In Zeiten der Niedrigzinsen auf klassische Geldanlagen suchen immer mehr Menschen einen Weg, ihr Geld dennoch sinnvoll und gewinnbringend zu vermehren. Eine lukrative Möglichkeit dafür bietet ein Investment und der Handel mit Aktien. Während früher dafür eine spezielles Depot bei einer Bank erforderlich und dieses mit teils erheblichen Kosten verbunden war, ist dies heutzutage nahezu für jedermann einfach und kostengünstig möglich. Ermöglicht wird dies durch die steigende Anzahl an Online-Brokern, die nicht nur einen einfachen Zugang zum Aktienmarkt ermöglichen, sondern auch mit niedrigen Gebühren überzeugen wollen. Einer dieser Anbieter ist Gratisbroker.de. Ob sich dieses Angebot lohnt, welche Vor- und Nachteile es mit sich bringt und welche Kosten und Gebühren bei Gratisbroker tatsächlich anfallen, haben wir uns näher angeschaut.
- Gegründet wurde die Gratisbroker GmbH 2019 in München.
- Die Verwaltung der Kundengelder erfolgt bei Gratisbroker über die Baader Bank.
- Für Aktien- und Wertpapierkäufe wird keine Ordergebühr erhoben. Allerdings liegt das Mindestvolumen pro Order bei 500 Euro.
- Über Gratisbroker können Aktien, Fonds und ETFs gehandelt werden, allerdings ausschließlich am Handelsplatz “Gettex” der Börse München.
- Die Depotführung erfolgt über die Baader Bank. Damit unterliegt das Angebot von Gratisbroker der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
- Für den Insolvenzfall des Anbieters sind Kundengelder bis zu einer Höhe von 100.000 Euro gesichert.
Inhaltsverzeichnis des Artikels
Was ist Gratisbroker?
Gratisbroker ist ein Online-Broker, der seinen Kunden einen besonders günstigen Zugang zum Handel mit Aktien und Wertpapieren ermöglichen möchte. Dabei können Kunden allerdings ausschließlich an dem Handelsplatz “Gettex” der Börse München handeln. An Handel an der Börse Frankfurt oder gar internationalen Handelsplätzen ist nicht möglich. Investiert werden kann in Aktien, Fonds und ETFs.
Was ist ein ETF?
Unter einen ETF versteht man einen Fonds, der nicht aktiv gemanagt wird, sondern lediglich einen ihm zugrundeliegenden Index abbildet. Dadurch sind ETFs sehr kostengünstig, können durch das fehlen eines aktiven Fondsmanagements aber auch nie besser performen als der zugrundeliegende Index.
Wer steckt hinter Gratisbroker?
Gegründet wurde die Gratisbroker GmbH erst 2019 von den drei ehemaligen Kollegen Stefan Mross, Malte Rubruck und Philipp Röben. Alle drei verfügen über eine jahrelange Erfahrung im Bankwesen und teilweise im IT-Bereich des Bankgeschäftes. Ihr Antrieb war es, das Investieren und den Börsenhandel für ihre Kunden so kostengünstig wie möglich zu machen. Dafür verzichtet der Anbieter bewusst auf aus seiner Sicht unnötige Zusatzservices oder ein zu breites Angebot. So können die eigenen Kosten niedrig gehalten und den Kunden eine Null-Euro-Ordergebühr angeboten werden. Die Depotführung der Kunden erfolgt über die Baader Bank, welche seit 2008 eine Lizenz als Vollbank besitzt.
Was bietet Gratisbroker?
Gratisbroker bietet seinen Kunden ein Depot und damit die Zugang zum Handel an der Börse über den Marktplatz “Gettex” der Börse München.
Das Handelsangebot umfasst dabei:
- Aktien
- ETFs & ETCs
- Fonds
- Optionsscheine
- Zertifikate
Anleihen, CFDs, Futures, Optionen und Währungen (Forex) können bei Gratisbroker nicht gehandelt werden. Die Mindesthöhe pro Order liegt beim Handel mit Gratisbroker bei 500 Euro. Dafür werden keine Ordergebühren oder Ausgabeaufschläge erhoben.
Gehandelt werden kann sowohl über eine Desktop-Webtrading-Software als auch über einen mobilen Webtrader für die Nutzung auf dem Tablet oder Smartphone. Die Handelszeiten liegen wochentäglich zwischen 08:00 und 22:00 Uhr.
Ist Gratisbroker sicher?
Gratisbroker ist ein noch recht junges Unternehmen im Markt der Online-Broker. Dennoch kann von der Seriosität des Anbieters ausgegangen werden, da es sich um einen Anbieter mit Sitz in Deutschland handelt und die Führung der Kundendepots über die in Deutschland ansässige Baader Bank abgewickelt wird. Diese unterliegt damit der Regulierung und LIzenzierung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Über den deutschen Einlagensicherungsfonds sind Kundengelder bis zu einer Höhe von 100.000 Euro abgesichert.
