Schöne Zähne sind nicht nur aus ästhetischen Gründen wichtig. Sie tragen auch dazu bei, dass sich Betroffene in ihrem eigenen Körper wohlfühlen und können so zu einem gesteigerten Selbstbewusstsein beitragen. Fehlende Zähne hingegen können dafür sorgen, dass sich Betroffene selbst nicht mehr attraktiv finden und dementsprechend auch die Lebensqualität sinkt. In vielen Fällen ist ein Zahnimplantat dann die einzige Lösung. Doch was kostet ein Zahnimplantat? Die Antwort finden Sie in unserem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis des Artikels
- 1 Das Wichtigste in Kürze
- 2 Was ist ein Zahnimplantat und wann ist es notwendig?
- 3 Ablauf einer Implantat-Behandlung
- 4 Welche Faktoren beeinflussen die Kosten für ein Zahnimplantat?
- 5 Vor- und Nachteile von Zahnimplantaten
- 6 Was kostet ein Zahnimplantat im Ausland?
- 7 Zusammenfassung zu den Kosten eines Zahnimplantates
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kosten für ein Zahnimplantat sind von verschiedensten Faktoren abhängig.
- Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für ein Zahnimplantat nicht.
- Es werden lediglich die Kosten für auf dem Implantat befestigten Zahnersatz zu einem gewissen Teil übernommen.
- Im Ausland sind Zahnimplantate oft günstiger zu bekommen als in Deutschland.
Was ist ein Zahnimplantat und wann ist es notwendig?

Viele Gründe für Zahnersatz
Unter einem Zahnimplantat versteht man eine künstliche Zahnwurzel, welche operativ in den Kieferknochen eingebracht wird. Das Implantat ist dabei der Träger für den eigentlichen Zahnersatz. Dieser kann in Form einer Krone, einer Brücke oder einem herausnehmbaren Zahnersatz auf dem Implantat befestigt werden. Zahnimplantate eignen sich nicht nur für den Ersatz einzelner Zähne, sondern auch ganzer Zahnreihen.
Im Vergleich mit anderen Möglichkeiten im Bereich des Zahnersatzes gelten Zahnimplantate als eine besonders stabile sowie funktionale und gleichzeitig auch ästhetische Lösung, mit der verlorene Zähne passgenau ersetzt werden können. In vielen Fällen ist der Zahnersatz auf dem Zahnimplantat nicht von den noch vorhandenen echten Zähnen zu unterscheiden. Damit ist ein Zahnimplantat nicht nur für aus optischen Gründen empfehlenswert, es steigert gleichzeitig die Lebensqualität und ist auch aus medizinischer Sicht sinnvoll.
Zahnimplantate leiten die Kaukräfte direkt auf den Kieferknochen weiter, womit sie einem Knochenschwund vorbeugen. Unangenehme gesundheitliche Folgeschäden können damit bereits im Vorfeld vermieden werden.
Zahnimplantate können aufgrund verschiedenster Situationen notwendig sein.
- Ersatz von einzelnen Zähnen
- Lücken in der Zahnreihe
- Behandlung von zahnlosen Kiefern
- Nichtanlage von Zähnen
Aufbau eines Zahnimplantats
Ein Zahnimplantat besteht in den meisten Fällen aus drei Bestandteilen:
- dem Implantatkörper
- dem Implantataufbau
- der Implantatkrone
Implantatkörper
Die Basis eines jeden Zahnimplantats ist der Implantatkörper. Es handelt sich dabei um eine Art künstliche Zahnwurzel. Der Implantatkörper wird operativ in den Kieferknochen eingebracht und über ein Gewinde im Kieferknochen fest verankert. Ist der Implantatkörper im Kiefer angeheilt, kann der Implantataufbau sowie der Implantatkörper eingesetzt werden.
Implantataufbau
Der Implantataufbau, auch Abutment genannt, bildet das Zwischenglied von Implantatkörper und Implantatkrone. Es handelt sich dabei um eine Titan- oder Keramikverbindung, welche durch beidseitige Schraubverbindungen sowohl am Implantatkörper als auch mit der Implantatkrone verschraubt werden kann.
