Wer in Österreich Urlaub macht oder die Alpenrepublik mit dem Auto durchqueren will, muss Maut bezahlen. Wir zeigen, was die Vignette 2020 kostet, wie sie bezahlt werden kann und auf welchen Strecken die Mautpflicht teilweise aufgehoben worden ist.
Wo fällt die Maut in Österreich an?
Die Vignette zum Nachweis der Mautzahlung wird in Österreich auch „Pickerl“ genannt. Gemeinsam mit der Maut gibt es das Pickerl in Österreich bereits seit 1997. Seit dieser Zeit müssen alle Kraftfahrzeuge mit zulässigem Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen Maut entrichten. Seit 2004 wird außerdem für Lastkraftwagen und anderer schwerer Fahrzeuge eine Straßennutzungsgebühr fällig.
Für Motorrad- und Pkw-Fahrer wird die Maut dabei auf sämtlichen Autobahnen sowie Schnellstraßen Österreichs und damit auf mehr als 2.000 Kilometern Strecke fällig. Zusätzlich dazu kann eine Streckenmaut in Österreich auch auf bestimmten Privatstraßen wie der Großglockner-Hochalpenstraße oder der Silvretta-Hochalpenstraße anfallen. Außerdem muss für Brücken oder Tunnel (z.B. Brenner oder Tauerntunnel) ebenfalls zusätzlich zur Maut eine Nutzungsgebühr entrichtet werden.
Kann man die Maut in Österreich vermeiden?
Wer sich in Österreich mit dem Auto fortbewegt, gleichzeitig aber die Mautkosten sparen will, muss Schnellstraßen und Autobahnen meiden. Gemeinde- und Landstraßen sind in Österreich nämlich mautfrei. Allerdings verlängert das Umfahren von Autobahnen und Schnellstraßen die Reisezeit meist erheblich.
Was kostet die Vignette in Österreich?
Die Kosten für die Pkw-Vignette sind in Österreich gestaffelt. Eine für ein ganzes Jahr gültige Vignette kostet 2020 91,10 Euro. Eine für zwei Monate gültige Vignette hingegen kostet 27,40 Euro. Die für Urlauber besonders interessante Zehn-Tages-Vignette ist 2020 für 9,40 Euro zu haben.
Wer regelmäßig nach Österreich reist, sollte über den Kauf einer Jahresvignette nachdenken. Erst ab August lohnt sich der Kauf in der Regel nicht mehr. Dann kann die Zeit bis zum Erscheinen der nächsten Jahresvignette (regelmäßig im November) mit einer Zwei-Monats-Vignette überbrückt werden.
Lkw und Wohnmobile müssen anders zahlen
Übrigens: Lastwagen aber auch Wohnmobile über 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht dürfen Autobahnen und Schnellstraßen nicht mit der Pkw-Vignette befahren! Sie müssen stattdessen mit einer Go-Box ausgestattet sein und eine streckenabhängige Maut entrichten.
Teilaufhebung der Mautpflicht in Österreich?
Bereits seit 1997 gilt die Vignettenpflicht auf österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen. Direkt ab Grenzübertritt musste dabei eine Vignette vorhanden sein. Allerdings hat die österreichische Regierung 2019 einige Ausnahmen von der Maut-Pflicht beschlossen. Viele Autobahnabschnitte, die sich in direkter Grenznähe befinden, sollen darum von der Maut befreit werden. Diese Maßnahme hat zum Ziel, Landstraßen, die oft als Ausweichrouten genutzt werden, zu entlasten.
- Auf der A12 zwischen Staatsgrenze und der Anschlussstelle Kufstein-Süd
- Auf der A1 zwischen der Staatsgrenze und der Anschlusssstelle Salzburg Nord
- Auf der A14 zwischen der Staatsgrenze und der Anschlussstelle Hohenems
- Auf der A26
- Auf der A7 auf der Bypassbrücke zwischen den Ausfahrten Hafenstraße und Urfahr
Wo kann man die Vignette für Österreich kaufen?
Die Maut-Vignette für Österreich kann bereits ab Ende November für das Folgejahr an grenznahen Tankstellen gekauft werden. Außerdem ist ein Kauf auch über Automobilclubs wie den ADAC online möglich. Selbstverständlich können an den grenznahen Tankstellen außerdem auch die Vignette für zwei Monate oder 10 Tage erworben werden.
Wie muss die Vignette im Auto befestigt werden?
Die österreichische Maut-Vignette muss an der Innenseite der Windschutzscheibe angebracht werden. Am besten ist es, wenn die selbstklebende Vignette auf der linken Seite der Frontscheibe angebracht wird. Alternativ dazu kann sie allerdings auch unterhalb des Rückspiegels aufgeklebt werden. Wichtig ist lediglich, dass die Vignette gut sichtbar angebracht ist.
So bitte nicht!
ACHTUNG: Die Vignette sollte nicht in den oberen Tönungsstreifen der Frontscheibe geklebt werden! Außerdem ist es verboten, die Vignette auf Folien anzubringen.
Alternative: Die digitale Vignette
Seit 2018 ist es nicht mehr zwingend notwendig, eine (Klebe-)Vignette an einer grenznahen Tankstelle zu kaufen. Alternativ dazu kann die Mautzahlung für Österreich nämlich auch mit Hilfe der digitalen Vignette nachgewiesen werden. Die digitale Vignette kann dabei online gekauft und bezahlt werden. Beim Kauf muss das Pkw-Kennzeichen für die gewünschte digitalen Vignette registriert werden. Die Preise sind dabei mit denen der klassischen Vignette identisch.
Digitale Vignette hier kaufen:
Zu beachten ist beim Kauf der digitalen Vignette allerdings: Die digitale Vignetten-Variante ist nichts für Kurzentschlossene. Aufgrund der vorgeschriebenen Rückgaberechte beim Onlinekauf ist sie nämlich erst 18 Tage nach dem Onlinekauf gültig und einsatzbereit.
Wer ohne Vignette fährt, riskiert ein Bußgeld
Wer auf Österreichs Schnellstraßen oder Autobahnen unterwegs ist und über keine klassische oder digitale Vignette verfügt, muss – sofern er erwischt wird – eine Maut-Ersatzzahlung entrichten. Auch wenn es sich dabei dem Namen nach nicht um ein Bußgeld handelt, beträgt diese jedoch mindestens 120 Euro für Pkw-Fahrer. Motorradfahrer müssen mit einer „Ersatzzahlung“ von zumindest 65 Euro rechnen.