Pizza, Burger und Sushi werden mittlerweile oft online bestellt, sei es über die Webseite des Restaurants oder über eine Liefer-App. Immer öfter kommt es auch vor, dass gar nicht mehr mit Bargeld bezahlt wird, sondern längst mit Karte oder sogar online. Das gleiche gilt für Taxifahrten. Doch wie hält man es dann mit dem Trinkgeld für den Fahrer? Diese Frage beantworten wir im folgenden Artikel.
Warum gibt man Trinkgeld?
Trinkgeld ist eine freiwillige Anerkennung für den Service oder die Dienstleistung, die man erhalten hat. Früher wurden bestimmte Berufsgruppen schlecht oder unregelmäßig bezahlt, sodass das Trinkgeld einen wichtigen Teil des Gehalts ausmachte. Durch die Einführung des Mindestlohns in Deutschland hat sich das zwar verändert, Trinkgeld wird aber immer noch gegeben.
Wieviel Trinkgeld sollte man geben?
Welche Höhe des Trinkgeldes angemessen ist, hängt maßgeblich vom Preis und der Art der Dienstleistung ab. Teils wird hier mit Prozenten jongliert, in anderen Fällen werden feste Summen empfohlen.
Online bezahlt werden vor allem Lebensmittel vom Lieferservice und Taxifahrten.
- Lieferfahrer: 1 – 2 EUR
- Taxifahrer: 10 % des Fahrpreises
Für weitere Berufsgruppen finden Sie die Trinkgeld-Übersicht hier:
Branche | Angemessenes Trinkgeld |
---|---|
Gastronomie | 10 % (bei höheren Beträgen reichen 5 % aus) |
Lieferdienst | 1 - 2 EUR |
Taxifahrer | 10 % |
Zimmerservice | 1 - 2 EUR pro Nacht |
Hotelpage | 1 EUR pro Gepäckstück |
Friseur | 10 % |
Handwerker | 5 EUR pro Auftrag |
Zusteller & Zeitungsboten | 5 - 25 EUR (meist einmalig als ”Weihnachtsbonus”) |
Sanitärfachkraft (z. B. öffentliche Toiletten) | 50 Cent - 1 EUR (sofern nicht durch eine Preistafel anders geregelt) |
Stadtreinigung | 5 - 25 EUR (meist einmalig als ”Weihnachtsbonus”, in Bayern meist aber verboten!) |
Kreuzfahrt | teilweise inkludiert, wird oft pro Nacht berechnet (teils bis zu 30 EUR) |
Trinkgeld geben: Diese Möglichkeiten gibt es
Wer seine Pizza telefonisch bestellt hat, konnte diese meist beim Lieferfahrer in bar bezahlen. Ganz selbstverständlich wurde hier aufgerundet oder aktiv Trinkgeld gegeben. Auch im Taxi hieß es bei der Bezahlung mit Scheinen einfach: ”Stimmt so” oder ”Machen Sie 35 draus.”
Die neuen Bezahlmöglichkeiten sorgen auch dafür, dass es beim Trinkgeld Änderungen zu verzeichnen gibt. Teilweise ist es möglich, Trinkgeld bargeldlos zu geben.
Bei Zahlung mit Bargeld
Wer seine Lieferung oder seine Fahrt mit Bargeld bezahlt, kann vorgehen wie bisher. Manch einer rundet lieber auf, jemand anders lässt sich das Wechselgeld herausgeben und gibt das Trinkgeld separat. Beides ist in Ordnung und für die Fahrer der einfachste Weg, denn das Trinkgeld kommt direkt bei ihm an und muss ohnehin nicht versteuert werden.
Bei Bezahlung mit Karte
Viele Taxis haben mittlerweile ein Kartenlesegerät, sodass die Bezahlung der Fahrt auch über Girocard und Kreditkarte möglich ist. Auch beim Lieferdienst gibt es oft die Möglichkeit, mit Karte zu bezahlen, sofern das bei der Bestellung erwähnt wird. Dann bringt der Fahrer das Kartenlesegerät mit.
