Neben Apple und Google hat nun auch der Gerätehersteller Samsung einen eigenen Bezahldienst eingeführt. Was Sie über den Zahlungsdienst Samsung Pay wissen sollen und wie das ganze funktioniert, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Das Wichtigste im Überblick
- Samsung Pay ist der eigene Bezahldienst des Geräteherstellers Samsung mit dem man bargeldlos und kontaktlos zahlen kann.
- Den Bezahldienst kann man derzeit in 21 Ländern nutzen. Die Einführung der Dienstleistung in Deutschland ist für Spätherbst 2020 geplant.
- Den Zahlungsdienst können Sie nur mit einem Samsung-Smartphone oder einer Samsung-Smartwatch verwenden.
Was ist Samsung Pay?
Samsung Pay ist, wie der Name schon sagt, der Bezahldienst von Samsung. Mit Hilfe der NFC-Technologie können Sie mit Ihrem Smartphone oder der Smartwatch überall kontaktlos bezahlen. Dazu müssen Sie nur eine Zahlungsquelle wie Kredit- und Debitkarten oder Kundenkarten in der App registrieren, und schon können Sie Ihre Zahlungen mit wenigen Klicks abwickeln.
Offiziell wurde der Bezahldienst 2015 in Südkorea eingeführt. Mittlerweile ist der Dienst auch in weiteren Ländern verfügbar.
- Südkorea
- Vereinigte Staaten (USA)
- Volksrepublik China
- Spanien
- Australien
- Singapur
- Puerto Rico
- Brasilien
- Russland
- Thailand
- Malaysia
- Indien
- Schweden
- Vereinigte Arabische Emirate
- Vereinigtes Königreich (Großbritannien)
- Schweiz
- Taiwan
- Hong Kong
- Italien
- Frankreich
- Südafrika
Laut Samsung ist die Einführung in weiteren Ländern in Planung.
Samsung Pay in Deutschland
Mit Samsung Pay erhalten alle Nutzer von Samsung-Smartphones und -Smartwatches eine integrierte Zahlungsmethode, die es ermöglicht, kontaktlos zu bezahlen.
Mittlerweile wurde die App schrittweise auch in mehreren europäischen Ländern eingeführt. Das Unternehmen hat 2018 verkündet, dass Samsung Pay bald in Deutschland verfügbar sein wird. Im September 2020 wurde bekannt, dass Nutzer sich bereits registrieren können, um teilzunehmen. Die Einführung des Dienstes wird für den Spätherbst 2020 vermutet, zunächst nur für Nutzer weniger Samsung-Modelle.
Wie funktioniert Samsung Pay?

Samsung Pay beim Bezahlen nutzen
Auch wenn für Deutschland noch kein genaues Startdatum für Samsung Pay bekannt ist, gibt es bereits ausführliche Informationen zur Funktionsweise, da mehrere europäische Länder den Dienst bereits unterstützen.
Samsung Pay können Sie grundsätzlich überall dort nutzen, wo Sie auch mit Ihrer EC- oder Kreditkarte kontaktlos bezahlen können. Der Bezahlservice läuft über die regulären Kartenlesegeräte, wie es sie an den meisten Supermarktkassen gibt. Auch im Ausland kann Samsung Pay vielerorts genutzt werden, da der mobile Zahlungsdienst mit NFC (Near Field Communication) und MST (Magnetic Secure Transmission) die gängigen Formate unterstützt.
- Einkaufen im lokalen Einzelhandel
- Geschenkkarten über App kaufen
- Tickets für öffentliche Verkehrsmittel kaufen
- Mitgliedskarten verwalten
- Kundenkarten verwalten
Hard- und Softwarevoraussetzungen
Die Samsung Pay App ist mit den folgenden Smartphone- und Smartwatch-Modellen kompatibel.
- Samsung Galaxy A Serie: A80, A70, A50, A40, A20e, A8, A6, A6+, A5, A3 2017, A5 2016
- Samsung Galaxy S Serie: S20, S10e, S10, S10+, S9, S9+, S8, S8+, S7, S7 Edge, S6, S6 Edge, S6 Edge+
- Samsung Galaxy Note: Note 20, Note 10, Note 9, Note 8
Folgende Samsung Smartwatches werden unterstützt:
- Galaxy Watch Active
- Galaxy Watch
- Gear Sport
- Gear S3
Beachten Sie, dass auf den erwähnten Geräten mindestens die Android-Version 4.4.4 oder höher installiert sein muss.
Samsung Pay – So geht die Aktivierung
So richten Sie Samsung Pay auf Ihrem Smartphone ein:
- Laden Sie zunächst die Samsung Pay App aus dem Google Play Store herunter.
- Loggen Sie sich nun mit den Zugangsdaten Ihres Samsung-Accounts bei der App ein.
- Scannen Sie nun Ihren Fingerabdruck und/oder Ihre Iris ein und legen Sie ein Sicherheitspasswort sowie eine PIN fest.
