Der Big-Mac-Index hat sich in der freien Markwirtschaft als beliebter Indikator für die Kaufkraft einer Währung etabliert. Der direkte Vergleich von zwei Währungen ist seit jeher schwierig und mit vielen Problemen behaftet. Mit dem Big-Mac-Index existiert eine Grundlage, die die Stärke einer Währung zuverlässig darlegt und vergleichbar macht. Zwar geschieht dies auf recht einfache Art und Weise, dennoch bietet das Ergebnis einen guten Anhaltspunkt, um die jeweilige Währung einschätzen zu können. In unserem Artikel erfahren Sie interessante Fakten über den Big-Mac-Index, Sie lernen warum ausgerechnet ein Big Mac als Grundlage genommen wurde und was man aus dem Vergleich ableiten kann.
Die Geschichte des Big-Mac-Index
Der Big-Mac-Index wurde 1986 in der Zeitschrift ‚The Economist‘ erstmals verwendet. Die Journalistin Pam Woodall entwickelte den Index, um einen Preis- und Kaufkraftvergleich unter den Ländern zu ermöglichen. Neben einem Einblick in Wechselkurse und Kaufkraftparitätskurse, sollte auch die Unter- und Überbewertung einzelner Währungen deutlich gemacht werden. Diese Betrachtungsweise setzte sich durch und wird auch heute noch verwendet, um eine Währung einschätzen zu können.
Der Big-Mac-Index – was hat es mit dem Burger auf sich?
Doch wie kommt nun der berühmte Big Mac ins Spiel? Der Burger namens Big Mac ist ein Produkt der Restaurantkette McDonald’s. Er wird in über 140 Ländern der Welt verkauft und ist in seiner Beschaffenheit fast überall gleich – aufgrund strenger Auflagen innerhalb der Franchiseverträge werden standardmäßig für die Herstellung eines Big Macs die gleichen Zutaten verwendet. Neben Sesambrötchen, einer Rinderhackfleischfrikadelle und Schmelzkäse sind das auch Salat, Gewürzgurken, Zwiebeln und Sauce. In nur wenigen Ländern gibt es aus kulturellen Gründen Abweichungen. Der Big Mac ist somit ein ideales Produkt, um für einen Vergleich in Betracht gezogen zu werden.
Wie funktioniert der Big-Mac-Index?
Der Big-Mac-Index funktioniert, indem man die Preise für einen Big Mac in zwei unterschiedlichen Ländern zugrunde legt und diese in US-Dollar umrechnet. Durch die Umrechnung in US-Dollar wird deutlich, was das Produkt wert ist bzw. wie hoch die Kaufkraft der jeweiligen Währungen ist.
Die sogenannte Kaufkraftparität (Purchasing Power Parity = PPP) setzt dabei voraus, dass Veränderungen innerhalb von Währungen sich auch in den Preisen von Lebensmitteln niederschlagen. Gleichzeitig wird deutlich, wie über- oder unterbewertet eine Währung ist. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn die Güter innerhalb eines Landes teurer oder günstiger als vergleichbare Güter im Ausland sind. Somit wird die These des herrschenden Gleichgewichts auf dem Währungsmarkt widerlegt.
Kritik am Big-Mac-Index
Der Big-Mac-Index gibt nur einen groben Anhaltspunkt über die Kaufkraft einer Währung. Da McDonald’s den Preis des Big Macs festlegt und die Zutaten sowie die Größe in den einzelnen Ländern teilweise unterschiedlich sind und neben Preisentwicklungen und Güterströmen auch Devisenspekulationen, die Konjunktur und die Politik auf Wechselkurse Einfluss nehmen, ist ein eindeutiger Vergleich nicht immer möglich. Des Weiteren gibt es viele Einflussfaktoren, die durch die Marktlage und regionale Kosten bestimmt werden.
Einflussfaktoren auf den Preis des Big Macs durch Marktlage und regionale Kosten:
- Beschaffungskosten
- Lohn
- Mietkosten
- Energiekosten
- Wohlstand des Landes
- Nachfrage im Inland
- Wettbewerb
- Handelshemmnisse
Ein Vergleich der Kaufkraft mit dem Big-Mac-Index ist somit auch immer unter den vorab genannten Kritikpunkten zu betrachten.
Big-Mac-Index 2016
Land | Preis in Dollar |
---|---|
Ägypten | 2,59 |
Argentinien | 3,35 |
Australien | 4,30 |
Belgien | 4,35 |
Brazilien | 4,78 |
England | 3,94 |
Chile | 3,53 |
China | 2,79 |
Costa Rica | 4,12 |
Dänemark | 4,44 |
Deutschland | 4,17 |
Europa | 4,21 |
Estland | 3,41 |
Finnland | 5,06 |
Frankreich | 4,51 |
Griechenland | 3,69 |
Hong Kong | 2,48 |
Indien | 2,41 |
Indonesien | 2,36 |
Irland | 4,40 |
Israel | 4,38 |
Italien | 4,62 |
Japan | 3,47 |
Kanada | 4,60 |
Kolumbien | 3,04 |
Malaysia | 1,99 |
Mexico | 2,37 |
Neuseeland | 4,22 |
Niederlande | 3,80 |
Norwegen | 5,51 |
Österreich | 3,96 |
Pakistan | 3,58 |
Peru | 3,02 |
Philippinen | 2,82 |
Polen | 2,42 |
Portugal | 3,36 |
Russland | 2,05 |
Saudi Arabien | 3,20 |
Schweden | 5,23 |
Schweiz | 6,59 |
Singapore | 4,01 |
Spain | 3,85 |
Sri Lanka | 3,63 |
Südafrika | 2,10 |
Südkorea | 3,86 |
Taiwan | 2,15 |
Thailand | 3,40 |
Tschechien | 3,06 |
Türkei | 3,53 |
Ukraine | 1,57 |
Ungarn | 3,15 |
Uruguay | 4,08 |
Venezuela | 3,38 |
Vereinigte Staaten von Amerika | 5,04 |
Vietnam | 2,69 |
Vereinigte Arabische Emirate | 3,54 |
Die Liste zeigt, dass der Schweizer Franken die am meisten überbewertete Währung ist. Mit einem Preis von 6,59 US-Dollar für einen Big Mac ist das Land Spitzenreiter. Norwegen und Schweden folgen mit 5,51 US-Dollar und 5,23 US-Dollar.
Zusammenfassung
Mit dem Big-Mac-Index erhalten Sie einen Überblick über den Stand einer Währung im Vergleich zu anderen Ländern. Auf einfache Art und Weise wird damit die Kaufkraft dargestellt und ob eine Währung über- oder unterbewertet ist.