Der Brennerpass, kurz auch Brenner genannt, ist der wohl bekannteste Grenzpass zwischen Österreich und Italien. Er verbindet die beiden Länder über die Ostalpen und führt vom österreichischen Tirol in die italienische autonome Provinz Bozen-Südtirol. Seit 1920 stellt der Brenner außerdem die Grenze zwischen den beiden Ländern dar. Warum Autofahrer für das Passieren des Brenners eine Gebühr zahlen müssen, was die Brennermaut kostet und wo sie bezahlt wird, zeigen wir hier.
“Sondermaut“ bei der Brennerüberquerung
Die Brennerroute zwischen Österreich und Italien ist die Hauptübergangsroute zwischen den beiden Ländern und damit für den internationalen Verkehr besonders wichtig. Insbesondere die vierspurige Autobahn – auf der österreichischen Seite die A 13 „Brenner Autobahn“, auf der italienischen Seite die A 22 „Autostrada del Brennero“ – ist dabei von übergeordneter Bedeutung.
Als alpenüberquerende Strecke ist der Bau und Unterhalt der Autobahnen auf beiden Seite besonders kostenintensiv. Wer den Brenner überqueren möchte muss darum eine besondere Streckenmaut entrichten. Vergleichbare Gebühren fallen auch auf ähnlichen Sonderstrecken wie etwa der Tauernautobahn oder dem Arlbergtunnel an.
Normale Vignette gilt am Brenner nicht!
Die zu entrichtende Gebühr ist dabei unabhängig von der in Österreich und Italien anfallenden Autobahnmaut. Das bedeutet, dass sie auch von Fahrern, die über eine österreichische Autobahn-Vignette verfügen, gezahlt werden muss. Außerdem ist eine Vignette zum Passieren des Brenners nicht zwingend erforderlich. Für die Streckenabschnitte zwischen den Brenner-Mautstellen entfällt nämlich die eigentlich übliche Vignettenpflicht.
Was kostet die Brennermaut?
Wer die A 13 nutzen und den Brennerpass überqueren möchte, muss dafür eine Gebühr zahlen. Bei der Autobahn handelt es sich nämlich um eine sogenannte „Sondermautstrecke“. Das bedeutet, dass für alle Kraftfahrzeuge mit zulässigem Gesamtgewicht von maximal 3,5 Tonnen eine besondere Streckenmaut anfällt. Die Streckenmaut ist dabei unabhängig von der ansonsten geltenden Vignettenpflicht.
Für eine einfache Fahrt mit dem Motorrad oder anderen Fahrzeugen bis 3,5 Tonnen werden dabei 10,00 Euro berechnet. Die Gebühr kann direkt an den Mautstellen vor Ort mit Kreditkarte, Girocard oder auch in bar bezahlt werden.
Zahlungsarten für die Brennermaut
- Kreditkarte
- Girocard
- Bargeld (Euroscheine und -münzen, aber auch andere Währungen)
- Viacard (italienische Mautkarte)
- Bordgeräte wie Telepass
Alternativ zur Einzelfahrt können auch direkt die Gebühren für zwei Brennerüberfahrten entrichtet oder sogar eine Brenner-Jahreskarte gekauft werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Maut digital bereits vorab zu zahlen.
Übrigens: Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen sind dazu verpflichtet, die Maut mit Hilfe des Lkw-Maut-Systems GO-Box zu entrichten.
Brennermaut als digitale Streckenmaut
Wie schon gesehen, gilt die Brennermaut zusätzlich zu der in Österreich fälligen Autobahn- und Schnellstraßenmaut. Einzelfahrten oder Zwei-Fahrten-Tickets können dabei unkompliziert direkt vor Ort an den Mautstellen an der Autobahn A 13 bzw. A 22 (auf der italienischen Seite) gelöst werden.
Alternativ dazu ist allerdings auch eine digitale Zahlung der Streckenmaut möglich. Dabei können Brenner-Online-Tickets für Einzel-, Hin- und Rückfahrten oder für ein ganzes Jahr bequem über den Onlineshop des Autobahnbetreibers sowie über die App „Asfinag Unterwegs“ gekauft werden. Die Mautpreise unterscheiden sich dabei nicht von denen vor Ort an den Mautstellen.
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Zur Nutzung der digitalen Streckenmaut ist es lediglich notwendig, das eigene Pkw-Kennzeichen für den gewünschten Maut-Tarif zu registrieren. Anschließend kann die Maut direkt über den Web-Shop per PayPal, Sofortüberweisung oder Kreditkarte bezahlt werden. Zum Abschluss erhält der Käufer dann ein digitales Streckenmaut-Ticket zugesandt bzw. durch die App zur Verfügung gestellt. Dieses muss an den Pkw-Abfertigungsspuren der Mautstelle allerdings nur im Ausnahmefall (falls die automatische Kennzeichenerkennung nicht funktioniert) vorgelegt bzw. der Barcode gescannt werden.
Auf Wunsch kann ein Streckenmaut-Ticket mit sofortiger Gültigkeit über den Web-Shop erworben werden. Prinzipiell hat der Käufer aber ein Jahr lang Zeit, ein gekauftes Streckenmaut-Ticket einzulösen.