Die Incoterms stellen eine Auflistung typischer Vertragsklauseln dar, die im internationalen Warenhandel üblicherweise Anwendung finden. Was genau der Incoterm „DAP“ zu bedeuten hat und unter welchen Bedingungen mit DAP deklarierte Waren verkauft werden, erklären wir Ihnen hier.
Standard-Vertragsklauseln: Incoterms
Schon im Jahre 1936 wurden die Incoterms erstmals von der ICC, der Internationalen Handelskammer, zusammengestellt und seither fortlaufen überarbeitet. Jede einzelne der Standard-Vertragsklausel zeigt, wie ein bestimmter Vertragsaspekt im internationalen Handel üblicherweise behandelt wird. Dennoch sind die Incoterms aber keine internationalen Gesetze und müssen von den vertragsschließenden Parteien darum ausdrücklich als Vertragsbestandteil benannt werden.
Was bedeutet DAP?
Damit bei der Integration der Incoterm-Regelungen in einen Vertrag keine Missverständnisse auftreten, werden zur Benennung einzelner Incoterms-Regelungen englischsprachige Abkürzungen aus nur drei Buchstaben verwendet – hier DAP. Die Incoterm-Abkürzung DAP steht dabei für „Delivered At Place …“ und lässt sich mit „geliefert an benannten Ort“ übersetzen.
Der DAP-Incoterm ersetzt dabei den älteren DDU-Incoterm und besagt, dass des dem Verkäufer obliegt, die Ware an einem vom Käufer benannten Ort bereitzustellen. Der Verkäufer ist dabei nicht für die Entladung der Ware oder für anfallende Zollkosten, Steuern und sonstige Gebühren verantwortlich. Vielmehr trägt allein der Käufer Verantwortung und Risiken für Zollabfertigung, Steuern und andere Abgaben.
DAP Incoterm – Pflichten des Verkäufers
- Verpackung der Ware
- Bereitstellung der Ware am vereinbarten Ort
- Transport der Ware zum Bestimmungsort und Tragung der Transportkosten
DAP Incoterm – Pflichten des Käufers
- Übernahme sämtlicher Lasten und Gefahren mit Eintreffen der Ware am Bestimmungsort
- Entladen der Ware
- Übernahme sämtlicher Kosten ab Eintreffen der Ware am Bestimmungsort