt, ob Sie in Landeswährung oder Ihrer Heimatwährung bezahlen möchten. Auch wenn die Heimatwährung einen hohen Vertrauensvorschuss besitzt, ist es dabei vorteilhafte in Landeswährung zu bezahlen. Warum das so ist und wie viel Geld Sie dabei sparen können, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim Bezahlen oder Geldabheben im Ausland werden bei fast jeder Kreditkarte zusätzliche Gebühren berechnet.
- Neben den normalen Gebühren für den Auslandseinsatz kann für das Bezahlen in der Währung Ihres Heimatlandes zusätzlich die “Dynamic Currency Conversion” (DCC) berechnet werden.
- Zahlen Sie in Landeswährung mit Ihrer Visacard, so entfällt die DCC.
Wofür werden beim Bezahlen im Ausland Gebühren berechnet?
Nur wenige Banken verzichten auf die Erhebung von Gebühren beim Bezahlen mit der Visacard im Ausland.
- die Abhebegebühr (bei Bargeldabhebungen)
- die Fremdwährungsgebühr (in Nicht-Euro-Ländern)
- die Automatengebühr (an Automaten von fremden Banken)
- die Wechselkursgebühr
Fremdwährungs- und Wechselkursgebühr werden dabei sowohl beim direkten Bezahlen mit der Visacard als auch bei der Abhebung von Bargeld erhoben. Die Automaten- und Abhebegebühr dagegen nur, wenn Sie sich an Geldautomaten mit Bargeld versorgen wollen. Die Höhe dieser Gebühren ist abhängig von der kartenausgebenden Bank.
Einige Banken erheben auch gar keine Gebühren für den Einsatz der Visacard im Ausland beispielsweise:
- DKB
- Barclaycard
- ING
- Santander Bank
(Stand 10/20)
Die Zusatzgebühr für zusätzlichen Service: Die Dynamic Currency Conversion
Vor allem in den letzten Jahren hat sich bei Zahlungen und Abhebungen im Ausland ein weiterer Service etabliert: das Bezahlen in der eigenen Heimatwährung. Genannt wird dieser Service “Dynamic Currency Conversion” (DCC). Übersetzt bedeutet das “dynamische Währungsumrechnung”.
Im Einzelnen funktioniert dies folgendermaßen:
- Der abzubuchende Betrag wird durch die dynamische Währungsumrechnung in Echtzeit in Euro zum minutenaktuellen Währungskurs umgerechnet.
- Sie sehen bei der Zahlung den zu zahlenden Betrag in Euro bzw. der Währung Ihres Heimatlandes.
- Während des Bezahl- oder Abhebevorgangs werden Sie gefragt, ob die Transaktion in Landeswährung oder Ihrer Heimatwährung durchgeführt werden soll.
- Bei der Auswahl der Abrechnung in Euro wird die DCC als zusätzliche Gebühr berechnet.
Was auf den ersten Blick angenehm klingt – schließlich wissen Sie sofort welcher Betrag Ihrem Kreditkartenkonto belastet wird ohne selbst umzurechnen – lassen sich die Anbieter auch zusätzlich bezahlen. Um Geld für unnötige Gebühren zu sparen, sollten Sie daher am besten immer in Landeswährung bezahlen.
Wie teuer wird das Bezahlen mit VISA im Ausland durch die Gebühren?
Wählen Sie bei Zahlungen im Ausland die Abrechnung der Transaktion in Ihrer Heimatwährung, so wird für die dynamische Währungsumrechnung eine zusätzliche Gebühr fällig. Sie kann bis zu 10 Prozent der Rechnungssumme betragen.
Was kostet das Bezahlen mit Visa im Ausland?
Nehmen wir an, Sie verbringen Ihren Urlaub in den USA. Die Rechnung Ihres Hotels beläuft sich auf 1.179,52 US-Dollar. Umgerechnet entspricht dies 1.000 Euro (Stand 20.10.20). Bezahlen Sie diese Rechnung an der Hotelrezeption in der Landeswährung, wird Ihr Kreditkartenkonto mit 1.179,52 US-Dollar belastet.
Hinzu kommen folgende Gebühren:
- 0-1 Prozent Wechselkursgebühr = 0 – 10 Euro
- 0-2 Prozent Fremdwährungsgebühr = 0 – 20 Euro
Wie hoch die Gebühren genau sind, können Sie im Preis- und Leistungsverzeichnis Ihrer Bank nachlesen. Nehmen wir eine recht teure Bank an, zahlen Sie insgesamt 30 Euro (10 Euro + 20 Euro) Gebühren für diese Zahlung. Gehört Ihre Bank zu denen, die keine Fremdwährungsgebühren berechnen, zahlen Sie deutlich weniger.
