Der Handel mit Devisen gehört weltweit zu den größten und liquidesten Märkten überhaupt. Schon im Jahr 2019 betrug das Handelsvolumen 6,9 Billionen US-Dollar – pro Tag! Wer hier einsteigen möchte, kann also auf sehr liquide Basiswerte vertrauen und findet somit immer wieder spannende Investitionsmöglichkeiten. Doch wie funktioniert Devisenhandel eigentlich? In welcher Form können Privatanleger davon profitieren und was ist dabei zu beachten? Wir haben 3 Tipps für Einsteiger zusammengestellt, die den Anfang erleichtern.
1. Den Devisenmarkt grundsätzlich verstehen lernen
Bevor Anleger sich mit Trading im Devisenmarkt beschäftigten, sollten sie diesen Markt genau unter die Lupe nehmen. Die Abkürzung Forex („Foreign Exchange„) für den Devisenmarkt ist untrennbar mit dieser Form des Tradings verbunden. Dabei ist eine Grundlage sehr wichtig: Eine Währung hat für sich allein betrachtet keinen eigenen Kurs oder Wert. Dieser lässt sich immer nur in Einheiten einer anderen Währung ausdrücken, um Veränderungen zu erklären.Ein Beispiel: „Der Euro hat heute zum US-Dollar an Wert verloren!“ Wer nun also US-Dollar besitzt, kann bei einem Umtausch dafür mehr Euro bekommen als am Tag zuvor.
Solche Wertzusammenhänge bezeichnet man als Wechselkurse für Währungspaare. Dabei wird immer die zu handelnde Währung zuerst genannt und die, mit der Anleger bezahlen als Zweites.
Ein Beispiel: EUR/USD drückt aus, wie viel ein Euro (zu handelnde Währung) in US-Dollar (Kurswährung, mit der bezahlt wird) wert ist. USD/EUR drückt hingegen aus, wie viel ein US-Dollar in Euro wert ist.
2. Gehebelte Produkte verstehen
Wer in den Forex Handel einsteigen möchte, kann dies heute vor allem über das CFD-Trading tun. Dabei werden die einzelnen Währungen nicht wirklich gekauft, sondern es werden Verträge über die Wertentwicklung abgeschlossen. Sieht ein Anleger beispielsweise klare Hinweise darauf, dass der US-Dollar gegenüber dem Euro zulegen wird, eröffnet er eine Long-Position auf USD/EUR.
Dabei kommen heute im Normalfall sogenannte Hebel zum Einsatz. Das bedeutet: Anleger können mit ihrem Kapital deutlich größere Summen bewegen. Im Forex Handel mit gängigen Währungen sind Hebel von 1:30 erlaubt.
Daraus ergibt sich: Ein Trader kauft (Long-Position) 3.000 Kontrakte USD/EUR für 3.050 Euro. Er muss jedoch nur 1/30 dieses Betrags tatsächlich als Margin (Sicherheitsleistung) hinterlegen. In diesem Fall ergibt das knapp 101 Euro. Den Restbetrag leiht er sich kurzfristig bis zur Schließung der Position. Steigt der Wechselkurs nun um 2%, läge der Wert der Position bei 3.111 Euro. Bei einem Verkauf blieben somit 61 Euro Gewinn vor Gebühren übrig. Im Verhältnis zum Einsatz von 101 Euro also eine Rendite von ca. 60%.
3. Neben den Chancen auch die Risiken im Blick behalten
Bislang haben wir uns mit den Chancen durch gehebelte Produkte befasst. Schon mit kleinen Einsätzen lassen sich so hohe Gewinne erzielen. Leider funktioniert dies auch in die andere Richtung.
Dafür wandeln wir das obige Beispiel leicht ab:
Die Position über 3.050 Euro dreht 2% ins Minus (der Wechselkurs fällt). Daraus ergeben sich folgende Wertentwicklungen:
- Position zu Beginn: 3.050 Euro
- Position nach Kursverschiebung: 2.989 Euro
- Verlust: 61 Euro
- Rendite: ca. – 60%
Theoretisch könnte die Kursverschiebung sogar so groß ausfallen, dass Anleger einen Totalverlust erleiden. Eine Nachschusspflicht bei weiteren Verlusten wurde mittlerweile von der ESMA ausgeschlossen. Solche Regelungen gelten nur noch für professionelle Trader.
Verluste begrenzen mit Money-Management und Stopp-Orders
Eine der wichtigsten Grundlagen beim Forex-Trading liegt darin, Verluste beim Trading begrenzen zu können. In diesem Zusammenhang existieren zwei Basis-Elemente, die sich leicht umsetzen lassen:
Mit Stopp-Loss-Orders arbeiten
Entscheiden sich Anleger für einen bestimmten Trade, sollten sie schon im Vorfeld einen Kurs wählen, bei dem sie wieder automatisch aussteigen. Eine solche Stopp-Loss-Order sorgt dafür, dass der Broker die Position automatisch schließt, wenn der Kurs die entsprechende Marke erreicht. So lassen sich Verluste sinnvoll begrenzen.
Money-Management nutzen
Beim Money-Management legen Trader bereits im Vorfeld fest, wie viel Geld sie maximal pro Trade riskieren wollen. Solche Regelungen schützen Anleger davor, allzu sehr ins Risiko zu gehen und am Ende einen Großteil des Geldes zu verlieren. Gängige Regelungen sind: 1-2% des eingezahlten Kapitals pro Trade. Durch die Hebelung ergeben sich hier auch schon bei 20-50 Euro sehr attraktive Trading-Möglichkeiten.
Devisenhandel ist ein spannendes Feld
Abschließend lässt sich festhalten, dass Forex Trading sehr spannend und auch lukrativ sein kann. Damit sich das Ganze lohnt, müssen sich Anleger jedoch entsprechend vorbereiten und die grundsätzlichen Zusammenhänge lernen. Darüber hinaus kommen sie auch um die technische Analyse nicht herum, um am Ende nachhaltigere Erfolge feiern zu können.