Das Fintech N26 aus Berlin begann ursprünglich unter dem Namen „Papayer“ und wollte sich damit als Kreditkartenanbieter für Kinder positionieren. Jetzt ist das Fintech zur Direktbank mit eigener Banklizenz gereift und bietet Konten inklusive Kreditkarte für Erwachsene an. Welche Art von Kreditkarte N26 an seine Kunden verschickt und ob diese auch mit solchen von konventionellen Banken mithalten kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Welche Arten von Kreditkarten gibt es?
Vor einer Kontoeröffnung ist es wichtig zu wissen, ob N26 die passende Art von Kreditkarte anbietet. Denn Kreditkarte ist nicht gleich Kreditkarte.
Es gibt mehrere Arten, die sich in ihrer Funktionsweise unterscheiden. Welche Kartentypen es gibt und worin diese sich unterscheiden, erfahren Sie jetzt.
Charge Kreditkarte
Die am weitesten verbreitete Art von Kreditkarte in Deutschland funktioniert nach dem Charge Verfahren. Es wird ein persönlicher Kreditrahmen vergeben, der sich nach der Bonität des Kunden richtet und am Monatsende abgerechnet wird.
Der gesamte Betrag, mit dem die Kreditkarte innerhalb eines Monats belastet wurde, muss dann vom Kontoinhaber beglichen werden.
Revolving Kreditkarte
Besitzer einer Revolving Kreditkarte verfügen ebenfalls über einen persönlichen, bonitätsabhängigen Kreditrahmen. Am Monatsende wird jedoch nicht der gesamte Betrag abgerechnet, sondern lediglich eine bei Vertragsschluss vereinbarte Rate.
Prepaid Kreditkarte
Prepaid Kreditkarten sind – wie der Name schon sagt – vor Gebrauch mit Geld aufzuladen. Diese Art von Kreditkarte gibt es sowohl in analoger als auch in digitaler Form. Beide Formen bekommen eine Kreditkartennummer sowie CVC und sind überall einsetzbar, wo Kreditkarten akzeptiert werden.
Debit Kreditkarte
Wer mit einer Debit Kreditkarte bezahlt, belastet sein Konto nicht erst am Monatsende, sondern gleich beim Bezahlen. Es gibt auch keine Zahlungsziele oder andere Besonderheiten, die die Debit Kreditkarte von einer gewöhnlichen Giro- oder EC- Karte unterscheiden.
Sie funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die Prepaid Kreditkarte – mit dem Unterschied, dass das vorherige Aufladen durch eine sofortige Belastung des eigenen Kontos ersetzt wird.
Welche Kreditkarte bietet N26 an?
N26 bietet seinen Kunden ausschließlich Debit Kreditkarten von Mastercard an. Wie oben beschrieben, gibt es damit keine Möglichkeit, Zahlungen am Monatsende vorzunehmen. Hat man also kein Geld auf dem Konto, ist die N26 Kreditkarte nicht einsatzbereit.
Abgesehen davon bekommt man eine Kreditkartennummer inklusive CVC sowie eine Karte, die Abhängig vom Kontomodell in verschiedenen Designs verfügbar ist.
N26 Kontomodelle
In welchem Design die eigene Kreditkarte von N26 gehalten ist, hängt vom gebuchten Kontomodell ab. Insgesamt haben N26-Kunden die Wahl zwischen den Modellen „Standard“, „Black“ und „Metal“. In unserer Tabelle können Sie einsehen, worin die wesentlichen Unterschiede dieser Konten liegen.
Service | Standard | Black | Metal |
---|---|---|---|
Kostenlos Abheben in Euro | ✓ | ✓ | ✓ |
Kostenlos bezahlen in allen Währungen | ✓ | ✓ | ✓ |
Konstenlos abheben in Fremdwährung | X | ✓ | ✓ |
Allianz Versicherungspaket | X | X | ✓ |
Bevorzugter Kundenservice | X | X | ✓ |
Exklusive Partnerangebote | X | X | ✓ |
Abhebelimit | 2.500 € täglich 20.000 € monatlich | 2.500 € täglich 20.000 € monatlich | 2.500 € täglich 20.000 € monatlich |
Kontoführung | 0 € | 9,99 € | 16,99 € |
Wer bekommt eine Kreditkarte von N26?
