PayPal (www.paypal.de) bezeichnet sich selbst als sehr sichere Bezahlmöglichkeit, online gibt es jedoch auch viele negative Erfahrungsberichte von – nun meist ehemaligen – Nutzern. Was sich zur Sicherheit von PayPal sagen lässt und worauf Sie selbst bei der Nutzung des Zahlungsdienstleisters beachten sollten, haben wir für Sie zusammengestellt.
Was ist PayPal?
PayPal ist ein Online-Zahlungsdienstleister, über den Käufe schnell und einfach abgewickelt werden können. Bietet ein Händler PayPal als Zahlungsart an, ist die Zahlung mit wenigen Mausklicks erledigt und die Ware kann verschickt werden. Langes Warten auf die Ankunft von Geld aus einer Banküberweisung ist also nicht nötig. PayPal zieht das Geld dann entweder vom vorab eingezahlten Guthaben ab oder nutzt das erteilte Lastschriftmandat für Ihr Bankkonto oder bucht von einer hinterlegten Kreditkarte ab.
Der europäische Ableger es US-Konzerns PayPal hat seinen Sitz in Luxemburg und eine Banklizenz. Ein PayPal-Account ist aber kein Bankkonto und hat auch keine Nummer. Alle Bezahlvorgänge laufen über die E-Mail-Adresse des Nutzers.
PayPal kann auch über eine App genutzt werden.
Vorteile von PayPal
Viele Kunden in Deutschland vertrauen PayPal bereits, denn der Zahlungsdienst hat einige Vorteile.
Datenschutz
Wenn Sie über PayPal einkaufen, werden keine sensiblen Zahlungsdaten, also Kontonummer oder Kreditkartennummer, an den Verkäufer weitergegeben. Er erhält nur Ihre E-Mail-Adresse und die Versanddaten. Eine unerlaubte Abbuchung von der Kreditkarte ist also nicht möglich.
Verschlüsselung
Der Kauf über PayPal ist nicht nur – wie mittlerweile bei allen seriösen Webseiten üblich – über ein https-Protokoll geschützt, sondern auch intern gibt es Verschlüsselungsmechanismen, damit Ihr Passwort oder Transaktionsdaten nicht für jeden sichtbar sind.
Neben dem Passwort, das Sie eingeben müssen, können Sie auch eine zusätzliche Sicherheitsmethode wählen und jedes Mal einen einmalig generierten sechsstelligen Zahlencode eingeben.
Auch der TÜV Saarland hat PayPal zertifiziert und als sicheres Online-Zahlungssystem ausgezeichnet.
Authentifizierung
Bei der Bezahlung mit PayPal müssen Sie sich immer in Ihr Konto einloggen und die Zahlung bestätigen (außer, Sie haben bei bestimmten Händlern oder Diensten eine Ausnahme hinzugefügt). Das mag nervig sein, schützt aber letztlich Ihr Konto und Sie.
Außerdem müssen Sie bei gewissen Aktivitäten Ihre Identität bestätigen und auch Ihre Konten oder Kreditkarten. So kann nicht einfach jemand Fremdes Ihr Konto als sein eigenes angeben und Lastschriften darüber laufen lassen.
Käuferschutz
Klappt einmal etwas mit der Bestellung nicht, weil beispielsweise der Verkäufer nicht liefert oder schlicht nicht mehr antwortet, kann über den PayPal-Käuferschutz ein Problem gemeldet und das Geld zurückgefordert werden. Hier müssen unter Umständen Informationen zum Kauf oder zur Lieferung angegeben werden, die Rückerstattung klappt also nicht bedingungslos. Außerdem muss vorab Kontakt zum Verkäufer aufgenommen worden sein. Insgesamt gilt PayPal aber als sehr kundenfreundlich und hilft bei Problemen schnell weiter.
Neben dem Käuferschutz gibt es übrigens auch den Verkäuferschutz für Händler.
Die größten Kritikpunkte
So bequem und sicher PayPal auch scheint: Es gibt auch Kritikpunkte. Wie schwer diese wiegen, muss jeder Nutzer selbst entscheiden.
Datenschutz
Ja, Datenschutz ist sowohl ein Vor- als auch ein Nachteil von PayPal. Denn während zwar der Händler keine Bankdaten der Käufer erhält, trackt PayPal selbst natürlich Daten und nutzt diese auch. Auch die Weitergabe an andere Unternehmen ist möglich.
- Informationen über Käufe, Händler oder Ware
- Zahlungsverhalten von Nutzern
- Standort oder Geräteinformationen beim Kauf über die App
Limitierung von Konten
Geht innerhalb kurzer Zeit viel Geld auf einem PayPal-Konto ein, wird das Konto zunächst limitiert, der Nutzer muss sich dann identifiizeren und so wieder ”entsperren”. So lange kann das Guthaben weder abgebucht noch anderweitig genutzt werden.
Einige Nutzer berichten auch davon, dass ihre Konten ohne Grund eingeschränkt wurden und so kein Zugriff mehr auf das Guthaben bestand. Ob es hier tatsächlich keine Lösung gab oder es sogar berechtigte Zweifel von PayPal z. B. an der Identität des Nutzers gab, lässt sich als Außenstehender natürlich nicht nachvollziehen.
Einfrierung von Guthaben
Bei laufenden Käuferschutzverfahren oder zu erwartenden Rückzahlungen kann es schon einmal ein paar Tage (oder mehr) dauern, bis das Geld dort landet, wo es hin soll.
Fehlerhafte Entscheidungen beim Käuferschutz
Der Vorteil des Käuferschutzes und Verkäuferschutzes hat gleichzeitig einen Nachteil: Die Fälle werden von PayPal aufgrund der angegebenen Informationen geprüft – hier können durchaus Fehlentscheidungen getroffen werden, sodass das Geld dem Falschen (oder vermeintlich Falschen) zugesprochen wird. Eine getroffene Entscheidung behält PayPal bei, sodass hier nur der Rechtsweg bleibt.
Außerdem sind nicht alle Käufe vom Käuferschutz abgesichert. Darauf sollten Sie achten, bevor Sie mit PayPal bezahlen.
Für die eigene Sicherheit sorgen
Sie sollten die Sicherheit Ihres PayPal-Kontos nicht alleine dem Zahlungsdienstleister überlassen, sondern selbst Maßnahmen ergreifen, damit Ihr Konto sicher ist und bleibt.
- Sicheres Passwort wählen (mehr dazu hier)
- Einmaliges Passwort wählen und dieses nicht aufschreiben oder weitergeben
- Loggen Sie sich nach der Nutzung von PayPal wieder aus – besonders dann, wenn Sie an einem fremden Rechner arbeiten
- Prüfen Sie bei jedem Einkauf, ob der Shop selbst seriös wirkt
- Bezahlen Sie Waren und Dienstleistungen nie über ”Geld an Freunde senden” (Käuferschutz greift sonst nicht)
- Prüfen Sie regelmäßig die PayPal-Transaktionen auf unbefugte Abbuchungen
Dieser Beitrag in Kürze
PayPal ist tatsächlich beim Bezahlen recht sicher, wenn es richtig genutzt wird. Eine Garantie auf positiv beschiedene Käuferschutzfälle gibt es aber nicht – und am Ende bleibt PayPal eben immer noch ein Unternehmen, das Gewinn machen will. So werden von Verkäufern Gebühren erhoben und auch mit Nutzerdaten gearbeitet. Ob man das möchte, muss jeder für sich wissen und so über die PayPal-Nutzung entscheiden.