Hier wird die Summe eingetippt, bevor die Karte angelegt oder eingesteckt wird. Prinzipiell kann hier also auch direkt Trinkgeld abgebucht werden.
Bei Onlinezahlung
In einigen Shops gibt es den separaten Artikel ”Trinkgeld”, der einfach zusätzlich in den Warenkorb gelegt werden kann. Bei der Buchung oder Bestellung über Apps ist es mittlerweile möglich, das Trinkgeld ebenfalls über die App, also online, zu geben.
Über die Lieferando-App Trinkgeld geben
Wer über die Lieferando-App Essen bestellt, wird nach der Bestellung in der App gefragt, ob er noch Trinkgeld geben möchte. Das kann auch erst nach der Lieferung passieren, denn die Möglichkeit steht auf der Tracking-Seite für 24 Stunden nach der Bestellung zur Verfügung. Auf der Bestellübersichtsseite ist die Trinkgeldfunktion für 14 Tage verfügbar. Eine feste Summe ist nicht möglich, sondern ein Prozentsatz.
- 5 %
- 10 %
- 15 %
Bezahlt werden kann beispielsweise mit PayPal, Klarna oder Google Pay.
Die Bestätigung erfolgt über ”Trinkgeld von … € geben”.
Über die Free Now-App Trinkgeld geben
Früher war es mytaxi, jetzt ist es Free Now: Eine Taxi-App, mit der eine Fahrt sowohl gebucht als auch bezahlt werden kann. Im Gegensatz zu Essenslieferungen wird der Fahrpreis erst nach abgeschlossener Fahrt bezahlt. Gleichzeitig mit dem Fahrpreis kann dann auch Trinkgeld gegeben werden.
Möglich ist es, 10, 15 oder 20 % des Fahrpreises als Trinkgeld zu bezahlen. Diese können – genau wie die Fahrt – mit Kreditkarte, PayPal, Google Pay oder Apple Pay bezahlt werden.
Wie kommt das Trinkgeld zum Fahrer?
Hier hängt es davon ab, wo das Trinkgeld online bezahlt wird. Auf Trinkgeld fallen zwar keine Steuern an, allerdings können Provision auf die Gesamtsumme beim App-Anbieter oder Gebühren für die Zahlungsdienstleistung anfallen, sodass das Trinkgeld nicht in voller Höhe zum Fahrer kommt.
Lieferfahrer, die direkt bei Lieferando angestellt sind, erhalten das Trinkgeld zusammen mit ihrer regulären Gehaltszahlung. Ist der Lieferfahrer beim Restaurant angestellt, erhält das Restaurant das Trinkgeld gemeinsam mit dem Bestellbetrag ausbezahlt und ist selbst dafür verantwortlich, dass das Trinkgeld den Fahrer erreicht.
Auch bei Taxibuchungen über Apps wird das Trinkgeld mit dem Fahrpreis abzüglich der Provision für die App bereitgestellt.
Nachfragen oder Wünsche beachten
Einige Restaurants schreiben es schon auf ihre Webseite, in anderen Fällen lohnt sich die simple Nachfrage beim Fahrer (egal, ob Taxi oder Lieferdienst), wie es ihm mit dem Trinkgeld am liebsten wäre. Häufig wird man auf diese Frage hören, dass Trinkgeld in bar bevorzugt wird. Darum sollten Sie immer ein paar Münzen dabei haben, auch wenn bargeldlose Zahlungen in Deutschland immer weiter auf dem Vormarsch sind.
Dieser Beitrag in Kürze
Auch bei Onlinezahlung ist es oft möglich, das Trinkgeld ebenfalls bargeldlos zu geben. Darauf fallen keine Steuern an, allerdings können Gebühren oder Provision anfallen, beispielsweise für den App-Anbieter oder den Zahlungsdienstleister. Am meisten kommt vom Trinkgeld beim Fahrer an, wenn Sie es ihm direkt und in bar geben.