Um eine Kreditkarte zum N26-Konto zu erhalten, muss man über ein Ausweisdokument aus einem der 16 Länder, in denen N26 vertreten ist, sowie eine ausreichende Bonität verfügen. Außerdem muss man volljährig und somit voll geschäftsfähig sein.
Zudem ist es ratsam, über ein Smartphone und die N26-App zu verfügen, da das Banking auf die mobile Version ausgerichtet ist.
- Google Play: N26 App für Android
- App Store: N26 App für iOS
Debit Kreditkarte auch für Schüler und Studenten:
Es können auch Schüler und Studenten, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, eine Kreditkarte bei N26 beantragen.
In welchen Ländern ist N26 aktiv?
Außer in Deutschland ist N26 noch in 15 weiteren europäischen Ländern vertreten.
In England haben Kunden zur Zeit noch mit Einschränkungen innerhalb der N26 App zu rechnen, die laut N26 jedoch bald behoben werden sollen. Dazu zählen unter anderem die fehlende Verfügbarkeit von Apple Pay (N26 bietet in England nur Google Pay an) sowie kein „Black“-Kontomodell („Standard“ und „Metal“ werden angeboten).
Außerdem ist für 2019 ein Start in den USA geplant. Bis dahin ist die Kreditkarte von N26 aber auch vollumfänglich in Amerika nutzbar.
Vorteile der N26 Kreditkarte im Ausland
N26 bewirbt die eigene Kreditkarte als optimalen Begleiter für Reisen ins Ausland und bietet entsprechende Vorteile an. Die Angebote variieren je nach Kontomodell. Hier eine Aufstellung aller Features:
- Bezahlen im Ausland
Für Zahlungen, die man mit der N26 Kreditkarte im Ausland tätigt, werden keine zusätzlichen Gebühren berechnet. In Ländern außerhalb der Eurozone ist auch der Wechselkurs stets tagesaktuell und wird nicht mit zusätzlichen Prozenten von N26 belegt. - Abheben im Ausland
Kunden des „Standard“-Kontos müssen im Ausland eine Gebühr in Höhe von 1,7 % des abgehobenen Betrages an N26 zahlen. Geldabheben ist im Ausland ab Kontomodell „Black“ gebührenfrei. Das gilt auch für Fremdwährungen. Dazu muss jedoch gesagt werden, dass man ab dem 4. Mal bzw. dem 6. Mal für Aktivkonten (ab 1.000 € Geldeingang im Monat) auch im Inland Gebühren für Abhebungen zahlen muss. Diese gelten selbstverständlich auch im Ausland. - Einzahlen im Ausland
Wer Geld im Ausland auf sein N26 Konto einzahlen will, darf sich ebenfalls über nicht vorhandene Gebühren freuen. Dabei gilt ein ähnliches Prinzip wie beim Einzahlen. Ab einer bestimmten Summe – in diesem Fall ab 100 € pro Monat – fallen 1,5 % Gebühren auf den gesamten Betrag an. Unabhängig davon, ob man Geld im Aus- oder Inland einzahlt. - Geld überweisen
Egal ob „Standard“-, „Black“– oder „Metal“-Konto, Überweisungen kosten bei N26 für alle Kunden 0,3 % des zu überweisenden Betrags. Dazu kooperiert N26 mit dem Payment-Anbieter Transferwise, dessen Service sie nahtlos in die eigene App integriert haben.
Kreditkarte sperren
Wird die Kreditkarte gestohlen, bemerken Sie Zahlungen in der Abrechnung, die Sie nicht selbst getätigt haben, oder haben Sie die Karte schlicht verloren, sollten Sie diese so schnell wie möglich sperren lassen. In der App als zentrale Anlaufstelle gibt es die Möglichkeit, seine Kreditkarte bei Verdacht auf Missbrauch oder Diebstahl ganz unkompliziert sperren zu lassen.
