Wer ein Knöllchen bekommen hat, ärgert sich zunächst darüber – ganz klar. Schließlich parkt man meist nicht in böser Absicht falsch oder länger. In vielen Gemeinden lässt sich die Zahlungsaufforderung für das Verwarngeld aber mittlerweile schnell aus der Welt schaffen: Über einen QR-Code kommen Sie direkt zur Zahlung. Ob das Risiken birgt und wie das funktioniert, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis des Artikels
Strafzettel bezahlen: zeitnah & korrekt
Haben Sie ein Knöllchen bekommen, sollten Sie das Verwarngeld so schnell wie möglich bezahlen. Oft gilt eine Frist von einer Woche, um noch höhere Gebühren zu vermeiden. Bei der Zahlung müssen Sie nicht nur auf den korrekten Betrag, sondern auch auf den genauen Verwendungszweck achten, damit die Zahlung zugeordnet werden kann.
Mehr zu Strafzetteln
Wie Sie Strafzettel üblicherweise bezahlen können oder wie Sie gegen ungerechtfertigte Verwarngelder vorgehen, lesen Sie hier: Strafzettel bezahlen.
QR-Code für Knöllchen-Zahlung
In einigen Bundesländern gibt es ein digitales Knöllchen-System, das die Bezahlung von Verwarngeldern vereinfachen soll. Die Ordnungswidrigkeit wird von den Polizisten per Diensthandy erfasst und mittels einer speziellen App ein QR-Code generiert. Dieser wird auf wasserfestes Papier gedruckt und kann mit dem Smartphone gescannt werden. Mancherorts können Sie den Strafzettel dann direkt bezahlen, in anderen Bundesländern oder Gemeinden erhalten Sie nur die Zahlungsinformationen zur eigenständigen Überweisung.
Der QR-Code enthält oft diese Infos:
- Kennzeichen des Fahrzeugs
- Art des Verstoßes
- Fotos
- Datum & Uhrzeit des Vorgangs
Wer den QR-Code nicht scannen kann, muss sich aber keine Sorgen machen: Einen Brief mit der schriftlichen Verwarnung gibt es trotzdem noch.
So funktioniert die Bezahlung mit QR-Code

Sehr unterschiedliches Vorgehen
In einigen Städten wie Kaiserslautern werden Sie nach dem Scannen des QR-Codes zu PayPal weitergeleitet. Dort können Sie das Verwarngeld direkt an das PayPal-Konto der Stadt überweisen und müssen sich keine Gedanken mehr über eine korrekt eingetragene IBAN oder den passenden Verwendungszweck machen. Fehlerhafte Angaben sorgen bei den Städten und Gemeinden für massiven Verwaltungsaufwand, den man sich so sparen möchte.
Andere Städte in NRW hinterlegen im QR-Code immerhin einen die Daten für das Online-Banking. Viele Banking-Apps, z. B. von der ING, ermöglichen es, QR-Codes zu scannen und so direkt die Zahlungsdaten zu übernehmen. Auch dann ist keine händische Eingabe der IBAN oder des Verwendungszwecks mehr erforderlich.
In Bayern beispielsweise kann noch nicht direkt nach dem Scan bezahlt werden, dafür erhalten Sie die Zahlungsinformationen aber nur, wenn Sie das korrekte Kennzeichen eingeben: Den Strafzettel einfach unter den Scheibenwischer des Nachbarn zu schieben, hilft Ihnen nicht weiter.
Wo gibt es QR-Codes schon?
Wir konnten diese Regionen ausfindig machen, in denen Sie beim Falschparken einen QR-Code statt eines klassischen Strafzettels erhalten:
- Bayern (nur Infos, keine Zahlung möglich)
- Kaiserslautern (Zahlung direkt über PayPal möglich)
- Bottrop (Zahlung direkt über PayPal oder Kreditkarte möglich)
- Neu-Ulm (QR-Code zum Scannen in der Banking-App)
- Minden-Lübbecke
- Euskirchen
- Wuppertal
- Oberhausen
- Münster
- Dortmund
Vorteile & Nachteile des Bezahlens mit QR-Code
Bei derartigen Projekten geht es oft um mögliche Probleme beim Datenschutz oder um die Nutzbarkeit durch alle Bürger. Die Verantwortlichen versichern aber, dass es bezüglich der Sicherheit keine Bedenken gibt.
- Kein Warten auf die schriftliche Verwarnung
- Alle Infos sind transparent sofort einsehbar
- Mehr Anonymität für Verkehrsteilnehmer
- Weniger Verwaltungsaufwand
- Nur mit Smartphone möglich
- Nicht immer auch Zahlung möglich
Dieser Beitrag im Überblick
Die Verwaltung in Deutschland soll digitaler werden. Darum werden auch bei Strafzetteln wegen Falschparkens mittlerweile QR-Codes zur Verfügung gestellt, um die Prozesse transparenter nachvollziehen zu können. In einigen Städten und Gemeinden kann bereits jetzt auch über die zur Verfügung gestellten Daten bezahlt werden, sodass der Strafzettel schnell aus der Welt geschafft ist. Wer nicht umgehend zahlt, bekommt aktuell aber trotzdem noch einen Brief mit dem Verwarngeld. So entsteht auch kein Nachteil für Menschen ohne Smartphone.