Die Dating-App Tinder wurde 2012 gegründet und hat das Online-Dating revolutioniert. Sie bringt Menschen aufgrund ihrer Interessen zusammen und hat bereits Millionen Nutzer. Wie genau Tinder funktioniert, erfahren Sie in diesem Artikel.
Grundprinzip von Tinder
Tinder ist eine Datingplattform und ermöglicht es, potenzielle Partner über eine App zu finden.
Das Grundprinzip von Tinder ist recht einfach: Der Nutzer bekommt eine Person präsentiert. Dabei sieht er Fotos und erhält kurze Informationen zur Person. Er muss nun entscheiden, ob diese Person ihm gefällt oder nicht.
Diese Entscheidung durch eine Fingerbewegung auf dem Handybildschirm (engl. „swipe“ = wischen) mitgeteilt wird. Durch eine Wischbewegung nach rechts teilt man mit, dass einem die Person gefällt. Mit wischen nach links drückt man Nichtgefallen aus.
Wenn beide Personen sich gegenseitig gefallen, spricht Tinder von einem Match (engl. „match“ – zusammenpassen). Erst wenn ein Match erfolgt, können sich die Nutzer kontaktieren.
Anmelden bei Tinder
Um Tinder nutzen zu können, muss man eine Telefonnummer angeben. Diese wird genutzt, um den Nutzer einwandfrei zu identifizieren. Zusätzlich kann man seinen Facebook-Account verwenden. Dadurch entfallen einige Schritte bei der Erstellung des eigenen Tinder-Profils.
Nach der Anmeldung können Sie Ihren Namen, Ihr Geschlecht, Ihr Alter und Ihr Profilbild bestimmen. Zudem gibt der Nutzer an, ob er an Männern oder Frauen interessiert ist.
Wenn Tinder mit Facebook verknüpft ist, werden diese Informationen automatisch von Facebook geladen. Es ist aber möglich, die Bilder anzupassen. Neben den Basisinformationen können Nutzer einen kurzen Text eingeben, der die eigene Person beschreibt.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeiten, seinen Snapchat-Account zu verbinden. Man kann darüber hinaus einen Lieblingssong angeben, indem man Spotify mit Tinder verknüpft.
Matches auf Tinder finden
Die Auswahl der Personen, welche dem Nutzer präsentiert werden, erfolgt auf Basis des Standorts. Man kann einstellen, in welchem Umkreis potenzielle Matches gesucht werden. Tinder sucht daraufhin andere Tinder-Nutzer, die in das Anforderungsprofil passen und sich in der Nähe befinden.
Potenzielle Partner finden
Je mehr Personen sich der Nutzer anschaut und entscheidet, ob sie ihm gefallen, umso mehr Informationen bekommt Tinder über die Vorlieben. Der Algorithmus versucht daraufhin, passende Kontakte anzubieten. Bei Profilen, die mit Facebook verknüpft sind, bedient sich Tinder zusätzlich der Informationen, die dort verfügbar sind. Das können z. B. gemeinsame Interessen, Likes oder Gruppen sein.
Es besteht die Möglichkeit, ein Super Like zu vergeben. Das bedeutet, dass einem die gesehene Person besonders gut gefällt. Dieses ist für Nutzer der kostenlosen Version einmal am Tag möglich. Beim Super Like wird die betreffende Person darüber informiert, dass sie besondere Aufmerksamkeit bekommen hat.
Bezahlmodelle auf Tinder
Die Nutzung von Tinder ist kostenlos. Allerdings ist die Funktionalität der App für Nutzer der kostenlosen Version eingeschränkt. Es steht bspw. nur eine begrenzte Anzahl an Likes pro Tag zur Verfügung. Ist diese Grenze erreicht, können erst am darauffolgenden Tag wieder Profile angezeigt werden.
Tinder hat zwei verschiedene Abo-Modelle, Tinder Plus und Tinder Gold. Mit diesen Abonnements besteht Zugriff auf eine Reihe von Zusatzfunktionen.
Vorteile der bezahlten Accounts bei Tinder
- Filterfunktionen: Verschiedene Möglichkeiten, die Auswahl der Personen einzuschränken. Dazu zählt die Option, nur bei Personen, bei denen man selbst nach rechts gewischt hat, angezeigt zu werden. Weiterhin kann man das eigene Alter verbergen oder sich nur Personen, die kürzlich aktiv waren, anzeigen lassen.
- Sofortige Matches: Es wird angezeigt, ob die andere Personen geliked hat. Damit sind Matches garantiert, wenn man selbst nach rechts wischt.
- Tinder Boost: Damit wird das eigene Profil bis zu 10-mal häufiger angezeigt als andere.
