Die zinslose Finanzierung gerade von Hochpreisigen Waren ist so beliebt wie nie zuvor. Vor allem wenn dafür keine Zinsen anfallen, wird die Entscheidung dem Verbraucher sehr leicht gemacht. In unserem Artikel verraten wir Ihnen, was die Vorteile und die Nachteile einer 0%-Finanzierung sind.
Auf der Suche nach neuen Kunden lassen sich Autohändler, Möbelhäuser, Elektromärkte und Versandhäuser immer wieder neue Möglichkeiten einfallen, um Anreize für den Einkauf zu schaffen. Die 0%-Finanzierung ist einer davon. Wenn auch finanzschwache Kunden sich hochpreisige Produkte leisten können, für die eigentlich das Bargeld fehlt, dann ist die Hemmschwelle diesen Kauf zu tätigen plötzlich nur noch gering. Dass dies jedoch mit Gefahren verbunden ist, fällt vielen erst auf, wenn es schon zu spät ist.
Mit wem wird der Finanzierungsvertrag geschlossen?
Viele Onlineshops arbeiten mit einer Bank zusammen, die Finanzierungsverträge zur Verfügung stellt. Der Kunde geht mit dem Ratenvertrag also ein Vertragsverhältnis mit dem jeweiligen Kreditinstitut ein.
Der Finanzierungspartner des Onlineshops zahlt die Kreditsumme in einem Betrag an den Händler aus und der Kunde zahlt infolgedessen die Raten an das Kreditinstitut.
Die Vorteile einer 0%-Finanzierung
- Es können große Anschaffung getätigt werden, ohne dass das nötige Eigenkapital vorhanden ist.
- Die Rückzahlung erfolgt in bequemen Monatsraten
- Eigene Sparverträge brauchen nicht angetastet werden, um größere Anschaffungen zu tätigen.
- Es fallen keine Zinsen an, sodass der Kunde letztendlich nur den Preis bezahlt, den er auch als Barpreis im Geschäft gezahlt hätte.
- Je nach Anbieter und Voraussetzungen können auch bei 0%-Finanzierungen flexible Laufzeiten und Ratenhöhen gewählt werden, jedoch ist dies nicht immer der Fall.
Die Nachteile einer 0%-Finanzierung
- Während man bei der Barzahlung oftmals einen gewissen Verhandlungsspielraum über den Kaufpreis hat, ist dies bei der Inanspruchnahme einer Finanzierung in der Regel nicht möglich.
- Da für 0%-Finanzierungen in der Regel aggressiv geworben wird, werden oftmals Kunden angesprochen, die sich diese Ausgabe eigentlich nicht leisten können.
- Wer mehrere Ratenkredite in Anspruch nimmt, verliert schnell den Überblick über seine Finanzen oder stellt vielleicht nach einer gewissen Zeit fest, dass er die Raten nicht mehr begleichen kann, da sie zusammengenommen zu hoch sind. Dadurch gerät der Kreditnehmer schnell in eine Schuldenspirale.
- Die 0%-Finanzierung ist oftmals an gewisse Voraussetzungen gebunden. So muss der Antragsteller sich zum Beispiel oftmals für eine festgelegte Laufzeit entscheiden.
Wer ist letztendlich der Nutznießer der 0%-Finanzierung?
Mit der 0%-Finanzierung versuchen Geschäfte neue Kunden zu ködern. Lassen diese sich auf das Angebot ein, bekommt das Geschäft die persönlichen Daten des Kunden und kann diese zukünftig für Werbemaßnahmen nutzen.
Der Händler verdient zwar auf den ersten Blick nichts mit der 0%-Finanzierung, jedoch wird dies in der Preiskalkulation berücksichtigt, sodass das Produkt gegebenenfalls sogar teurer ist als bei einem anderen Händler, der keine 0%-Finanzierung anbietet. Hier sollte man vorab also gründlich vergleichen.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden, damit eine 0%-Finanzierung gewährt wird?
Zunächst einmal gelten für die 0%-Finanzierung dieselben Voraussetzungen wie für eine kostenpflichtige Standardfinanzierung. Meistens ist es jedoch so, dass die anbietenden Geschäfte noch zusätzliche Voraussetzungen festlegen, damit die 0%-Finanzierung gewährt werden kann. Letzteres ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich und muss vorab geklärt werden.
- Der Antragsteller ist mindestens 18 Jahre alt und geschäftsfähig.
- Der Wohnsitz und die Bankverbindung müssen in Deutschland sein.
- Der Antragsteller muss sich mit seinen Personalausweis oder einen Reisepass identifizieren können.
- Er muss über ein regelmäßiges Einkommen verfügen.
- Er muss eine positive Bonität aufweisen.
- Der Arbeitsvertrag des Antragstellers muss seit mindestens sechs Monaten bestehen.
- Der Arbeitsvertrag darf innerhalb der Kreditlaufzeit nicht enden.
- Ab einer gewissen Kreditsumme müssen eventuell Nachweise zu den Einkünften vorgelegt werden. Angestellte können dafür ihre Gehaltsabrechnung, Beamte eine aktuelle Bezügemitteilung, Rentner einen Rentenbescheid und Selbstständige den Einkommensteuerbescheid vorlegen.
- Selbstständige müssen nachweisen können, dass sie sich seit mindestens 24 Monaten in der Selbstständigkeit befinden.