Unsere Mobilität verändert sich. Aufgrund verstopfter Innenstädte und starker Luftbelastung durch Benzin- und Diesel-Fahrzeuge sind vor allem die Elektroautos immer weiter auf dem Vormarsch. Der Kauf eines solchen E-Autos wird sogar mit staatlichen Kaufprämien gefördert. Das noch größte Problem für die flächendeckende Akzeptanz der strombetriebenen Fahrzeuge stellt die geringe Anzahl an Ladesäulen dar. Und wer ein E-Auto fährt und endlich eine Ladesäule gefunden hat, stellt sich die Frage wie man dort aufladen und bezahlen kann. Wir klären Sie auf!
Wie funktioniert das Aufladen an E-Ladesäulen?
Der tatsächliche Durchbruch der Elektromobilität scheitert derzeit noch an zu geringen Reichweiten der Akkus und einem nicht ausreichend ausgebauten Netz an Ladestationen. Doch das Ladenetz wächst immer weiter. Zu Beginn des Jahres 2020 bestand es aus rund 18.700 E-Ladesäulen, an denen die Fahrer von Elektroautos “nachtanken” können. Am häufigsten findet man diese an öffentlichen Parkplätzen oder Parkhäusern, aber auch viele größere Unternehmen bieten bereits für Ihre Mitarbeiter Lademöglichkeiten auf dem Firmengelände an.
Während zu Beginn des Aufkommens der batteriebetrieben Fahrzeuge ein wahres Chaos an unterschiedlichen Steckern und Ladekabeln herrschte, einigte man sich im Jahr 2016 auf ein einheitliches Ladesystem mit dem Typ-2-Stecker für alle E-Ladesäulen. So kann sichergestellt werden , dass auch wirklich jedes E-Auto aufgeladen werden kann. Andere Stecker-Arten, beispielsweise für das Schnellladen des Akkus dürfen nur noch als Zusatzangebot angeboten werden. Das Aufladen ist dabei genauso einfach wie das Tanken bei herkömmlichen Autos mit Verbrennungsmotor. Sie fahren einfach an die Ladesäule heran, öffnen den Deckel der Ladebuchse und führen den Stecker der Ladesäule ein. Anschließend starten Sie den Ladevorgang an der Ladesäule. Sobald der Ladevorgang beendet ist, werden Sie aufgefordert den geladenen Strom zu bezahlen.
Wie funktioniert das Bezahlen an E-Ladesäulen?
Wie nahezu alles in Deutschland ist auch das Bezahlen an E-Ladesäulen durch den Gesetzgeber geregelt. Hierbei greift die Ladesäulenverordnung (LSV), in der festgelegt ist, dass den Nutzern das Aufladen auch punktuell möglich sein muss. Das bedeutet, es darf keine vorherige Authentifizierung des Nutzers verlangt werden. Da diese Verordnung noch relativ neu ist, ist sie noch nicht allerorts vollständig umgesetzt. Es gibt also durchaus noch E-Ladestationen, bei denen Sie sich vor dem Ladevorgang identifizieren müssen. Um den aufgeladenen Strom zu bezahlen, stehen Ihnen je nach Betreiber der Ladesäule unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung.
Der Klassiker: E-Ladesäulen mit EC- oder Kreditkarte bezahlen
Einige Ladesäulenbetreiber bieten an ihren Stromtankstellen das Bezahlen des geladenen Stroms mittels EC- oder Kreditkarte an.
Dies läuft ganz ähnlich wie das Bezahlen an der herkömmlichen Tankstellen-Kasse:
- Sie schieben einfach Ihre Karte in das Lesegerät ein bzw. legen diese auf.
- Anschließend geben Sie Ihre PIN ein.
- Schon ist der Bezahlvorgang beendet.
Allerdings ist die Zahl der E-Ladesäulen, bei denen Sie auf diese Art bezahlen können noch relativ gering.
Am weitesten verbreitet: Das Bezahlen mit spezieller Ladekarte
An den meisten E-Ladesäulen bezahlen Sie den Ladevorgang mit einer vom Betreiber ausgestellten Ladekarte. Für diese müssen Sie sich vorher beim Anbieter registrieren. Die Karte enthält einen RFID-Chip, der das kontaktlose Bezahlen ermöglicht. Viele Betreiber schließen sich auch zu Netzwerken zusammen, damit das Aufladen und Bezahlen nicht nur an den Ladesäulen eines Betreibers möglich ist. Das größte Ladenetzwerk dieser Art in Deutschland ist Ladenetz.de. Auch Volkswagen startete mit der WeCharge-App vor Kurzem eine Initiative, die das Bezahlen mit einer Ladekarte oder wahlweise per App an rund 80 % der E-Ladesäulen in ganz Europa ermöglichen soll.
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Die moderne Variante: Bezahlen an E-Ladesäulen per App
Das mobile Bezahlen mit dem Smartphone wird in Deutschland immer beliebter. Neben der eben genannten WeCharge-App von Volkswagen gibt es auch zahlreiche andere Anbieter, die das Bezahlen an E-Ladesäulen per App ermöglichen. An der Ladesäule wird dazu ein QR-Code angezeigt, der mit der entsprechenden Bezahl-App eingescannt wird. Bei der Registrierung für die App muss eine gültige Zahlungsart ausgewählt werden, beispielsweise Lastschriftverfahren oder Kreditkarte, damit die App den Ladevorgang abrechnen kann.
- Wecharge
- ADAC e-Charge
- EnBW mobility+
- Plugsurfing
- Aral Fuel & Charge Card App
- BP Fuel & Charge Card App
- E-Charging (Hamburg)
- Z.E. Pass (für Renault)
Gern genutzt, aber selten: kostenloses Laden an E-Ladesäulen
Stellen Sie sich vor, sie könnten Ihre individuelle Mobilität kostenlos nutzen. Mit einem E-Auto gar nicht mal so unwahrscheinlich. Es gibt durchaus einige E-Ladesäulen, die von Energieversorgern oder Gemeinden betrieben werden, an denen Sie kostenlos Strom tanken können. Dies soll das Voranbringen der Elektromobilität in Deutschland zusätzlich fördern. Zu finden sind diese kostenlosen E-Ladestationen meist auf öffentlichen Parkplätzen oder auch in Garagen und Parkplätzen von Hotels oder Einkaufszentren.
Fazit zum Bezahlen an E-Ladesäulen
Das Elektroauto ist weiter auf dem Vormarsch. Durch die politische Förderung, beispielsweise durch Kaufanreize, die Förderung des Ausbaus der Ladeinfrastruktur und Fahrverboten für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ist der Weg für die E-Autos in die Zukunft geebnet. Besonders die Verfügbarkeit und die einfache Bedienung der E-Ladesäulen wird dabei immer weiter verbessert.