Ein Zahlendreher, ein Vertipper – und schon ist es passiert: Die letzte Überweisung geht an den falschen Empfänger. In diesem Fall sollten Sie versuchen, Ihre Überweisung zurückzuholen, damit Ihr Geld nicht für immer verloren ist. Das ist zwar nicht ganz einfach, aber Sie sollten es vor allem bei großen Beträgen versuchen. Im folgenden Artikel erfahren Sie, wie Sie bei der Sparkasse (www.sparkasse.de) ihre Überweisung zurückholen können, welche Kosten entstehen können und was passiert, wenn die Überweisung schon gebucht wurde.
Gründe: Das spricht für die Rückholung einer Überweisung
Es gibt einige Gründe, weswegen man seine Überweisung zurückholen sollte:
- Zahlendreher bei der IBAN
- Falscher Betrag
- Schreibfehler beim Empfängernamen
- Nichtlieferung eines Produktes
- Doppelte Zahlung
Bei all diesen Gründen sollten Sie unverzüglich handeln und Ihre Überweisung stoppen, denn sonst ist Ihr Geld im schlimmsten Fall weg.
Überweisung zurückholen: Online, telefonisch oder in der Filiale?
In allen Fällen ist es schwierig, eine Überweisung zurückzuholen, sobald sie einmal abgeschickt wurde. Aber unmöglich ist es nicht. Sie sollten unverzüglich handeln und die Hotline der Sparkasse sofort anrufen. Alle anderen Wege dauern zu lange, denn die Sparkasse überweist an Werktagen mehrmals täglich.
Am Wochenende überweist die Sparkasse nicht – da haben Sie mehr Zeit, um Ihre Überweisung zurückzuholen. Sie sollten allerdings trotzdem zeitnah handeln, damit Ihre Chancen steigen, Ihr Geld zurückzubekommen.
Kontakt zur Sparkasse:
Privatkunden-Hotline: 030 – 869 869 (rund um die Uhr)
Online-Banking-Hotline: 030 – 869 869 57 (rund um die Uhr)
Business-Line: 030 – 869 869 869 (Mo-Fr 8-18 Uhr)
Achtung: Sobald die Überweisung gebucht wurde, ist eine Rückholung nicht mehr möglich.
Kosten: So viel kostet die Rückholung
Solange das Geld die Sparkasse nicht verlassen hat, fallen keine Gebühren an. Falls Sie jedoch Geld ins Ausland überwiesen haben, fallen auch Gebühren an, wenn das Geld noch bei der Sparkasse liegt.
Falls das Geld schon bei einer anderen Bank ist, fallen Gebühren an, die jede Sparkasse selbst festlegt. Zu den genauen Beträgen gibt es keine näheren Angaben. Diese Preise müssen Sie am Telefon erfragen. In der Regel sind es etwa 10,00€ zuzüglich Auslagen, in manchen Fällen werden allerdings bis zu 45€ berechnet. Im Erfolgsfall fallen weitere 2,50€ an.
Fallen die Kosten auch an, wenn die Rückholung nicht geklappt hat?
Ja, auch dann fallen die Kosten an. Ist der Betrag also niedrig, versuchen Sie, einen anderen Weg zu finden, um Ihr Geld zurückzubekommen.
Tipp: Gebühren für Rückholung verhandeln
Betonen Sie, dass Sie die schon lange ein treuer, zufriedener Kunde sind und zeigen Sie sich enttäuscht, wenn der Mitarbeiter Ihnen die Kosten nennt. Im besten Fall werden Ihnen die Kosten erlassen, damit die Sparkasse Sie nicht als Kunde verliert! Die Sparkassen können die Kosten für eine Rückbuchung nämlich selbst bestimmen.
Lohnt es sich überhaupt, die Überweisung zurückzuholen?
Vor allem bei großen Beträgen oder wenn Ihnen der Fehler sofort auffällt, lohnt es sich auf jeden Fall, das Geld zurückzuholen.
Fällt Ihnen Ihr Fehler allerdings erst spät auf und das Geld wurde schon zu einer anderen Bank übermittelt, lohnt es sich bei ein- und zweistelligen Beträgen laut Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen nicht, bei der Sparkasse eine Rückholung des Betrags in die Wege leiten zu lassen. Ob Sie es dennoch versuchen möchten, ist natürlich Ihnen überlassen.
Betrug: Überweisung im Betrugsfall zurückholen
Gerade im Betrugsfall sollten Sie sich schnellstmöglich telefonisch bei der Sparkasse melden und zusätzlich den Zahlungsempfänger auffordern, das Geld zurückzubuchen, falls das Geld die Sparkasse schon verlassen hat. Darüber hinaus sollten Sie Anzeige erstatten.
Schon gebucht: Was tun, wenn die Überweisung schon gebucht wurde?
Auch in diesem Fall müssen Sie sich an die Sparkasse wenden und eine Rücküberweisung beantragen. Sobald eine Zahlung gebucht wurde, kann die Überweisung nicht mehr zurückgeholt werden.
Ist die Überweisung schon gebucht, haben Sie zwei Möglichkeiten:
- Sie kennen den Zahlungsempfänger? Kontaktieren Sie ihn und bitten Sie ihn, den Betrag zurückzuüberweisen.
- Sie kennen den Zahlungsempfänger nicht? In diesem Fall sollten Sie die Mitarbeiter der Service-Hotline bitten, die Bank und somit den Zahlungsempfänger zu kontaktieren und Ihnen Ihr Geld zurückzuüberweisen. Die Sparkasse ist nicht verpflichtet, Ihnen die Daten des Zahlungsempfängers zu nennen, ist aber durchaus dazu berechtigt. Bestehen Sie also darauf, diese zu erfahren.
Sollten Sie Ihr Geld trotzdem nicht zurückbekommen, kann die Sparkasse Ihnen nicht helfen und Sie müssen zur Polizei gehen und Anzeige erstatten. Schließlich ist der falsche Empfänger verpflichtet, Ihnen Ihr Geld zurückzuüberweisen, wenn er es noch nicht ausgegeben hat. Wenn doch, können Sie Ihr Geld nicht mehr zurückverlangen.
Haftung: Wer haftet bei einer falschen Überweisung?
Da die Bank nicht mehr jede Überweisung autorisieren muss, kann Sie nicht haftbar gemacht werden, also wird Ihnen Ihr Geld von der Sparkasse nicht zurückerstattet. Der Kunde haftet selbst dafür, denn er hat die fehlerhafte Überweisung auch eigenverantwortlich in Auftrag gegeben.
Fazit
Sie können Überweisungen nicht selbst zurückbuchen. Handeln Sie deshalb unverzüglich, wenn Sie einen Fehler bei der Überweisung bemerkt haben. Je früher Sie Ihre Sparkasse telefonisch kontaktieren, desto besser stehen die Chancen, dass Sie Ihr Geld zurückbekommen.