Der Schufa Fraudpool ist eine Datenbank zur Betrugsprävention. Teilnehmende Banken und Kreditinstitute sammeln darin Hinweise zu Betrugsversuchen und Auffälligkeiten in Bankgeschäften. Das Prinzip beruht auf der Gegenseitigkeit, sodass die Teilnehmer Informationen einspeisen und auch abrufen können, um sich und andere vor Betrugsmaschen zu schützen. In unserem Artikel erfahren Sie, wie der Fraudpool funktioniert, welche Daten gespeichert werden und ob dies rechtskonform ist. Des Weiteren wird erklärt, was Sie tun können, wenn Sie Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden sind.
- Der Schufa Fraudpool beinhaltet Daten zu Betrugsversuchen
- Die rechtskonforme Nutzung der Daten ist sichergestellt
- Der Fraudpool bringt Vorteile für Banken und Verbraucher
- Opfer von Identitätsdiebstahl können sich für den Schufa Fraudpool einmelden
Eine Datenbank gegen Betrugsversuche
Mit dem Fraudpool versucht die Schufa gegen Betrugsversuche und Identitätsdiebstahl vorzugehen. Anhand von falschen Identitäten oder gefälschten Formularen versuchen Kriminelle sich Zugang zu Krediten und wirtschaftlichen Vorteilen zu verschaffen. Der finanzielle Schaden geht auf Kosten der Allgemeinheit, denn durch Betrugsfälle steigen die Kosten für Bankprodukte, wie zum Beispiel Kredite.
Der Austausch von Informationen innerhalb der Datenbank soll die Teilnehmer vor Betrugsversuchen schützen. Jeder neue Eintrag liefert somit wichtige Informationen im Kampf gegen einzelne Betrüger und kann dazu führen, dass kritische Geschäfte nicht abgeschlossen werden. Die Datenbank wird von Banken und Kreditinstituten sowie von Landeskriminalämtern gespeist. Da die Auskünfte in Echtzeit ausgegeben werden, gibt es keine Wartezeiten, was einer höheren Sicherheit gleichkommt.
Welche Informationen werden im Schufa Fraudpool gespeichert?
Folgende Informationen werden in den Schufa Fraudpool eingespeist:
- Nutzung gefälschter Ausweispapiere (Identitätsdiebstahl)
- Nutzung gefälschter Formulare, wie zum Beispiel Gehaltsabrechnungen
- Ist man selbst Opfer von Identitätsdiebstahl geworden, kann dies ebenfalls in den Schufa Fraudpool eingetragen werden, um anderen Unternehmen und Banken als Schutz zu dienen
Die rechtskonforme Nutzung des Schufa Fraudpools
Der Schufa Fraudpool entspricht den Anforderungen an den Datenschutz, den Prüfungsvorgaben des Kreditwesengesetzes und des Bankgeheimnisses. Eine rechtskonforme Nutzung ist deshalb gewährleistet.
Vorteile des Schufa Fraudpools für Banken
- Informationsaustausch auf Basis rechtlicher Normen (KWG/GWG/BDSG) und der Banken-AGB
- Auffällige Sachverhalte werden auf einer Plattform festgehalten und bieten dadurch einen höheren Schutz
- Die Anforderungen aus dem § 25h KWG (Kreditwesengesetz) werden rechtskonform erfüllt
- Betroffene und gegebenenfalls eigene Bankkunden werden geschützt, indem sie als Identitätsbetrugsopfer gemeldet und registriert werden
Vorteile des Schufa Fraudpools für Verbraucher
Durch die Prüfung und Einmeldung der Bank wird ein Identitätsbetrugsopfer im Schufa Fraudpool registriert und genießt damit einen Schutz vor weiterem Datenmissbrauch bei den teilnehmenden Instituten.
Wie kann ich als Verbraucher einen Identitätsmissbrauch melden?
Als Identitätsmissbrauchsopfer haben Sie die Möglichkeit sich im Schufa Fraudpool registrieren zu lassen. Es wird infolgedessen ein Vermerk in Ihrem Schufa-Datenbestand sowie im Schufa-Fraudpool gemacht. Beide Datenbestände sind voneinander unabhängig. Während auf die Daten im Schufa Fraudpool nur teilnehmende Unternehmen Zugriff haben, werden die Informationen aus dem Schufa-Datenbestand zu Ihrer Person auch anderen Vertragspartnern der Schufa zur Verfügung gestellt. Die Unternehmen sehen bei Abfrage die Information, dass Sie Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden sind. Dadurch verringern Sie das Risiko, dass Ihre Daten für weitere Betrugsversuche genutzt werden.
Achtung: Ein Eintrag darüber, dass Sie Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden sind, hat keinen Einfluss auf Ihre Schufa-Scoreberechnung.
So lassen Sie sich bei der Schufa als Opfer von Identitätsmissbrauch registrieren:
- Laden Sie die „Einwilligung des Betroffenen zur Einmeldung von Identitätsbetrug bei der Schufa“ herunter.
- Füllen Sie das Formular vollständig aus und unterschreiben Sie es.
- Fügen Sie eine Kopie Ihres Ausweisdokumentes und einen Nachweis über die Erstattung einer Strafanzeige in Kopie bei.
- Senden Sie die vollständigen Unterlagen per Post/per Fax oder per E-Mail an die Schufa.
Postadresse der Schufa
Schufa Holding AG
Privatkunden Service Center
Identitätsschutz
Postfach 103441
50474 Köln
Fax: 01805 – 910010
E-Mail: identitaetsschutz@schufa.de
Welche Nachteile hat die Einmeldung eines Identitätsmissbrauchs bei der Schufa für den Betroffenen?
Sind Sie als Opfer von Identitätsmissbrauch bei der Schufa registriert, werden Banken und Unternehmen bei Kreditanträgen darüber informiert. Dies kann zur Folge haben, dass die Genehmigung bzw. Zusage für den Kredit oder das Vertragsverhältnis sich verzögert. Aufgrund des Vermerks sind Ihre potentiellen Vertragspartner bestrebt, eine besonders gründliche Prüfung zu vollziehen, um sicherzustellen, dass Sie der tatsächliche Antragsteller sind.
Achtung: Eingemeldete Identitätsmissbrauchsopfer werden bei Kredit- und Vertragsanfragen besonders gründlich geprüft, wodurch sich eine längere Bearbeitungszeit ergeben kann.
Zusammenfassung
An dieser Stelle möchten wir noch einmal zusammenfassen, was der Schufa Fraudpool ist:
- Unter dem Prinzip der Gegenseitigkeit melden Banken und Kreditunternehmen Betrugsversuche in den Fraudpool und bedienen sich gleichzeitig an den Informationen anderer Teilnehmer.
- Gemeldet werden Personen, die Identitätsdiebstahl betreiben oder gefälschte Formulare nutzen.
- Opfer von Identitätsdiebstahl können sich ebenfalls eintragen lassen, um für sich selbst und andere einen erhöhten Schutz zu gewährleisten.
- Der Schufa Fraudpool ist eine rechtskonforme Lösung in Bezug auf Betrugsprävention.
Video: Wissenswertes zur Schufa
Was ist der Schufa-Fraud-Pool