Sie ist das beliebteste Zahlungsmittel im Internet und ermöglicht den internationalen Warenverkehr: Die Kreditkarte. Die heute üblichen Karten gingen aus Kundenkarten in Restaurants hervor. Kreditkarten gibt es von unterschiedlichen Gesellschaften und in verschiedenen Ausführungen. Hier erfahren Sie, wie eine Kreditkarte funktioniert.
Grundprinzip der Kreditkarte
Allgemein lässt sich das Prinzip der Kreditkarte so zusammenfassen: Entsprechend ihrem Namen gewährt sie dem Besitzer einen Kredit. Sie erlaubt also, eine Zahlung zu tätigen. Dabei geht die Kreditkartengesellschaft üblicherweise in Vorleistung. Der Karteninhaber hat nach der Zahlung einige Tage oder Wochen Zeit, um den Kredit zu tilgen. Dabei ist es möglich, die gesamte Summe sofort zu begleichen oder in Raten abzuzahlen. Dieser revolvierende Kredit birgt für viele Nutzer Tücken, weil zur Rechnungssumme Zinsen auflaufen.
Sie erhalten die Kreditkarte von Ihrem Kreditinstitut. Dieses arbeitet mit einer der großen Dachgesellschaften zusammen. Oft fallen Jahresgebühren für die Kreditkarte an. Zudem verlangt die Bank Gebühren für den Einsatz im Ausland oder andere Services.
Dabei gibt es ganz unterschiedliche Arten von Kreditkarten. Die klassischen Karten folgen dem oben beschriebenen Prinzip. Es sind allerdings mittlerweile verschiedene Arten hinzugekommen.
Kreditkarten ermöglichen aufgrund ihrer einheitlichen Bezeichnung einen internationalen Warenverkehr. Sind sind daher z. B. beim Internethandel Standard und werden praktisch in allen Online-Shops akzeptiert.
Typen von Kreditkarten
Neben der traditionellen Kreditkarte gibt es auch folgende Modelle:
- Chargekarte: Hier bekommt der Kunde eine monatliche Rechnung, die entweder sofort oder innerhalb von dreißig Tagen fällig ist. Der gewährte “Kredit” hat also nur eine sehr kurze Laufzeit. Das Prinzip der Chargekarte ist in Deutschland das häufigste.
- Debitkarte: Bei diesem Prinzip wird das Konto des Karteninhabers sofort belastet. Es handelt sich bei Debitkarten daher streng genommen nicht um eine Kreditkarte. Weil es aber Debitkarten von Mastercard und Visa gibt, die an allen Akzeptanzstellen gültig sind, werden sie manchmal ebenfalls als Kreditkarte bezeichnet.
- Daily Charge Karte: Hier ist die Karte an ein Kartenkonto geknüpft. Solange sich auf diesem Konto ein Guthaben befindet, wird die Zahlung davon abgezogen. Bei erschöpftem Guthaben laufen die Zahlungen zu einer monatlichen Endabrechnung zusammen. Die Daily Charge Karte ist somit eine Art Mischform von Charge- und Debitkarte.
- Prepaid-Kreditkarte: Bei dieser Form der Kreditkarte ist ebenfalls ein Konto verknüpft. Um Zahlungen mit der Prepaid-Karte tätigen zu können, muss Guthaben auf diesem Konto hinterlegt sein. Weil auch hier Visa- und Mastercards existieren, können Prepaidkarten an vielen Akzeptanzstellen zum Einsatz kommen. Der Vorteil bei Prepaid-Kreditkarten ist, dass sie ohne Schufa beantragt werden können. Weil nur das Guthaben genutzt werden kann, ist das Risiko bei Diebstahl oder Missbrauch geringer.
- Virtuelle Kreditkarte: Hierbei handelt es sich um eine Art Wallet. Man bekommt ein Nutzerkonto, das man ähnlich wie bei der Prepaidkarte auflädt. Wie der Zusatz “virtuell” bereits verrät: Eine Karte gibt es hier nicht. Der Nutzer bekommt lediglich die Daten einer Kreditkarte, um sie bspw. bei Onlinezahlungen einzugeben.
Premium Kreditkarten
Viele kartenausgebende Firmen haben diverse Spezialpakete im Angebot. Diese Premium-Kreditkarten weisen über die eigentliche Funktion hinaus eine Reihe von Extras auf. Die Premium-Karten können teilweise selbst beantragt werden. Es gibt jedoch manche exklusiven Kreditkarten, die man nur auf ganz spezielle Weise erhält. So muss man etwa ein besonderer Kunde der Bank sein, die die Karte ausgibt.
