Online-Shops bieten oft vielfältige Möglichkeiten an, Rechnungen zu bezahlen. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Shops und manche Zahlungsarten sind nur bestimmten Kundinnen und Kunden vorbehalten. Grundsätzlich sind Online-Shops frei darin, Zahlungsarten auszuwählen und anzubieten. Es ist beispielsweise nicht verpflichtend, Kauf auf Rechnung anzubieten. Welche Zahlungsarten besonders häufig angeboten werden und worauf Online-Shop-Betreiber bei der Auswahl achten, erklärt dieser Beitrag.
Die rechtliche Situation für Shop-Betreiber
Grundsätzlich beschränkt das Bürgerliche Gesetzbuch die Freiheit von Online-Shop-Betreibern, Zahlungsmöglichkeiten frei auszuwählen. Denn laut Paragraf 312a Abs. 4 müssen Zahlungsmittel gängig, zumutbar und unentgeltlich sein. Außerdem darf das vereinbarte Entgelt (also der Preis für die Ware) die Kosten, die durch die Nutzung des Zahlungsmittels entstehen, nicht überschreiten. Diese Bestimmungen sind nachzulesen unter gesetze-im-internet.de.
Gängige, kostenfreie und zumutbare Zahlungsmittel sind beispielsweise Kauf auf Rechnung oder per Lastschrift, PayPal, Vorkasse oder die Zahlung per Kreditkarte. Dabei steht es dem Shop-Betreiber frei, sich für nur eine oder mehrere dieser Zahlungsarten zu entscheiden. Denn es ist selbstverständlich erlaubt, dass ein Online-Shop nur eine Zahlungsmethode anbietet.
Kriterien für Zahlungsmethoden
Heutzutage gibt es zahlreiche Partner, die die Zahlungsabwicklung für Online-Shops übernehmen. Das führt dazu, dass die Shops viele verschiedene Zahlungsmethoden anbieten und der Kunde frei entscheiden kann. Allerdings verlangen Zahlungsanbieter wie Klarna oder Giropay Gebühren von ihren Kunden. Manche Shops geben diese Gebühren an ihre Kunden weiter, andere entscheiden sich dafür, diese Zahlungsmethoden nicht anzubieten. Das ist der Grund dafür, weshalb vor allem kleinere Online-Shops weniger Zahlungsmöglichkeiten anbieten.
Ein wichtiges Kriterium für Shop-Betreiber und Verbraucher ist natürlich die Sicherheit der Zahlungsmethoden. Denn es geht dabei immer um sehr sensible Daten, die der Kunde weitergeben muss. Für Kunden sind deshalb Zahlungsmethoden, die sie selbst direkt bei der Bank erledigen können, besonders sicher. Bequemer sind natürlich Zahlungsmethoden wie PayPal und Klarna. Die Sicherheit der Zahlungsmöglichkeiten ist in jedem Fall durch seriöse Partner gesichert. Der Online-Shop betten.de macht vor, wie die Zahlungsabwicklung für Kunden möglichst transparent dargestellt und sicher abgewickelt werden kann.
Bei der Wahl der Zahlungsmethoden ist die Zielgruppe entscheidend. Wer eine jüngere Zielgruppe hat, sollte PayPal und Co. anbieten, um Zahlungen abzuwickeln. Für ältere Zielgruppen eignen sich Vorkasse und Kauf auf Rechnung besser. Es gilt also, die eigene Zielgruppe zu kennen und die Zahlungsmittel dementsprechend auszuwählen.
PayPal
Die beliebteste Zahlungsmethode bei Käufen im Internet ist mit Abstand PayPal. Einer Umfrage von statista.com zufolge nutzt fast die Hälfte der Deutschen am liebsten diesen Zahlungsdienstleister, wenn sie online etwas kauft. Einerseits ist der Kauf darüber für Kunden besonders bequem. Mit wenigen Klicks ist der Einkauf getätigt und bezahlt. PayPal funktioniert auch am Handy einwandfrei. Auf der anderen Seite steht die Sicherheit. Mit dem PayPal Käuferschutz sind Käufer bestens abgesichert und bekommen ihr Geld, sollte es Probleme geben, anstandslos erstattet. Mehr dazu erfahren Kunden auf paypal.com.
