Essen über den Lieferservice zu bestellen, ist für viele Deutsche schon Gewohnheit geworden. Statt am Telefon zu warten, bis man durchkommt und dann mühselig alle Nummern oder Namen der Gerichte durchzugeben, werden einfach die gewünschten Artikel auf der Webseite oder in der App ausgesucht. Doch am Ende erfolgt die Lieferung eben doch im persönlichen Kontakt und es stellt sich die Frage: Trinkgeld geben, ja oder nein – und wenn ja, wieviel? Diese Frage beantworten wir im folgenden Beitrag.
Muss man dem Lieferfahrer Trinkgeld geben?
Trinkgeld ist in Deutschland eine freiwillige Leistung. Trinkgeld darf auch nicht fest in das Gehalt von Angestellten einberechnet werden, sondern muss zusätzlich dazu ausgezahlt werden. Dafür ist es auch steuerfrei.
Niemand ist also verpflichtet, dem Lieferfahrer Trinkgeld zu geben, trotzdem hat es sich so etabliert und gehört für viele Besteller dazu.
Welcher Betrag ist beim Trinkgeld angemessen?
Bei Lieferungen wird meist nicht nach einem festen Prozentsatz kalkuliert, wie es beispielsweise bei Taxifahrten oder in der Bewirtung im Gasthaus oder Restaurant der Fall wäre. Stattdessen kann man sagen, dass für den Lieferanten ein Trinkgeld von 1 – 2 Euro angemessen ist.
Bei Getränkelieferungen geben viele Besteller 1 Euro pro gelaufenem Stockwerk, wenn kein Aufzug vorhanden ist.
Wie gibt man das Trinkgeld?
Trinkgeld wird oft indirekt gewährt, etwa indem eine bestimmte Summe genannt wird, auf die Rückgeld gegeben werden soll oder indem der Betrag direkt inklusive Trinkgeld gegeben wird.
Beispiele:
- Die Bestellsumme beträgt 22.30 Euro. Der Besteller gibt 30 Euro und sagt: ”25, bitte.” oder „5 zurück, bitte.“
- Die Bestellsumme beträgt 27,30 Euro. Der Besteller gibt 30 Euro und sagt: ”Stimmt so.”
Manche Belieferte lassen sich das Restgeld auch genau auszahlen und geben das Trinkgeld dann separat, beispielsweise als 1- oder 2-Euro-Münze.
Trinkgeld geben: Unterschiedliche Zahlungsmöglichkeiten
Trinkgeld muss aber nicht bar gegeben werden, auch wenn das vielen Fahrern am liebsten ist. Bei Bezahlung mit Karte kann das Trinkgeld auch auf den Zahlungsbetrag aufgeschlagen werden. Außerdem ist bei einigen Lieferdiensten die Onlinezahlung auch von Trinkgeld möglich. Hier kann das Trinkgeld dann auch über PayPal, Google Pay oder Kreditkarte gegeben werden.
Bei Lieferando Trinkgeld geben
Bei einer Bestellung bei Lieferando kann man das Trinkgeld natürlich direkt dem Fahrer geben, wenn er kommt. Wer über die Lieferando-App oder -Webseite bestellt, kann das Trinkgeld bis zu 14 Tage nach Bestellung auch online geben.
So geht’s beim Trinkgeld über die App:
- Die Bestellung bis zu 24 Stunden nach Aufgabezeitpunkt über den Food Tracker oder bis zu 14 Tage nach Bestellung über die Bestellübersicht aufrufen.
- Trinkgeldhöhe wählen: 5, 10 oder 15 %.
- Zahlungsart aus dem Drop-Down-Menü wählen.
- Trinkgeldzahlung über den Button bestätigen.
Je nach ausgewählter Zahlungsart werden Sie nun auf die Zahlungsdienstleisterseite weitergeleitet, um die Zahlung zu bestätigen.
Wer erhält das Trinkgeld?
