SEPA, PSD und die EU-Preisverordnung sind drei völlig unterschiedliche Begriffe, die oftmals durcheinander gebracht werden. In unserem Artikel erklären wir die Unterschiede.
Inhaltsverzeichnis des Artikels
Was ist SEPA?
Die Abkürzung SEPA steht für Single Euro Payments Area und bedeutet übersetzt „einheitlicher Euro Zahlungsverkehrsraum“. Im August 2014 hat dieses System das bis dahin übliche Überweisungssystem abgelöst. Ziel war die Vereinheitlichung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs innerhalb des Euro-Raumes. Das bedeutet, dass Überweisungen und Lastschriften im Inland denselben Regeln unterliegen wie im Ausland.
Dies gilt auch für die Kosten und für die Dauer der Transaktionen. Die SEPA-Umstellung brachte mit sich, dass in Deutschland die bis dahin üblichen Kontonummern und Bankleitzahlen wegfielen. Diese wurden ersetzt durch die IBAN und die BIC, die eine eindeutige Identifizierung des Kontoinhabers und der kontoführenden Bank ermöglichen.
Welche Länder umfasst der SEPA-Raum?
Zum SEPA-Raum gehören insgesamt 33 Länder:
- EU-Mitgliedsstaaten: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Vereinigtes Königreich von Großbritannien, Zypern
- EWR-Staaten: Island, Liechtenstein, Norwegen
- Sonstige Staaten: Schweiz, Monaco, Mayotte, Saint-Pierre und Miquelon
Was sind die Vorteile von SEPA?
- SEPA ermöglicht unkomplizierte Banktransaktionen im In- und Ausland.
- Die Dauer der Transaktionen verkürzt sich.
- Durch SEPA sind die Kosten für Transaktionen ins Ausland identisch mit denen für Transaktionen im Inland.
- Die Kontonummer und die Bankleitzahl wurden durch IBAN und BIC ersetzt, die deutlich sicherer sind.
- Der Kundenschutz ist mit dem SEPA-System verbessert worden.
- Widerspruchsfristen wurden erweitert.
Was ist PSD?
PSD steht für Payment Services Directive. Übersetzt bedeutet dies EU-Zahlungsdiensterichtlinie. Dabei handelt es sich um den rechtlichen Rahmen für den einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrsraum. Die Richtlinie musste von allen SEPA-Mitgliedstaaten bis zum 01.11.2009 umgesetzt sein.
Dadurch fand eine Harmonisierung der europäischen Zahlungsinstrumente statt. PSD findet Anwendung in allen EU-Mitgliedsstaaten. Andere Staaten, die sich dem SEPA-Raum anschließen, müssen gleichwertige gesetzliche Rahmenbedingungen nachweisen.
Was ist die EU-Preisverordnung?
2001 haben sich die Banken innerhalb der EU dazu verpflichtet, Preisunterschiede innerhalb des Euro-Raumes abzuschaffen und Gebühren für grenzüberschreitende Zahlungen an die Gebühren für inländische Zahlungen anzupassen. Dies bedeutet im Klartext, dass Überweisung im SEPA-Raum zum gleichen Preis wie Inlandsüberweisung gehandhabt werden.
Zusammenfassung
- In unserem Artikel erklären wir die Unterschiede zwischen SEPA, PSD und der EU-Preisverordnung.
- SEPA ist ein 2014 eingeführtes System, das die Vereinheitlichung von bargeldlosen Zahlungen innerhalb des Euro-Raumes sicherstellt.
- PSD sichert den rechtlichen Rahmen im europäischen Zahlungsverkehrsraum.
- Die EU-Preisverordnung regelt dahingegen, dass Preise für grenzüberschreitende Zahlungen an die Preise für inländische Zahlung angepasst sind.