- Tinder Reisepass: Mit dieser Funktion können die Beschränkungen der Örtlichkeit aufgehoben werden. Es ist möglich, seinen eigenen Ort zu ändern und sich Profile von anderen Orten anzuschauen.
- Unbegrenzte Likes und Super Likes: Die Begrenzung für Likes und Super Likes ist aufgehoben.
- Undo: Hat man sich versehentlich vertan und eine Person nach links gewischt, kann man es mit Undo rückgängig machen.
Tinder Plus enthält die Funktionen Filter, Boost, Reisepass, unbegrenzte Likes und Undo. In Tinder Gold ist zusätzlich die Funktion für sofortige Matches inbegriffen. Beide Modelle werden als Abo-Modell angeboten. Man hat die Möglichkeit, zwischen einem, sechs und zwölf Monaten zu wählen. Je länger der Zeitraum des Abos ist, umso geringer fallen die Kosten pro Monat aus. Des Weiteren gibt es Unterschiede in der Preisgestaltung, die vom Alter der Nutzer abhängig sind.
Kosten für Tinder Plus und Gold:
Dauer | Kosten pro Monat | Gesamt | Dauer | Kosten pro Monat | Gesamt |
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Tinder Plus über 28 | Tinder Gold über 28 | ||||
1 Monat | 16,49 € / Monat | 16,49 € | 1 Monat | 27,49 € / Monat | 27,49 € |
6 Monate | 10,00 € / Monat | 60,00 € | 6 Monate | 16,50 € / Monat | 99,00 € |
12 Monate | 6,67 € / Monat | 80,04 € | 12 Monate | 10,81 € / Monat | 129,69 € |
Tinder Plus unter 28 | Tinder Gold unter 28 | ||||
1 Monat | 3,91 € / Monat | 3,91 € | 1 Monat | 7,99 € / Monat | 7,99 € |
6 Monate | 3,49 € / Monat | 20,94 € | 6 Monate | 5,99 € / Monat | 35,94 € |
12 Monate | 2,62 € / Monat | 31,44 € | 12 Monate | 3,99 € / Monat | 47,88 € |
Nutzung von Tinder
Es gibt zwei verschiedene Wege, Tinder zu verwenden. Zum einen bietet Tinder Apps für Android- und iOS-Geräte an. Zum anderen besteht seit 2017 die Möglichkeit, Tinder im Browser zu verwenden. In beiden Fällen muss Tinder Zugriff auf den Standort des Nutzers haben, um Vorschläge anzuzeigen.
In der Browserversion von Tinder gibt es einen Work Mode. Dabei wird eine Seite angezeigt, die suggerieren soll, dass der Nutzer arbeitet – die Nutzung im Büro kann also vor dem Chef oder Kollegen versteckt werden. Ähnliche Funktionen gab es bspw. im klassischen Computerspiel “Moorhuhn”. Dort nannte sich das Feature “Boss Screen”.
Datenschutz bei Tinder
![Datenschutz bei Tinder.](https://www.bezahlen.net/wp-content/uploads/frage-illustration-quadrat-150x150.jpg)
Tinder und Datenschutz.
Der Online-Datingservice ist mehrfach in die Kritik von Datenschützern geraten. So bestand im Jahr 2013 eine Sicherheitslücke in der Tinder-App. Dadurch war es Angreifern möglich, den Standort von Tindernutzern abzugreifen.
Seit der Version 4.4.3. mussten die Nutzer zustimmen, dass Informationen über ihre Vorlieben, politische Einstellung und Arbeitgeber von Facebook abgerufen werden können. Wer diese Zustimmung nicht erteilt, darf die Services nicht mehr nutzen. Informationen, die Tinder sammelt, werden jedoch nicht mit Facebook geteilt. Wenn zwei Facebook-Nutzer miteinander matchen, bekommt das Soziale Netzwerk diese Information nicht.
Ein weiterer Kritikpunkt aus Sicht des Datenschutzes ist die offene Entwicklerschnittstelle von Tinder. Damit ist es möglich, Tinder-Profile zu sehen, auch wenn man selbst kein Tinder-Nutzer ist. Dieses Feature nutzt z.B. der Dienst Cheaterbuster. Er durchsucht Profile von Tinder-Nutzern anhand des Vornamens, Standorts und Alters. Die Zielgruppe sind eifersüchtige Partner, die herausfinden wollen, ob ihr Partner fremdflirtet.
Zusammenfassung
- Tinder ist eine Dating-App, die Nutzer einander vorstellt.
- Durch das Wischen nach rechts kann man ausdrücken, dass einem der Gegenüber gefällt. Wenn beide nach rechts gewischt haben, können die Nutzer miteinander chatten.
- Tinder ist für Mobilgeräte sowie im Browser verfügbar.
- Es gibt bezahlte Versionen, die einige Einschränkungen aufheben.