Hat die Lieferung ein Fahrer gebracht, der direkt bei Lieferando angestellt ist, wird das Trinkgeld direkt zusammen mit dem Gehalt ausbezahlt. Kam die Lieferung von einem Fahrer, der beim Restaurant angestellt ist, erhält das Restaurant das Geld zusammen mit der Bestellsumme und ist selbst dafür verantwortlich, das Trinkgeld an den Fahrer auszuzahlen – entweder ebenfalls mit dem Gehalt oder separat, z. B. wöchentlich oder monatlich. Lieferando behält das Trinkgeld nie ein.
Bei Foodora Trinkgeld geben
Foodora gehört jetzt zu Lieferando, es gelten also die oben beschriebenen Vorgehensweisen.
Bei Durstexpress Trinkgeld geben
Bei Durstexpress werden die Getränke ohne Aufpreis bis zur Wohnungstür geliefert. Das bedeutet auch, dass der Fahrer die Kisten bis in den vierten Stock ohne Aufzug trägt, wenn es eben keinen gibt.
Trinkgeld nehmen die Fahrer gerne in bar entgegen, da die Bezahlung bargeldlos über Durstexpress läuft. Praktisch ist das Trinkgeld in einem Umschlag beim Pfand, der zurückgegeben wird.
Bei Flaschenpost Trinkgeld geben
Getränke- und Lebensmittellieferungen über Flaschenpost werden ohne Lieferpauschale bis zur Haus- oder Wohnungstür gebracht, auch ohne Aufzug und egal, in welches Stockwerk. Die Bezahlung ist über PayPal, Kreditkarte oder SEPA-Lastschrift möglich. Trinkgeld kann bei der Bestellung nicht zusätzlich gegeben werden, sondern wird direkt an den Fahrer gegeben, in bar.
Bringmeister und Trinkgeld
Wer über Bringmeister Lebensmittel und Getränke liefern lässt, kann das Trinkgeld nicht zusätzlich ”in den Warenkorb legen”, sondern dem Lieferfahrer selbst geben. Bargeld ist hier die einzig sinnvolle Möglichkeit.
Rewe-Lieferservice und Trinkgeld
Beim Rewe-Lieferservice gibt es zwar unterschiedliche Zahlungsmöglichkeiten, aber Trinkgeld kann dabei nicht inkludiert werden. Auch hier sollte das Trinkgeld in bar direkt an den Fahrer ausgehändigt werden.
Kein Trinkgeld bei Lieferpauschale?
Wenn für die Lieferung, beispielsweise beim Pizzaservice, ohnehin Liefergebühren anfallen, geben viele Besteller kein zusätzliches Trinkgeld. Tatsächlich ist es aber so, dass die Liefergebühr meist direkt beim Restaurant landet und nicht an den Fahrer selbst geht, sodass dieser sich über eine Anerkennung seiner Arbeit zusätzlich freut.
Trinkgeld online geben: Übersicht
Einige Anbieter ermöglichen es, das Trinkgeld gemeinsam mit der Bestellsumme oder separat online zu bezahlen, also ohne Bargeld oder ein Kartenlesegerät da haben zu müssen.
Anbieter | Trinkgeld online möglich? | Zahlungsmöglichkeiten |
---|---|---|
Lieferando | ja |
|
Durstexpress | nein | Bargeld |
Flaschenpost | nein | Bargeld |
Bringmeister | nein | Bargeld |
Rewe-Lieferservice | nein | Bargeld |
Amazon Fresh | nein | Bargeld |
Call-a-Pizza | nein | Bargeld |
Hello Fresh | nein | Bargeld |
Bofrost | nein | Bargeld |
Eismann | nein | Bargeld |
Dieser Beitrag in Kürze
Bei den meisten Lieferdiensten ist es nur möglich, dem Fahrer das Trinkgeld in bar zu geben. Lediglich bei Zahlung mit Girocard an der Tür kann noch Trinkgeld aufgeschlagen werden. Bei Onlinezahlungen ermöglicht es bislang nur Lieferando, das Trinkgeld separat zu bezahlen.