Der Inbegriff der Premiumkarte ist sicher die Centurion Card von American Express. Die Karte wird aus Platinum hergestellt und kommt in typischem schwarz. Sie wird daher auch als die „schwarze American Express“ bezeichnet. Inhaber dieser Karte haben Zugang zu einer Reihe von Annehmlichkeiten. So können Sie sich etwa in den Lounges der Flüghäfen dieser Welt aufhalten und erhalten Concierge-Service. Neben dem Umstand, dass man eingeladen werden muss, um eine Centurion Card zu erhalten, sind hohe Gebühren fällig (etwa 5.000 € Jahresgebühr plus eine einmalige Aufnahmegebühr von 4.000 €).
Kreditkartenfirmen
Der gesamte Kreditkartenmarkt teilt sich unter vier Firmen auf.
- Visa
- Mastercard
- American Express
- Diners Club
Die ersten beiden Firmen fungieren auf einem Mitgliedsprinzip: Die ausgebenden Banken sind Mitglieder der Dachmarken. American Express und Diners Club geben die Karten selbst aus.
Die meisten Akzeptanzstellen auf der Welt hat Mastercard, gefolgt von Visa. Die anderen Kreditkarten haben bei weitem nicht so ein dichtes Netz an Akzeptanzstellen.
Daten auf der Kreditkarte
Auf Kreditkarten sind verschiedene Informationen vermerkt. Bei vielen Kreditkarten ist zudem erkennbar, ob sie man sie überziehen kann. In diesen Fällen sind die Kartendaten in die Karte geprägt. Bei Debit- und Prepaidkarten sind die Kartendaten hingegen nur aufgedruckt.
Folgende Informationen gehören zur Kreditkarte:
- Name des Karteninhabers
- Kartennummer
- Ablaufdatum
- Kartenprüfnummer
Diese Informationen lassen sich direkt ablesen, wenn man die Karte in der Hand hält. Zusätzlich ist die Unterschrift des Inhabers auf der Rückseite hinterlegt.
Kreditkarten verfügen zudem über einen Magnetstreifen sowie einen EMV-Chip. Auf diesen sind die Karteninformationen elektronisch auslesbar. Die PIN, welche viele Kreditkarten schützt, ist nicht auf der Karte gespeichert. Sie wird bei der Eingabe online mit den Kartenherausgebern abgeglichen.
Kreditkarte sperren lassen
Ist die Karte verloren gegangen oder gestohlen worden, kann man die Kartensperrhotline 116116 anrufen. Diese ist europaweit erreichbar.
Kartennummer
Die Kartennummer ist bei den meisten Kreditkarten eine 16-stellige Ziffer.
Diese setzt sich aus den folgenden Bestandteilen zusammen:
- Die ersten vier Ziffern markieren die Kreditkartengesellschaft
- Die fünfte Ziffer zeigt an, um welchen Kartentyp es sich handelt (schwarz, gold, platin etc.)
- Die sechste Ziffer deutet auf den Status der Karte hin (Zweitkarte, Firmenkarte etc.)
- Die letzten zehn Ziffern sind die Kontonummer des zugehörigen Kreditkartenkontos
Die letzte Stelle der Kontonummer fungiert zugleich als Prüfziffer. Mithilfe eines einfachen Algorithmus kann man überprüfen, ob die eingegebene Kartennummer korrekt ist. Auf diese Weise lassen sich Zahlendreher ausschließen.
Kartenprüfnummer
Bei vielen Karten befindet sich auf der Rückseite die Prüfnummer der Kreditkarte. Sie ist nicht maschinenlesbar. Im Gegensatz zur letzten Ziffer der Kontonummer, die eine verifizierende Berechnung ermöglicht, besteht zur CVC-Nummer kein mathematischer Zusammenhang. Die Korrektheit der Prüfziffer kann daher nur durch das kartenausgebende Institut bestätigt werden.
Zusammenfassung
- Eine Kreditkarte ist ein Zahlungsmittel, mit dem im stationären und Online-Handel gezahlt werden kann.
- Es gibt verschiedene Typen von Kreditkarten.
- Die Kreditkarten der führenden Firmen können weltweit eingesetzt werden.