Implantatkrone
Den Zahnersatz, welcher auf dem Zahnimplantat befestigt wird, nennt man Implantatkrone. Diese werden in der Regel individuell von spezialisierten Zahntechnikern angefertigt. Über Verschraubungen und Fassungen, sogenannte Implantatpfosten, wird die Implantatkrone fixiert. Sie bestehen meist aus hochwertigen Materialien wie Keramik, Titan oder Gold.
Ablauf einer Implantat-Behandlung
Ist eine Behandlung mit einem Zahnimplantat notwendig, so läuft diese in folgenden Schritten ab:
- Die Vorbesprechung: In einem ersten Aufklärungsgespräch erläutert der behandelnde Zahnarzt ausführlich den Ablauf der Behandlung, die notwendige Anzahl der Implantate sowie mögliche Risiken.
- Die Voruntersuchung: Im Rahmen der Voruntersuchung werden die Rahmenbedingungen für den Einsatz des Implantats ausgelotet. Dabei muss sichergestellt werden, dass zum einen der Kieferknochen für einen chirurgischen Eingriff geeignet ist und zum anderen keine weiteren Entzündungen vorliegen. Sollte letzteres der Fall sein, müssen diese zuerst behandelt werden.
- Planung des Implantats: Damit das Zahnimplantat im Nachhinein möglichst nicht von den echten Zähnen unterschieden werden kann, bedarf es einer ausführlichen Planung. Hierbei wird auch der Heil- und Kostenplan erstellt.
- Operatives Einsetzen der Implantate: Im Vorfeld der eigentlichen Operation werden Patienten in der Regel örtlich betäubt. In Ausnahmefällen kann auch eine Vollnarkose zum Einsatz kommen. Sobald die Betäubung wirkt, wird der Kieferknochen freigelegt. Mit einer entsprechenden Bohrschablone wird das Implantatbett in den Kieferknochen gebohrt. Anschließend wird die künstliche Zahnwurzel in den Kieferknochen eingeschraubt.
Für die Zeit der Einheilung wird der Implantatkörper mit einem Deckel verschlossen. Die Dauer der Operation zum Einsetzen des Zahnimplantats variiert je nach Aufwand und Zustand des Kieferknochens. Sie kann zwischen 15 Minuten und einigen Stunden dauern. Dank der örtlichen Betäubung beziehungsweise einer Vollnarkose spüren Patienten während der Behandlung keine Schmerzen. Lediglich die Vibrationen des Bohrers sind zu spüren.
Zum Abschluss der Behandlung wird die Wunde verschlossen. Die anschließende Einheilung des Zahnimplantats kann bis zu drei Monate dauern.
- nicht rauchen
- keinen Alkohol trinken
- keinen Kaffee trinken
- sich keinen übermäßigen Anstrengungen aussetzen
- auf eine sehr gründliche Mundhygiene achten
- regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt besuchen
Der eigentliche Zahnersatz wird in der Regel in einer zweiten Behandlung aufgesetzt nachdem die Einheilungsphase abgeschlossen ist.
Welche Faktoren beeinflussen die Kosten für ein Zahnimplantat?
Die Kosten für ein Zahnimplantat können mehrere tausend Euro betragen. Dabei ist jedes Zahnimplantat verschieden, weshalb auch die damit zusammenhängenden Kosten unterschiedlich ausfallen können. Die Kosten für ein Zahnimplantat können von knapp unter 1.000 Euro bis hin zu über 5.000 Euro oder mehr reichen.
Diese große Preisspanne kommt vor allem deshalb zustande, weil der individuelle Aufwand sowie das gewählte Material einen erheblichen Einfluss auf den Preis des Zahnimplantats haben. Vor allem dann, wenn gleich mehrere Lücken in der Zahnreihe durch Implantate gefüllt werden sollen, sind Kosten von bis zu 10.000 Euro keine Seltenheit. Muss vor dem eigentlichen Implantat erst ein Knochenaufbau durchgeführt werden, können zusätzliche Kosten von 500 bis 1.500 hinzukommen.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für ein Zahnimplantat?
