Bis zum Mai 2016 hat das Startup Clickandbuy Zahlungsdienste für Onlineshops angeboten. Die deutsche Telekom, welche den Service übernommen hatte, stellte den Betrieb mit Hinweis auf die starke Konkurrenz ein. Doch wie funktionierte Clickandbuy?
Wie funktioniert Clickandbuy?

Clickandbuy war bis 2016 am Markt.
Ganz ähnlich wie andere Bezahldienstleister, etwa PayPal oder Paydirekt, hatte Clickandbuy Partnerschaften mit verschiedenen Onlineshops. Kunden konnten so ihre Zahlungen tätigen, ohne den Händlern sensible Kontodaten mitteilen zu müssen. Clickandbuy zog den Betrag von dem hinterlegten Konto oder der Kreditkarte ein und leitete ihn an den Online-Händler weiter. Dieser zahlte für den Service eine Provision an Clickandbuy.
Das Erstellen und Führen eines Clickandbuy-Kontos zog keine Gebühren nach sich. Wenn sich auf dem Konto jedoch Guthaben befand und über ein Jahr keine Transaktion durchgeführt wurde, konnten Bereitstellungsgebühren verlangt werden.
Ab 2012 bot Clickandbuy Apps für Android und iOS an, mit denen Mobile-Payment-Zahlungen abgeschlossen werden konnten.
MyWallet Card
Zusätzlich zum Online-Bezahldienst wurde die MyWallet Card eingeführt. Mithilfe dieser Guthabenkarte konnte auch im Einzelhandel bezahlt werden. Die MyWallet Card wurde von Clickandbuy vertrieben und damit nach der Einstellung des Bezahldienstes praktisch kaum noch nutzbar. Ende 2016 wurde auch MyWallet Card eingestellt.
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Immer wieder Sicherheitslücken
Clickandbuy wurde mehrfach für Sicherheitsprobleme angezählt. Bereits im Jahr 2000 wurden Journalisten auf eine Sicherheitslücke aufmerksam. Auch im Jahr 2013 wurde eine größere Lücke in der Sicherheitsarchitektur des Bezahldienstes öffentlicht. Diese Vorfälle trugen nicht gerade zum Vertrauen der Nutzer in die Sicherheit des Dienstes bei.
Was passiert mit meinen Daten?
Möglicherweise haben Kunden noch Guthaben auf Ihrem Clickandbuy Konto, laufende Zahlungsvereinbarungen oder sorgen sich um ihre persönlichen Daten. Für diese Fälle hat Clickandbuy jedoch Lösungen.
Guthaben
Auch nach der Einstellung des Services ist es möglich, eventuell noch vorhandenes Guthaben von Clickandbuy abzuziehen. Dazu müssen Sie sich an den Kundendienst von Clickandbuy wenden.
Beachten Sie!
Weil Clickandbuy zum 30. April 2016 eingestellt worden ist, wird Ihnen nicht das volle Guthaben ausgezahlt. Die Bereitstellungsgebühren, welche nach einem Jahr Inaktivität des Kontos erhoben werden, sind auch nach der Einstellung von Clickandbuy weiterhin in Kraft. Sie erhalten somit das restliche Guthaben abzüglich dieser Gebühren.
Zudem ist Clickandbuy laut EU-Recht nur bis zu sechs Jahre nach Einstellung des Services verpflichtet, das Guthaben auszuzahlen. Der späteste Termin, an dem Restguthaben von Clickandbuy ausgezahlt wird, ist daher der 30. April 2022.
Laufende Zahlungsvereinbarungen
Ratenzahlungsvereinbarungen, die über Clickandbuy abgewickelt wurden, hat das Unternehmen an ein Inkassobüro weitergegeben. Betroffene Kunden wurden postalisch informiert. Die Ratenzahlungen laufen damit normal weiter, lediglich der Zahlungsempfänger ist nicht mehr Clickandbuy, sonders das beauftragte Inkassobüro.
Bei wiederkehrenden Zahlungen, die über Clickandbuy abgewickelt wurden (bspw. Handyrechnungen), können Kunden auf den Seiten des Onlineshops eine neue Zahlungsart auswählen.
Persönliche Daten
Clickandbuy hat die persönlichen Daten sowie Daten zur Zahlungsmoral der Kunden gespeichert. Diese Daten werden jedoch nur an Parteien weitergegeben, die in einem abzuwickelnden Verfahren involviert sind (bspw. Zahlungsempfänger).
Weil Clickandbuy seinen Firmensitz in Großbritannien hatte, ist es an die dort geltenden Gesetze gebunden. Daher muss es die Nutzungsdaten der Kunden im Falle einer Geldwäscheprüfung aufbewahren. Die Löschung kann erst fünf Jahre nach Beendigung des Vertrages erfolgen, d.h. am 30. April 2021.
Zusammenfassung
- Clickandbuy war ein Zahlungsanbieter und Tochterunternehmen der Deutschen Telekom.
- Das Unternehmen hat zum 30. April 2016 den Betrieb eingestellt.
- Noch ausstehende Zahlungen werden mithilfe von Inkassounternehmen abgewickelt, persönliche Daten fünf Jahre nach Beendigung des Services gelöscht.