- Fügen Sie nun eine Zahlungsquelle hinzu und scannen Sie eine unterstützte Kredit- oder Bankkarte ein, von der die Kosten Ihrer Einkäufe eingezogen werden können.
- Anschließend erhalten Sie per E-Mail einen Verifizierungsschlüssel, den Sie in der App eintragen müssen.
- Speichern Sie zuletzt Ihre Unterschrift in der App ab.
Hier können Sie die Samsung-Pay-App direkt für Ihr Handy herunterladen.
- Android: Klicken Sie hier
- Apple: Klicken Sie hier
Samsung Pay – Mit dem Smartphone bezahlen
- Wählen Sie beim Onlineshop “Checkout Samsung Pay” als Zahlungsmittel aus.
- Wählen Sie die Zahlungsquelle aus und verifizieren Sie die Transaktion mit der Iriserkennung, dem Fingerabdruck oder der PIN.
Samsung Pay – Mit dem Tablet oder PC bezahlen
So bezahlen Sie mit Samsung Pay online
- Wählen Sie beim Onlineshop “Checkout Samsung Pay” als Zahlungsmittel aus.
- Loggen Sie sich in Ihrem Samsung-Account ein.
- Klicken Sie auf die Zahlungsanfrage und akzeptieren Sie diese.
- Wählen Sie die Zahlungsquelle aus und verifizieren Sie die Transaktion mit der Iriserkennung, dem Fingerabdruck oder der PIN.
Samsung Pay – Mit der Samsung Smart Watch
Smart Watch zum Bezahlen nutzen
- Drücken und halten Sie den “Zurück”-Knopf, um Samsung Pay zu starten.
Samsung Pay starten
- Wählen Sie durch drehen der Lünette eine Karte aus.
Zahlungsquelle auswählen
- Drücken Sie “BEZAHLEN” um zu zahlen.
Bezahlen per Fingerdruck
- Halten Sie Ihre Smartwatch an das Terminal, um den Kauf abzuschließen.
Kauf abschließen
Sicherheit und Datenschutz
Um die persönlichen Daten und Zahlungsinformationen zu schützen, werden auf dem Gerät keine Zahlungs- oder personenspezifischen Daten gespeichert. Stattdessen wird eine Gerät-Accountnummer (Token) generiert und Ihrer Karte zugeordnet. Bei der Transaktion wird diese Nummer verschlüsselt verwendet, sodass Ihre Daten abgesichert werden.
Um zu garantieren, dass keine unbefugten Zahlungen erfolgen, müssen die Zahlungen mit Ihrem Fingerabdruck, der Gesichtserkennung, dem Iris Scan oder der persönlichen Samsung Pay PIN bestätigt werden. Bei Zahlungen mit der Smartwatch muss beim Anziehen der Uhr die Zahlung mit einer PIN verifiziert werden.
Smartphone verloren?
Wenn Sie, dass das Smartphone verloren haben sollten, lassen Sie die bei Samsung Pay hinterlegten Zahlungsinformationen über die Funktion „Find my Smartphone“ aus der Ferne löschen.
Alternativen zu Samsung Pay
Es gibt zahlreiche alternative Bezahlmethoden zu Samsung Pay, zumal der Dienst noch nicht in Deutschland verfügbar ist. In der folgenden Tabelle erhalten Sie einen Überblick.
Anbieter | Beschreibung | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|
Apple Pay | Bei Apple Pay handelt es sich um einen Mobile-Payment-Service von Apple. Bisher war die Nutzung nur auf Apple-Produkte und -Dienstleistungen beschränkt, jedoch weiten sich die Anwendungsmöglichkeiten zunehmend aus. | - Datenschutz - Kostenfreie Nutzung - Benutzerfreundlich - Für Online- und Offline-Zahlungen | - Nur mit Apple-Produkten nutzbar - Nur für iOS-Geräte - Eigenes Konto erforderlich |
GooglePay | GooglePay ist der Bezahldienst von Google. Es ist eine Alternative zu Apple Pay, die lediglich auf das Android-Betriebssystem ausgelegt ist. Der Bezahldienst ist sowohl für Online-Zahlungen als auch für den stationären Handel konzipiert. Indem Zahlungsquellen hinterlegt werden, kann GooglePay stellvertretend die Zahlung abwickeln. | - Datenschutz - Kostenfreie Nutzung - Benutzerfreundlich - Für Online- und Offline-Zahlungen | - Begrenzt Verfügbar - Eigenes Konto erforderlich - Nur für Android-Geräte |
Paydirekt | Paydirekt ist das Online-Bezahlsystem der deutschen Sparkassen und Raiffeisen-Volksbanken. Voraussetzung für die Verwendung von Paydirekt ist, dass Sie das Online-Banking nutzen und Ihre Bank an dem System teilnimmt. | - Hoher Datenschutz - Schnelle Einrichtung - Schnelle Transaktion - Keine Kreditkarte notwendig | - Relativ geringe Verbreitung bei Online-Shops - Phishing-Attacken möglich |