Vor- und Nachteile von Gratisbroker
- Keine Ordergebühren
- Keine Depotgebühren
- Einfach und unkompliziert zu bedienende Handelssoftware
- Handel ausschließlich über Handelsplatz Gettex möglich
- Kein CFD- oder Forex-Handel möglich
- Mit 500 Euro relativ hohes Mindestordervolumen
Bei Gratisbroker anmelden: So geht’s
Für die Nutzung von Gratisbroker muss zunächst ein Kundenkonto eröffnet werden. Im gleichen Atemzug wird dadurch automatisch ein Depot bei der Baader Bank eröffnet.
Der Anmeldeprozess läuft folgendermaßen ab:
- Besuchen Sie die Webseite www.gratisbroker.de und klicken Sie oben rechts auf den Button “Depot eröffnen”.
- Geben Sie anschließend Ihre E-Mail-Adresse ein und wählen Sie ein Passwort aus.
- Nach Bestätigung Ihrer E-Mail-Adresse durch einen Klick auf den Bestätigungslink in der automatisch erhaltenen E-Mail geben Sie die geforderten Daten ein und folgen Sie dem Antragsprozess.
- Sind alle benötigten Daten vollständig und korrekt eingegeben, müssen Sie sich abschließend legitimieren. Dies erfolgt am Ende des Registrierungsprozesses per Video-Legitimation. Dazu benötigen Sie Ihren Personalausweis oder Reisepass.
- Ist Ihr Kundenkonto und das Depot angelegt, können Sie Ihre Ersteinzahlung auf das angelegte Referenzkonto bei der Baader Bank tätigen, um über Gratisbroker handeln zu können.
Gratisbroker-App nutzen?
Gratisbroker hat keine App, sondern eine Webseite, die auch mobil problemlos genutzt werden kann.
Depot zu Gratisbroker übertragen
Um seinen Service so günstig wie möglich anbieten zu können, verzichtet Gratisbroker auf das Angebot bestimmter Services. Dazu gehört auch der Übertrag eines bereits bestehenden Depots zu Gratisbroker. Eine Übertragung des Gratisbroker-Depots bei der Baader Bank zu einem anderen Anbieter wird nur im Rahmen einer Schließung des Kundenkontos vorgenommen.
Wie funktioniert Gratisbroker?
Gratisbroker funktioniert wie jeder andere Onlinebroker auch: Nach Eröffnung Ihres Depots und der Einzahlung auf das eigene Referenzkonto können innerhalb der Handelszeiten Aktien und Wertpapiere gekauft und verkauft werden. Dividenden von Aktien werden automatisch gutgeschrieben.
Kosten und Gebühren bei Gratisbroker

Geringe Gebühren bei Gratisbroker
Wie der Name Gratisbroker bereits vermuten lässt, verzichtet der Anbieter auf nahezu alle üblichen Gebühren. Es werden weder Depotgebühren erhoben noch ist eine Ordergebühr fällig. Die einzigen Kosten, die dem Kunden direkt berechnet werden, sind Überziehungszinsen in Höhe von 14 % p.a. für ungenehmigte Kontoüberziehungen. Gratisbroker selbst finanziert sich über sogenannte Kick-Backs. Dies sind Provisionen, die der Anbieter von seinen Handelspartnern für die Zuführung von Trades erhält.
Erfahrungen mit Gratisbroker
Da es sich bei Gratisbroker um einen noch recht jungen Anbieter am Markt handelt, sind allgemein noch nicht allzu viele Erfahrungsberichte verfügbar. In den Google-Bewertungen erreicht Gratisbroker jedoch einen Schnitt von 4,5 von 5 möglichen Sternen bei insgesamt 30 Bewertungen. Auch bei Trustpilot erzielt Gratisbroker ein hervorragendes Ergebnis, allerdings können insgesamt 4 Bewertungen (Stand 02/21) als noch nicht ausreichend aussagekräftig angesehen werden.
Kontakt zu Gratisbroker
Für allgemeine Fragen steht Kunden und Interessenten eine ausführliche FAQ-Seite von Gratisbroker zur Verfügung. Weitergehende Anliegen können telefonisch oder per E-Mail geklärt werden.
Kontakt zu Gratisbroker
- E-Mail: service@gratisbroker.de
- Telefon: 089 / 54 55 81 88
Die Telefonhotline von Gratisbroker ist von 08:00 – 18:00 an Bankarbeitstagen besetzt.
Postalisch ist Gratisbroker unter folgender Anschrift erreichbar:
Gratisbroker GmbH
Landshuter Allee 8-10
80637 Berlin
Zusätzlich kann das Unternehmen auch über die Social-Media Kanäle Facebook, Twitter und den eigenen Youtube-Kanal erreicht werden.
Fazit zu Gratisbroker
Der noch recht junge deutsche Online-Broker Gratisbroker zielt vor allem auf eine sehr kostenbewusste Zielgruppe. Der Aktien- und Börsenhandel ist wahrscheinlich bei kaum einem anderen Anbieter so günstig möglich. Dafür ist das Handelsangebot allerdings auch ein Stück weit eingeschränkt. Dank Lizenz und Regulierung der depotführenden Baader Bank durch die BaFin muss man sich um die Seriosität des Angebots allerdings kaum Sorgen machen.