Für Autofahrer sind sie die einzige und damit wichtigste Verbindung zwischen Fahrzeug und Untergrund: die Reifen. Da diese das gesamte Gewicht des Fahrzeugs tragen, sind sie stets einer hohen Belastung ausgesetzt. Dadurch kommt es zum Verschleiß der Reifen, sodass sie regelmäßig gewechselt werden sollten. Doch was kostet Reifen aufziehen? Wir zeigen es Ihnen!
Das Wichtigste in Kürze
- Reifen sollten immer in einer Fachwerkstatt mit entsprechendem Know-how und technischer Ausstattung aufgezogen werden.
- Für das Aufziehen der Reifen und mögliche Zusatzarbeiten werden in der Regel zwischen 100 und 300 Euro von den Werkstätten verlangt.
- Ein “Umziehen” der Reifen von Winter- auf Sommerreifen zu jeder Saison ist nicht sinnvoll, da jedes Mal Kosten entstehen und die Reifen sowie die Felgen stark beansprucht werden.
Reifen aufziehen – das sollten Sie wissen
Sobald die Reifen abgefahren oder zu alt sind, sollten neue aufgezogen werden. Andernfalls ist die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs möglicherweise nicht mehr gewährleistet. Für das Aufziehen neuer Reifen auf die Felgen müssen zunächst die alten Reifen abgezogen werden. Deshalb spricht man beim Reifen aufziehen auch vom Reifenwechsel.
Dieser ist nicht zu verwechseln mit dem saisonalen Tausch von Sommer- auf Winterräder am Fahrzeug, welcher genau genommen als Räderwechsel bezeichnet wird. Da in beiden Fällen die Räder vom Fahrzeug abgenommen werden müssen, empfiehlt es sich den Räder- und Reifenwechsel miteinander zu kombinieren. So fallen die Kosten für die Demontage und Montage der Räder am Fahrzeug nur einmal an.
Kosten für das Reifen Aufziehen
In der Regel werden beim Reifenwechsel nicht nur die neuen Reifen auf den Felgen montiert, es fallen meist auch weitere Arbeiten an, die sich auf der späteren Rechnung widerspiegeln.
Dies sind beispielsweise:
- Demontage der Räder vom Fahrzeug
- Abziehen der alten Reifen von der Felge
- Auswuchten der neu bezogenen Räder
- Abschließende Montage der Räder am Fahrzeug
Die tatsächlichen Kosten für das Aufziehen neue Reifen sind von verschiedenen Faktoren abhängig.
Dazu gehören insbesondere:
- Die Wahl der Werkstatt
- Das Fahrzeugmodell sowie dessen Reifen- und Rädergröße
- Der nötige Aufwand.
Generell kann gesagt werden, dass die Werkstätten der großen Markenautohäuser in der Regel teurer sind als kleinere freie Werkstätten. Aber auch andere Faktoren spielen bei der Berechnung des Gesamtpreises eine Rolle. So müssen beispielsweise neuere Fahrzeuge ab Erstzulassung 2014 mit einem Reifendruckkontrollsystem (RDKS) ausgestattet sein. Das macht den Reifenwechsel deutlich aufwendiger und damit auch teurer.
Müssen die Sensoren des RDKS beim Reifenwechsel aufgrund eines Defekts ausgetauscht werden, so werden zusätzliche Kosten fällig. Der reine Reifenwechsel hingegen kostet meist nur 80 bis 150 Euro. Sollen die neu bezogenen Räder wieder auf dem Auto montiert werden, kommen zusätzliche Montagekosten von rund 50 Euro hinzu. Wurden die Reifen beim gleichen Händler erworben wie auch das Aufziehen und die Montage erfolgt, gibt es häufig einen Rabatt. Oft werden auch Komplettpreise von Reifen plus deren Montage angeboten.
Reifen aufziehen: So läuft es ab
Das Aufziehen neuer Reifen auf die Felgen sollte immer in einer Fachwerkstatt vorgenommen werden. Diese verfügen über das notwendige Know-how und die geeignete Ausstattung an benötigten Gerätschaften.
Kann man Reifen selber aufziehen?
Zwar finden sich im Netz zahlreiche vermeintliche Tipps und Videos, wie das Aufziehen von Reifen auf die Felge auch in der heimischen Garage selbst gemacht werden kann, besonders sinnvoll ist dies allerdings nicht. Da es zum Aufziehen der Reifen einen hohen Kraftaufwand benötigt, ist das Risiko von Verletzungen am eigenen Körper oder Beschädigungen an Reifen und Felgen sehr hoch.
Das Aufziehen neuer Reifen läuft folgendermaßen ab:
- Die Räder werden vom Fahrzeug demontiert.
- Zum Abziehen der alten Reifen von der Felge wird zunächst die Luft auf den Reifen gelassen und die Ventileinsätze entfernt.
- Mit einer Abdrückrolle oder -schaufel werden die alten Reifen von der Felge abgezogen.
- Das Aufziehen der neuen Reifen erfolgt durch das Einspannen von Felgen und Reifen in einer Montiermaschine.
- Hierbei wird die Flanke des Reifens zunächst mit reichlich Fett eingeschmiert und anschließend der Reifen richtig ausgerichtet.
- Mithilfe des Montierhebels wird der Reifen auf die Felge gezogen. Vorher vorhandene Auswuchtgewichte sollten unbedingt im Vorfeld demontiert werden.
- Anschließend wird der Reifen mit Luft befüllt, wodurch er automatisch von selbst auf die Felge springt.
- Abschließend kann ein neues Ventil angebracht werden und der benötigte Reifendruck eingestellt werden.
Reifen saisonal wechseln – sinnvoll oder nicht?
Mit Beginn der kalten Jahreszeit sollten die Reifen an Fahrzeugen von Sommer- auf Winterreifen gewechselt werden. Nur so ist ein optimaler Halt auch auf nassen oder vereisten Straßen gewährleistet. Genau genommen handelt es sich dabei allerdings nicht um einen Reifenwechsel, sondern um einen Räderwechsel.
In der Regel werden dabei nämlich die bereits auf einem anderen Felgensatz montierten Winterräder gegen die sich am Fahrzeug befindlichen Sommerräder ausgetauscht. Theoretisch könnte auch nur ein Felgensatz verwendet werden, sodass jedes Jahr im Herbst und Frühling die Winter- beziehungsweise Sommerreifen ab- und aufgezogen werden.
Allerdings ist das aus zwei Gründen nicht sinnvoll:
- Bei jedem Umziehen der Reifen werden hohe Kosten fällig, wohingegen ein Räderwechsel mit etwas handwerklichem Geschick auch selbst durchgeführt werden kann.
- Die Reifen und Felgen werden bei jedem Reifenwechsel stark beansprucht, was zu einem deutlich höheren Verschleiß führt.
Fazit zu den Kosten für Reifen aufziehen
Neue Reifen sind immer dann fällig, wenn die alten zu stark abgenutzt oder zu alt sind. Da es sich bei den Reifen eines Fahrzeugs um sicherheitsrelevante Teile handelt, sollte ein Reifenwechsel nicht zu lange aufgeschoben werden. Je nach Aufwand, Art des Fahrzeugs sowie gewählter Werkstatt können die Kosten für das Reifen Aufziehen unterschiedlich hoch ausfallen. In der Regel liegen diese zwischen 100 und 300 Euro.