Sofortüberweisung | Sofortüberweisung.de ist ein Vorkassesystem und wurde vom Zahlungsdienst Klarna aufgekauft. Online-Banking-Nutzer können über eine sichere Datenverbindung direkt auf Ihr Online-Banking zugreifen, dabei wird kein separates Konto benötigt. | Kein separates Konto nötig Benutzerfreundlich Schnelle Zahlungsabwicklung Hohe Verbreitung in Deutschland Keine Kreditkarte für Online-Einkäufe nötig | Geringer Datenschutz Gefahr von Phishing-Attacken Anbieter ruft den Kontostand sowie weitere Daten zur Kontodeckung ab |
Paysafecard | Um das Bezahlsystem zu nutzen, müssen Sie sich an einer der Verkaufsstellen eine Paysafecard kaufen. Sie haben die Wahl, Karten für Beträge zwischen 10 und 100 € zu kaufen. Für Nutzer unter 18 Jahren bietet Paysafecard eine eigene Karte an, um zu verhindern, dass jugendgefährdende Waren im Internet gekauft werden. | - Anonyme Online-Bezahlung Keine Phishing-Möglichkeiten - Kein Girokonto nötig - Keine Kreditkarte nötig - Keine Speicherung von persönlichen Daten | - Transaktion lassen sich nicht rückgängig machen - Geringe Verbreitung in Online-Shops - Karten müssen immer erst in Verkaufsstellen erworben werden |
Wirecard | Um das Bezahlsystem von Wirecard zu nutzen, eröffnen Sie zunächst ein Konto bei Wirecard. Sie erhalten dann eine virtuelle Prepaid-Kreditkarte, auf die Sie Geld aufladen können. Sobald Sie Guthaben von Ihrem Girokonto auf die Prepaid-Kreditkarte geladen haben, können Sie damit online wie mit einer gewöhnlichen Kreditkarte einkaufen. Überweisungen an andere Inhaber einer Wirecard sind ebenfalls möglich. | - Online-Einkäufe auch ohne echte Kreditkarte möglich - Sehr hohe Akzeptanz - Schutz vor Überziehung des Limits - Überweisungen an andere Anbieter möglich - Hohe Sicherheit | - Gebühren für jede Transaktion - Gebühren für das Aufladen der Kreditkarte |
Giropay | Giropay wird unter anderem von den Sparkassen, der Postbank sowie den Volks- und Raiffeisenbanken unterstützt. Sie müssen lediglich Online-Banking nutzen und Ihr Girokonto für Giropay legitimieren. Giropay kann auch mit anderen Bezahlsystemen wie PayPal oder Click&Buy kombiniert werden. | - Zahlungsabwicklung über die eigene Bank - Schnelle Zahlung - Kein separates Konto nötig - Bankdaten werden nicht an den Online-Händler übermittelt | - Phishing-Attacken möglich - Nicht für Einkäufe in Online-Shops aus den USA oder anderen Ländern verwendbar |
Skrill | Um Skrill zu verwenden, muss zunächst ein eigenes Kundenkonto angelegt werden. Dort können Sie über eine Kreditkarte oder Ihr Girokonto Geld einzahlen. Mit dem Prepaid-Guthaben von Skrill können Sie Einkäufe im Internet tätigen. Auf Wunsch können Sie eine Skrill-Prepaid-Mastercard beantragen, mit der Sie auch Geld von Ihrem Skrill-Konto an Geldautomaten abheben können. | Keine Übermittlung von Bank- oder Kreditkartendaten an Online-Händler Prepaid-System bietet zusätzliche Sicherheit Überweisungen an andere Kunden möglich Standard-Account für Privatnutzer gebührenfrei | Stornierung von Überweisungen ist nicht möglich Geringe Verbreitung in Deutschland Phishing-Attacken möglich Zusatzdienste sind kostenpflichtig |
Click&Buy | Das Click&Buy-System gehört zur Deutschen Telekom AG. Sie legen zunächst ein eigenes Konto an und hinterlegen dort Ihre Bankverbindung oder eine Kreditkarte. | - Hohe Verbreitung in Deutschland - Keine Übermittlung von Bank- oder Kreditkartendaten an Online-Händler - Konto für Privatnutzer kostenlos | - Fehlen von zusätzlichen Sicherheitsfeatures wie TANs - Phishing-Angriffe möglich - Gebühren für Rücküberweisungen auf das Geldkonto |
PayPal | Kunden eröffnen zunächst ein PayPal-Konto, in dem sie entweder ihre Bankverbindung oder eine Kreditkarte hinterlegen. PayPal kann für die Bezahlung von Einkäufen in Online-Shops oder für Überweisungen genutzt werden. | - Weltweit sehr hohe Verbreitung - Keine Übermittlung von Bank- oder Kreditkartendaten an Online-Händler - Sicherer Datentransfer - Bezahlsystem kann auch für Online-Überweisungen genutzt werden - PayPal-Konto für Privatnutzer kostenlos | - Phishing-Attacken möglich - Keine zusätzliche Absicherung durch ein TAN-System - Daten liegen auf Servern in den USA |