Die Debitkarte wird Bankkunden zum bargeldlosen Bezahlen oder Geldabheben zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um eine Kunststoffkarte, die mit einem elektronischen Chip und einem Magnetstreifen versehen ist. Die Debitkarte ist an ein Girokonto gebunden. Alle Ausgaben, die mit der Debitkarte getätigt werden, werden innerhalb weniger Tage vom Konto abgebucht.
Wie funktioniert das Bezahlen und Geldabheben mit der Debitkarte?
Im Geschäft können Sie an der Kasse statt mit Bargeld in der Regel auch mit der Debitkarte bezahlen. Dafür müssen sie lediglich Ihre PIN-Nummer eingeben oder eine Unterschrift leisten, die den Händler zum Abbuchen des Betrags berechtigt. Diese Sicherheitsmaßnahmen dienen dazu, Missbrauch und Betrug zu vermeiden. Der ausgegebene Betrag wird innerhalb weniger Tage vom Girokonto des Karteninhabers abgebucht.
Da die Debitkarte eine Guthabenkarte ist, ist es notwendig, dass auf dem Girokonto ein entsprechendes Guthaben vorhanden ist oder dass ein Dispositionskredit von der herausgebenden Bank eingeräumt wurde. Letzteres bedeutet, dass das Girokonto in Höhe des Dispositionskredites überzogen werden kann.
Fallen für die Nutzung einer Debitkarte Gebühren an?
Die Gebühren für den bargeldlosen Zahlungsverkehr werden in Deutschland von den Händlern übernommen. Für den Karteninhaber können Kosten entstehen, wenn er an einem Geldautomaten Bargeld abhebt. Dies ist jedoch nicht immer der Fall, deshalb ist es wichtig, sich vorab zu informieren.
Verschiedene Banken bieten eine gebührenfreie Abhebung an. Je nachdem welchem Netzwerk die eigene Bank angehört, stehen unterschiedlich viele Automaten für kostenfreie Geldabhebungen zur Verfügung. Folgende Netzwerke gibt es:
Banken-Netzwerk | Anzahl Geldautomaten | Geldautomatensuche |
---|---|---|
Sparkassenverband | mehr als 25.000 Geldautomaten | Geldautomatensuche Sparkasse |
BankCard Servicenetz der Volksbanken und Raiffeisenbanken | mehr als 19.000 Geldautomaten | Geldautomatensuche Volksbanken und Raiffeisenbanken |
Cash Group | 9.000 Geldautomaten sowie Bargeldbezug an vielen Shell-Tankstellen | Geldautomatensuche Cash Group |
Cash Pool | 3.000 Geldautomaten | Geldautomatensuche Volksbanken und Raiffeisenbanken |
Welche Debit-Kartensysteme gibt es?
- EC-Cash
EC-Cash ermöglicht die Bezahlung mit der persönlichen Identifikationsnummer (PIN). Beim Kauf gibt der Karteninhaber seine PIN ein. Ist diese korrekt und verfügt der Karteninhaber über ausreichende Mittel, so erhält der Händler eine positive Rückmeldung, damit die Transaktion stattfinden kann. Es stehen etwa 725.000 Terminals für die Nutzung von EC-Cash zur Verfügung. - V-Pay
Bei V–Pay handelt es sich um eine Chip-und PIN-basierte Bankkarte, die in Deutschland und im europäischen Ausland verwendet werden kann. Voraussetzung ist, dass die jeweiligen Geldautomaten und Händler dem System angeschlossen sind und ein entsprechendes V-Pay Akzeptanz-Logo verwenden. V-Pay bietet ein besonders hohes Maß an Sicherheit. V-Pay kann bei mehr als 9 Millionen Händlern und an mehr als 370.000 Geldautomaten genutzt werden. - Maestro
Das Maestro-System kann international in mehr als 210 Ländern genutzt werden. Es stehen weltweit mehr als 14 Millionen Akzeptanzstellen sowie etwa 1 Million Geldausgabeautomaten zur Verfügung. Sie sind mit dem Maestro-oder dem Cirrus– Logo versehen.
Welche Debit-Zahlverfahren sind möglich?
Ebenso wie verschiedene Systeme angeboten werden, so sind auch verschiedene Zahlverfahren möglich.
- ELV (Elektronisches Lastschriftverfahren)
Das elektronische Lastschriftverfahren wurde in den achtziger Jahren entwickelt und wird durch die Unterschrift des Kunden authentifiziert. Beim Kauf wird ein Beleg erstellt, den der Kunde unterschreibt. Dieser Beleg samt Unterschrift gilt als Lastschrifteinzugsermächtigung. Da eine Unterschrift schnell gefällt werden kann, birgt ELV eine hohe Missbrauchsgefahr und gilt mittlerweile als veraltet. - Chip auf der Geldkarte
Der Chip auf der Debitkarte kann mit kleinen Beträgen bis zu 200 Euro aufgeladen werden. Dies ist an speziellen Ladeterminals möglich. Der Chip kann somit als elektronische Geldbörse genutzt werden. Eine Eingabe der PIN-Nummer ist nicht nötig. Durch das Aufladelimit von 200 Euro sind Schäden begrenzt, wenn die Karte in falsche Hände gelangt. - Kontaktlose Bezahlung
Kleine Beträge bis 25 Euro können anhand der NFC-Technologie kontaktlos und ohne PIN mit Girogo bezahlt werden. Das Prinzip funktioniert wie das Prepaid-System. Der Chip auf der Karte muss vorab aufgeladen werden. Dies ist maximal mit 200 Euro möglich. Ob ein Händler die kontaktlose Bezahlung anbietet, sieht man an dem entsprechenden Logo.
Vorteile und Nachteile von Debitkarten
- Sie wird auf Guthabenbasis auch an Menschen mit schlechter Bonität ausgegeben.
- Sie birgt auf Guthabenbasis keine Verschuldungsgefahr.
- Wird die Möglichkeit eines Dispositionkredites eingeräumt, genießt der Karteninhaber höchste finanzielle Flexibilität.
- Die Debitkarte kann weltweit flexibel eingesetzt werden, denn neben dem Geldabheben sind auch bargeldlose Zahlungen möglich.
- Zahlungseingänge werden unverzüglich gutgeschrieben.
- Getätigte Umsätze können online eingesehen werden.
- Außerhalb von Europa, ist die Nutzung einer Debitkarte nicht immer überall möglich. Vorab sollte man sich deshalb gründlich informieren und gegebenenfalls noch eine Kreditkarte mit sich führen.
- Wird der Dispositionskredit genutzt, fallen hohe Überziehungszinsen an.
- Getätigte Umsätze werden dem Konto direkt belastet.
- Debitkarten weisen in der Regel keine Zusatzleistungen wie Versicherungen, Rabatte etc. auf.
Zusammenfassung
- Debitkarten ermöglichen eine bargeldlose Bezahlung oder eine bequeme Geldabhebungen am Bankautomaten.
- Bargeld muss somit nur bedingt mitgeführt werden.
- Die Umsätze werden dem Konto direkt belastet.