Geld zum Bezahlen auf die EC-Karte laden: Diese Funktion kennen wir vom Geldautomaten. Doch viele Deutsche haben sie noch nie benutzt. Über Girogo können Sie kontaktlos Prepaid-Bezahlen. Wie das funktioniert und was Sie dafür tun müssen, erklären wir in diesem Artikel.
Was ist Girogo?
Bei Girogo handelt es sich um eine Zusatzfunktion der Girocard (früher EC-Karte), mit der Sie kontaktlos bezahlen können. Das Ganze ist eine Initiative der Deutschen Kreditwirtschaft und nutzt die „Near-Field-Communication“ – erkennbar am Wellensymbol neben dem Chip –, sodass Sie an allen NFC-fähigen Terminals damit zahlen können.
Eine Girogo-Karte kann an ein Konto gebunden sein und wird dann von der Bank ausgegeben oder auch ohne Konto funktionieren. Dann wird sie vorher aufgeladen und das Guthaben kann für Zahlungen genutzt werden. Das ist beispielsweise oft in Fußballstadien der Fall (vgl. Knappenkarte bei Schalke 04).
Girogo-Funktion auf der Karte finden
Wenn Sie herausfinden möchten, ob Sie auch mit Ihrer Bankkarte kontaktlos bezahlen oder Geld aufladen können, drehen Sie die Karte um: Auf der Rückseite, auf der sich Ihre Unterschrift und der Magnetschreiben befinden, sehen Sie unterschiedliche Logos. Ist auch das von Girogo dabei, können Sie die Technologie nutzen.
Girogo aufladen (Geldkartenfunktion)
Befindet sich auch das Logo von Geldkarte auf Ihrer Karte, können Sie Guthaben auf den Chip Ihrer Girocard laden und damit Prepaid bezahlen. Es wird dann also nicht auf Ihr Kontoguthaben zugegriffen. Das betrifft insbesondere Karten, die gar nicht an Konten angeschlossen sind, beispielsweise von Kantinen, in Stadien, etc.
Das Aufladen geht nicht nur an Terminals oder am Geldautomaten, sondern auch von Zuhause aus, über einen Chipkartenleser und Ihr Konto. Mehr Informationen dazu erhalten Sie bei Ihrer kartenausgebenden Bank.
Lade-Abo
Bei mit dem Bankkonto verbundenen Karten ist es möglich, ein Lade-Abo abzuschließen, das greift, sobald ein festgelegter Betrag unterschritten wird.
Funktionsübersicht von Girogo
Der Chip kann bei mit Girogo ausgestatteten Karten noch für weitere Dinge genutzt werden:
- Zeiterfassung oder Zugangskontrollen
- Bezuschussung, z. B. von sozial Benachteiligten
- Elektronisches Ticket oder Fahrschein (ÖPNV oder Parkhäuser)
- Jugendschutz (z. B. am Zigarettenautomat)
Einschränkung der Funktionen
Nicht alle Banken und Sparkassen statten ihre Girocards mit allen Funktionen aus. Die Sparkasse möchte bis Ende 2024 die Girogo-Funktionen von allen neu ausgegebenen Karten entfernen und ermöglicht das kontaktlose Bezahlen künftig allein über die Girocard, jedoch ohne weitere Funktionen. So muss kein Guthaben mehr aufgeladen werden.
Bezahlen mit Girogo
Das Bezahlen über Girogo ist ganz einfach und funktioniert wie mit jeder herkömmlichen Girocard: Sie legen – sofern die Karte NFC-fähig ist – die Karte auf das Lesegerät auf und folgen dann den Anweisungen auf dem Terminal. Alternativ können Sie die Karte mit dem Chip ins Lesegerät einführen und dann die Bezahlfunktion nutzen.
Girogo funktioniert bei Beträgen unter 25 Euro kontaktlos. Maximal können 200 Euro auf die Karte geladen werden.
Mit Girogo können Sie in Deutschland überall dort bezahlen, wo kontaktlose Zahlungen möglich sind. Die Zahl der Akzeptanzstellen hat sich in den vergangenen Jahren drastisch erhöht und umfasst heute auch Packstationen, Snackautomaten und vieles mehr.
Vorteile & Nachteile von Girogo
- Schnelle und einfache Bezahlung
- Hygienische kontaktlose Zahlung möglich
- Verschiedene weitere Funktionen
- Auch ohne Konto möglich
- Kein PIN-Eingabe oder Unterschrift nötig
- Kritik am Datenschutz besteht
- Girogo kann nicht deaktiviert werden
- Nur in Deutschland nutzbar
- Muss vor Nutzung aufgeladen werden
- Bei Kartenverlust ist auch das Guthaben verloren
- Guthaben nicht einfach und direkt einsehbar
Dieser Beitrag in Kürze
Die Bezahlfunktionen haben sich in den letzten Jahren rasant entwickelt, sodass Girogo von den Möglichkeiten profitieren konnte. Durch den Siegeszug von NFC und mobiles Bezahlen, z. B. über Google Pay, haben sich jedoch zuletzt die Sparkassen entschieden, bei neuen Girocards auf Girogo zu verzichten. Die Technologie ist trotzdem sinnvoll und überall dort spannend und gefragt, wo es um Karten geht, die nicht direkt mit einem Bankkonto verbunden sind. So sind kontaktlose Zahlungen bei Kleinbeträgen möglich und es kann an vielen Orten auf Bargeld verzichtet werden, wenn gewünscht.