Für eine erhöhte Sicherheit hat PayPal vor einiger Zeit eine Zwei-Faktor-Authentifizierung eingeführt. Für einen Kauf müssen Kunden zunächst einen Code, den sie per SMS erhalten, eingeben, um die Zahlung zu autorisieren. Erst dann können sie den Kauf abschließen und die Ware bezahlen.
Kauf auf Rechnung
Auf Platz 2 der beliebtesten und somit häufigsten Zahlungsmittel in Online-Shops liegt Kauf auf Rechnung. Diese Zahlungsmethode wird von Shop-Betreibern meist nur für registrierte Kundinnen und Kunden angeboten. Manchmal können nur Kunden per Rechnung bezahlen, die bereits Käufe über den Shop getätigt haben. Shop-Betreiber setzen diese Barrieren als Sicherheit ein. Sie gehen so sicher, dass sie ihr Geld wirklich erhalten.
Viele Online-Shops arbeiten hier mit Partnern, die sich um die Zahlungsabwicklung kümmern. Der häufigste ist Klarna. Klarna streckt dem Shop den Kaufbetrag dabei vor und fordert ihn dann selbst vom Kunden ein. So trägt Klarna (oder jeder andere Zahlungsdienstleister) das Risiko und nicht der Online-Shop selbst.
Das SEPA-Lastschriftmandat
Überraschenderweise ist der Kauf per SEPA-Lastschrift sowohl bei Kunden als auch bei Verkäufern beliebt. Für Verkäufer liegt der Vorteil darin, dass sie die Daten von ihren Kunden erhalten und dann das Geld selbst einziehen können. Sie müssen nicht auf die Zahlung warten und dem Kunden gegebenenfalls Erinnerungen oder gar Mahnungen schicken.
Kunden mögen an dieser Zahlungsmethode, dass sie besonders bequem ist. Sie müssen sich um nichts mehr kümmern und nur ihre Daten angeben. Der Händler sorgt dann dafür, dass Rechnungen rechtzeitig beglichen werden. Bei einem Lastschriftmandat ist es unerlässlich, auf Datenschutz zu achten. Die Kontodaten müssen bei jedem Schritt verschlüsselt sein, damit keine unbefugten Dritten auf die Daten zugreifen können.
Kauf per Kreditkarte
Kunden, die per Kreditkarte einkaufen, mögen daran, dass das Geld erst einen Monat später vom Konto abgebucht wird. So haben sie mehr Zeit, bis sie das Geld für die Anschaffung tatsächlich haben müssen. Wer also zum Ende eines Monats Gehalt bekommt, kann vorher per Master Card oder Visa-Card Einkäufe tätigen.
Während viele lokale Händler keine Kreditkartenzahlung anbieten, ist diese Methode online sehr verbreitet. Auch hier haben Verkäufer die Sicherheit, das Geld erst einmal zu erhalten. Die zwischengeschaltete Bank, die die Kreditkarte vergibt, muss sich darum kümmern, das Geld beim Kunden zu fordern.
Ratenkauf – vor allem bei größeren Anschaffungen
Wer größere Anschaffungen tätigt, möchte diese oft nicht sofort komplett bezahlen. Oft ist dies auch gar nicht möglich, beispielsweise beim Autokauf. Dann tritt der Ratenkauf ein. Viele Online-Shops arbeiten hier mit Zahlungsdienstleistern oder Kreditinstituten zusammen, die sich um die Abwicklung kümmern. Nicht selten entstehen den Kundinnen und Kunden außerdem Zinsen, die sie zusätzlich bezahlen müssen.
Der Kauf auf Raten ermöglicht es Kunden, größere Anschaffungen zu tätigen, die sonst nicht bezahlbar wären. Gleichzeitig ist es für Online-Shops auf diese Weise möglich, mehr Kundinnen und Kunden anzusprechen und de facto mehr Ware zu verkaufen. Vor allem Shops, die teurere Ware oder Designer-Stücke verkaufen, profitieren von dieser Möglichkeit.
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