Schecks sind in Deutschland nach wie vor ein unübliches Zahlungsmittel. Doch wer einen Scheck erhält – beispielsweise von seiner Versicherungsgesellschaft – sollte diesen auch zeitnah bei seiner Bank einlösen, da Fristen gelten. Wie das funktioniert und ob die Einlösung auch online möglich ist, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.
Welche Scheckarten gibt es?
Ein Scheck ist eine Zahlungsanweisung: Die Bank des Ausstellers wird angewiesen, den genannten Betrag an einen Empfänger auszuzahlen oder ihn auf sein Konto gutzuschreiben.
Bei den meisten Schecks, die Sie erhalten werden, handelt es sich um Verrechnungsschecks. Diese können nur Konten gutgeschrieben werden, eine Barauszahlung ist nicht möglich.
Das Geld direkt erhält man nur bei Barschecks, diese können üblicherweise aber nur bei der ausstellenden Bank eingelöst werden, denn nur diese kann unmittelbar einsehen, ob das Konto des Ausstellers gedeckt ist. Auf Wunsch können Sie einen Barscheck aber auch wie einen Verrechnungsscheck nutzen und ihn bei der eigenen Bank einreichen, um den Betrag auf Ihr Konto auszahlen zu lassen. Manche Banken lösen auch Barschecks von Fremdbanken ein, erheben dabei aber Gebühren.
Dazu gibt es den Orderscheck, der personalisiert ist. Das Geld ist also nur für den Begünstigten gedacht und kann nur durch das Ausfüllen unter Unterschreiben der Rückseite an Dritte übertragen werden kann.
- Inländische Schecks
- Auslandsschecks
- Reiseschecks
Haben Sie einen Scheck verloren oder wurde er gestohlen, melden Sie das dem Aussteller. Er kann den Scheck dann bei seiner Bank sperren lassen.
Scheck einlösen: So funktioniert’s
Schecks können Sie immer nur bei einer Bank einlösen, bei der auch ein Girokonto unterhalten wird. Nur dann kann das Geld diesem Konto gutgeschrieben werden. Dabei kann auch eine andere Person, z. B. ein Freund oder Verwandter den Scheck bei seiner Bank einlösen und den Betrag auf sein Girokonto transferieren lassen. Oft ist dafür aber eine Vollmacht nötig.
Nicht alle Banken lösen Schecks ein!
Ob eine Bank Schecks akzeptiert – und falls ja, welche – kann sie selbst festlegen. Bei einigen Banken können Sie keine Auslandsschecks einlösen, andere (meist Onlinebanken) akzeptieren gar keine Schecks.
In diesem Fall können Sie den Zahlungspflichtigen bitten, das Geld auf anderem Wege zu zahlen oder den Scheck bei einer anderen Bank einlösen, z. B. mithilfe eines Familienmitglieds, das dort ein Konto hat.
Scheck online einlösen, geht das?
Schecks müssen den einlösenden Banken immer im Original vorliegen, darum ist keine Online-Einlösung möglich.
Egal, ob Sie Kunde einer Filialbank oder einer Direktbank sind, müssen Sie den Scheck dort abgeben oder einsenden, um Ihr Geld zu erhalten.
Scheck bei einer Filialbank einreichen
Hat Ihre Bank Filialen, können Sie den Scheck dort problemlos direkt einreichen. Beachten Sie, dass Sie neben dem Scheck oft noch ein ausgefülltes ”Formular zur Scheckeinreichung” vorlegen müssen. Dieses erhalten Sie meist im Schalterraum in der Nähe der Überweisungsträger.
Auf den Scheck müssen Sie manchmal noch Ihre Kontonummer und/oder die des Zahlenden eintragen und den Scheck auf der Rückseite unterschreiben. Lassen Sie sich dabei vom Mitarbeiter am Schalter helfen.
Scheck bei einer Direktbank einlösen
Da Direktbanken keine Filialen haben, in denen Sie den Scheck und ggf. das dazugehörige Formular einreichen können, müssen Sie den Scheck in der Regel per Post senden. Dafür benötigen Sie eine Briefmarke und müssen teils ebenfalls ein ”Formular für Scheckeinreichungen” ausfüllen, das Sie online in Ihrem Kundenkonto erhalten.
Teils müssen Sie lediglich Ihre Girokontonummer auf dem Scheck vermerken und diesen per Post senden. Achten Sie immer auch darauf, ob und wo Sie den Scheck unterschreiben müssen. Eine Anleitung dazu erhalten Sie bei Ihrer Bank.
Frist: So lange können Sie Schecks einlösen
Inländische Schecks müssen innerhalb von 8 Tagen vorgelegt werden. Danach müssen Banken sie nicht mehr einlösen, viele tun es aber trotzdem. Achten Sie trotzdem darauf, frühzeitig zur Bank zu gehen, und Ihr Geld anzufordern.
Bei Auslandsschecks haben Sie meist mehr Zeit, diese sollten Sie innerhalb von 20 Tagen (Europa) bzw. 70 Tagen (international) bei Ihrer Bank einlösen.
Gebühren: Welche Kosten entstehen beim Einlösen von Schecks?
Ob für das Einlösen von Schecks Gebühren anfallen, kann jedes Kreditinstitut selbst entscheiden. Manche Banken verlangen nur für Auslandsschecks Gebühren, bei anderen fallen Kosten auch für inländische Schecks an. Prüfen Sie darum auch immer, ob die Einlösung sich lohnt oder ob eine andere Bank bessere Konditionen bietet.
Bei Direktbanken fallen zudem immer noch die Portokosten für den Brief an.
Wann ist das Geld bei mir?
Wie lang die Gutschrift von Schecks dauert, hängt vor allem davon ab, ob es sich um in- oder ausländische Schecks handelt. Geld von inländischen Schecks ist oft nach 1-2 Wochen auf Ihrem Konto, während es bei Auslandsschecks mehrere Wochen dauern kann, bis das ausländische Kreditinstitut den Betrag an die deutsche Bank überwiesen hat. Erst dann wird der Betrag Ihrem Konto gutgeschrieben.
Manchmal wird der Betrag Ihrem Konto auch sofort gutgeschrieben, dann allerdings unter Vorbehalt, da die Bank zunächst sichergehen muss, dass die Bank des Ausstellers den Betrag auch zur Verfügung stellt.
Dieser Beitrag in Kürze
Schecks können nicht online eingelöst werden, da die Banken immer das Original verlangen. Die Einlösung ist aber einfach, teils muss nur noch ein zusätzliches Formular ausgefüllt werden. Achten Sie immer darauf, ob Ihre Bank Gebühren erhebt und in welcher Höhe. Schecks können auch übertragen und von einer anderen Person eingelöst werden. Das lohnt sich immer dann, wenn für sie keine Kosten anfallen.
Verlorene oder gestohlene Schecks können gesperrt werden.