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen zwar zu einem gewissen Teil die Kosten für den eigentlichen Zahnersatz, das Zahnimplantat sowie mögliche Kosten für einen eventuellen Knochenaufbau werden nicht übernommen. Diese müssen vom Patienten selbst getragen werden. Bei jedem Zahnimplantat muss der Patient also mehrere Tausend Euro aus der eigenen Tasche zahlen. Das gilt übrigens auch für die Entfernung eines alten Implantats, was zwischen 20 und 100 Euro kosten kann.
Beispielhafte Kosten für ein Zahnimplantat
Da jedes Zahnimplantat individuell angefertigt wird, variieren auch die dafür notwendigen Kosten. Beispielhaft können folgende Beträge einen Überblick der Kosten für ein Zahnimplantat geben:
- einzelnes Implantat im Bereich der Frontzähne: ca. 1.500 bis 3.000 Euro
- einzelnes Implantat im Bereich der Backenzähne: ca. 1.000 bis 2.500 Euro
- implantatgetragene Zahnbrücke: ca. 4.000 bis 5.500 Euro.
Vor- und Nachteile von Zahnimplantaten

Hohe Kosten, aber medizinisch sinnvoll
Zahnimplantate bringen ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile mit sich. Zu den Vorteilen gehören neben einer täuschend echten Optik vor allem auch die medizinischen Aspekte. So schützt ein Zahnimplantat beispielsweise vor dem Abbau des Kieferknochens. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Brücke können mit einem Zahnimplantat auch größere Zahnlücken oder gar ein gänzlich zahnloser Kiefer geschlossen werden. Außerdem müssen benachbarte Zähne nicht angeschliffen werden, wie es bei einer Brücke der Fall wäre. Zahnimplantate zeichnen sich zudem durch ihre Langlebigkeit aus.
Zu einem der Nachteile gehören zum einen die hohen Kosten für ein Zahnimplantat sowie die Tatsache, dass diese nicht von gesetzlichen Krankenkassen getragen werden. Zudem muss bei einem Zahnimplantat immer auf eine sorgfältige Mundhygiene geachtet werden. Mangelnde Mundhygiene kann sonst zu einer Periimplantitis, also einer Entzündung des Zahnfleisches im Umfeld des Implantats führen.
Was kostet ein Zahnimplantat im Ausland?
Ein Zahnimplantat in Deutschland ist im Vergleich zu vielen anderen Ländern relativ teuer. Das liegt neben den Materialkosten vor allem an höheren Lohn- und Gebührensätzen der Zahnärzte und Zahntechniker. Innerhalb Deutschlands gibt es aber auch leichte Preisunterschiede zwischen den einzelnen Regionen. In ländlichen Gebieten ist ein Zahnimplantat oftmals günstiger als in Städten und Ballungsgebieten.
Preisliche Unterschiede werden beim Blick ins Ausland noch deutlicher. Vor allem in Osteuropäischen Ländern wie Polen, Ungarn und Bulgarien aber auch in der Türkei sind Zahnimplantate deutlich günstiger als hierzulande. Wer sich für ein Zahnimplantat im Ausland entscheidet, sollte sich vorher allerdings die Erfahrungsberichte anderer deutscher Patienten ansehen.
Ein Problem bei einem Zahnimplantat im Ausland kann in der Nachsorge entstehen. Diese kann sich über mehrere Monate hinziehen. Vor allem dann, wenn Komplikationen auftreten sollten, ist ein Zahnarzt im osteuropäischen Ausland deutlich schlechter zu erreichen als der eigene Zahnarzt vor Ort.
Zusammenfassung zu den Kosten eines Zahnimplantates
Zahnimplantate können betroffenen Patienten im wahrsten Sinne des Wortes ihr Lächeln wieder zurückgeben. Das sorgt nicht nur für ein ästhetisches Ansehen, es fördert auch das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl der Patienten und Patientinnen. Allerdings sind mit einem Zahnimplantat auch immer Kosten in Höhe von mehreren tausend Euro verbunden. Diese werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Eine passende Zahnzusatzversicherung kann den hohen Eigenanteil der Kosten abmildern oder gar gänzlich übernehmen.