Während des Bezahlvorgangs werden Sie auf dem Kartenterminal gefragt, ob Sie die Abrechnung der Zahlung in Ihrer Heimatwährung wünschen. Die Wechselkursgebühr entfällt in diesem Fall, allerdings wird eine zusätzliche Gebühr für die dynamische Währungsumrechnung erhoben. Da diese bis zu 10 Prozent der Rechnungssumme betragen kann, können Ihrer Kreditkarte also anstelle der vorher berechneten 1.030 Euro bis zu 1.120 Euro belastet werden.
Das Beispiel verdeutlicht, wie viel Geld Sie einsparen können, wenn Sie mit VISA in Landeswährung bezahlen. So vermeiden Sie nach dem erholsamen Urlaub einen ernüchternden Schock beim Blick auf Ihre Kreditkartenabrechnung.
Was beim Bezahlen mit VISA in anderen Ländern noch wichtig ist
Das Bezahlen mit der Visacard ist weltweit möglich. So können Sie auch auf Reisen, ganz gleich, ob private oder geschäftliche, sehr bequem mit Karte bezahlen. Sie müssen dazu nicht Unmengen an Bargeld mitnehmen und diese erst in der Wechselstube in die jeweilige Landeswährung umtauschen. Beachten Sie dabei die folgenden Tipps, damit es keine unerwartete und unangenehme Überraschungen gibt:
Zahlen Sie immer in Landeswährung!
Innerhalb des europäischen Währungsunion bezahlen Sie immer in Euro, ganz gleich in welchem Land. Außerhalb der Eurozone gelten allerdings andere Währungen. Wie unser obiges Beispiel zeigt, ist es immer günstiger in der jeweiligen Landeswährung zu bezahlen. So schonen Sie Ihr Urlaubsbudget und können das eingesparte Geld für schönere Erlebnisse ausgeben.
Kennen Sie den Verfügungsrahmen Ihrer Kreditkarte!
Planen Sie eine Reise ins Ausland sollten Sie die damit zusammenhängenden Kosten im Vorfeld kennen. Möchten Sie vor Ort Ihre Visacard benutzen, ist es auch wichtig, wie hoch Ihr persönliches Limit für Zahlungen mit dieser ist. Sehr unangenehm kann es werden, wenn Sie im Ausland sind und nicht mehr über ausreichend Geld verfügen können, weil das Verfügungslimit der Visacard ausgereizt ist. Haben Sie eine gute Bonität, können Sie vor Antritt der Reise auch eine Erhöhung des Verfügungsrahmens bei Ihrer Bank beantragen.
Geben Sie PIN und Karte niemals an Fremde!
Dass Sie die PIN Ihrer Kreditkarte geheim halten sollten, ist selbstverständlich. Achten Sie beim Bezahlen oder Geldabheben mit der Visacard auch immer darauf, dass niemand Fremdes die Eingabe Ihrer PIN auf dem Tastenfeld einsehen kann. Außerdem sollten Sie auch beim Bezahlen Ihre Karte selbst niemals aus der Hand geben. Der zuvorkommende Kellner im Restaurant oder der freundliche Verkäufer im Souvenirshop, der nur mal schnell hinter den Tresen geht um die Karte einzulesen, könnte genau solche Momente ausnutzen, um Ihre Kreditkartendaten zu kopieren. Sie selbst merken so etwas meist erst, wenn Sie schon längst wieder zuhause sind und ominöse Buchungen auf Ihrer Kreditkarte auftauchen.
Verwahren Sie Ihre Visacard sicher und halten Sie die Nummer des Sperr-Notrufs bereit!
Wertgegenstände, dazu gehören auch Bargeld und Kreditkarten sollten immer sicher aufbewahrt werden. Der Safe im Hotel ist so ein sicherer Ort, bei Ausflügen eignet sich eine fest verschlossene und eng am Körper getragene Tasche. Sollte die Kreditkarte doch einmal abhanden kommen oder gestohlen werden, sollte sie umgehend gesperrt werden, um weiteren Schaden zu vermeiden. Die zentrale Sperr-Notrufnummer erreichen Sie aus dem Ausland rund um die Uhr unter: +49 116 116. Übrigens: unberechtigte Abbuchungen auf Kreditkarten können bis zu acht Wochen lang zurückgebucht werden. Allerdings ist dies meist mit einigem bürokratischen Aufwand verbunden.
Heben Sie Bargeld nur an vertrauenswürdigen Automaten ab!
Hat Ihre eigene Bank im gewünschten Zielland keine eigenen Filialen oder Geldautomaten, so können Sie sich vor Antritt der Reise über vertrauenswürdige Banken in Ihrem Zielland informieren. Von der Nutzung dubioser Hinterhof-Geldautomaten ist abzusehen, da hier ein höheres Risiko besteht, dass diese von Kriminellen manipuliert worden sind. Diese können dadurch Ihre Kreditkartendaten ausspähen und Ihnen selbst einen hohen finanziellen Schaden verursachen.