N26 Kreditkarte sperren lassen – Schritt für Schritt:
- Öffnen Sie die N26-App.
- Wählen Sie „meine Karte“ aus.
- Gehen Sie auf „Einstellungen“.
- Zuletzt tippen Sie auf „Sperren“.
Weitere Fakten zur N26 Kreditkarte
Wem die Abrechnung am Monatsende nicht wichtig ist, dafür aber großen Wert auf Gebührenfreiheit auf Reisen legt, könnte sich für eine N26 Kreditkarte entschieden haben. Folgende Punkte sollten vor Antragstellung jedoch unbedingt bedacht werden:
SCHUFA-Abfrage
Auch wenn es sich um eine Debit-Kreditkarte handelt, erfolgt dennoch eine Abfrage der eigenen Bonität durch die SCHUFA. Dies ist jedoch bei Kreditkartenanbietern üblich und bleibt einem nur mit Prepaid-Kreditkarten erspart.
Mehr zum Thema SCHUFA:
In unseren Ratgebern erfahren Sie alles, was Sie zur Bonitätsprüfung, zum SCHUFA-Score und der Datenabfrage wissen müssen.
Ratgeber: Was steht in der SCHUFA?
Ratgeber: Wer darf die SCHUFA-Auskunft einholen?
Ratgeber: Was ist der SCHUFA-Score?
Ratgeber: SCHUFA-Auskunft kostenlos anfordern
Gemeinschaftskonto
Es gibt zur Zeit keine Möglichkeit ein Gemeinschaftskonto bei N26 zu bekommen.
Apple Pay und Google Pay
Als „mobile Bank der Zukunft“ gibt N26 selbstverständlich auch allen Kunden die Möglichkeit, Apple Pay sowie Google Pay zu nutzen. Die Wallet-Apps ermöglichen den bargeld- und kartenlosen Zahlungsverkehr im Internet und an NFC-fähigen Kassen.
Zahlung per NFC:
Die Technologie NFC (kurz für Near Field Communication) ermöglicht Zahlungen im stationären Handel per Smartphone. Verfügt ein Handy über einen integrierten NFC-Chip, so können die Daten beispielsweise einer Kreditkarte oder auch eines PayPal-Kontos in einer Wallet App (einer digitalen Brieftasche) gespeichert werden. Die Daten werden dann über den NFC-Chip an das Kartenterminal der Ladenkasse übertragen und die Zahlung so abgewickelt.
- Google Play: Google Pay für Android
- App Store: Apple Pay für iOS
Einlagensicherung
Da N26 über eine europäische Banklizenz verfügt, sind alle Einlagen bis zu einer Höhe von 100.000 € durch die nationale Einlagensicherung geschützt.
Fazit
Grundsätzlich ist die N26 Debit-Kreditkarte technisch kaum von einer „echten“ Charge-Kreditkarte zu unterscheiden. Äußerlich verrät nur der kleine Mastercard Debit Sticker ihren Guthabenstatus.
Man muss jedoch davon ausgehen, dass bestimmte Dienste wie beispielsweise Autovermietungen keine Debit-Kreditkarten akzeptieren. Ansonsten kommt man mit der N26 Kreditkarte mit 35 Millionen Akzeptanzstellen im Alltag gut aus.
Kontakt zu N26
Kontakt zu N26:
- E-Mail: support@number26.eu
- Telefon: 030 – 364 286 880 (Montag bis Samstag zwischen 8:00 und 21:00 Uhr)
- Chat auf der Website: N26-Supportcenter
(Einen Artikel zu Ihrem Anliegen aufrufen und am unteren Bildrand auf „Starte einen Chat“ klicken) - Per Android-App: N26-App für Android (Montag bis Samstag zwischen 8:00 und 21:00 Uhr)
- Per iOS-App: N26-App für iOS (Montag bis Samstag zwischen 8:00 und 21:00 Uhr)