Wer kennt es nicht: Man ist beim Shoppen im Internet oder in Einkaufsläden und findet allerlei schöne Dinge, die man sich gerne leisten möchte. Besonders beim Onlineshopping oder auch beim Zahlen mit Karte im stationären Handel ist da schnell mal mehr Geld weg, als man eigentlich ausgeben wollte. Einige Tech-Start-Ups wollen genau diesem Trend entgegenwirken. Denn jeder weiß wohl, wie man beim Shoppen nicht zu viel Geld ausgibt: man sollte sich vorher ein Limit setzen. Heutzutage nennt man dies Safe Spending. Was das ist, bei welchen Anbietern das sichere Geld ausgeben möglich ist und welche Vor- und Nachteile es jeweils mit sich bringt, erfahren Sie bei uns.
Was ist Safe Spending?
Sich ein klare Limit beim Shopping zu setzen klingt oft leichter, als es in der Umsetzung tatsächlich ist. Vor allem dank modernster Zahlungsmethoden geht das Geldausgeben heutzutage leichter als es vielen lieb ist. Zahlreiche Studien und Befragungen konnten belegen, dass bargeldloses Zahlen das Ausgeben von Geld beschleunigt.
- Kreditkarte
- Paypal
- Sofortüberweisung
Die Wissenschaftler vermuten, dass der Grund für das unbekümmerte Geld ausgeben mit digitalen Zahlungsmethoden vor allem der ist, dass die Kunden hierbei den “Verlustschmerz” von Bargeld nicht spüren, wenn keine echten Scheine und Münzen den Besitzer wechseln.
Das Konzept des Safe Spending setzt genau hier an. Die Anbieter gewähren den Kunden Kredite für einzelne Einkäufe. Durch die Kredithöhe ist automatisch ein Limit für die Ausgaben der Kunden gesetzt. Die Kunden zahlen die gewährten Kredite dann in Raten an den Anbieter zurück. Die Beantragung und Verwaltung erfolgt dabei rein digital über eine App.
Safe Spending basiert auf Rechnungs- & Ratenkäufen
„Safe Spending“ bedeutet nicht, dass Onlineshopper mit einem Konzept weniger oder gar kein Geld ausgeben. Es geht nicht um das bewusste Vermeiden von (unnötigen) Käufen. Vielmehr geht es darum, dass über das Kreditsystem nur so viel ausgegeben werden kann, wie auch finanzierbar ist. Wer generell einen schlechten Überblick über seine Finanzen hat oder häufig online shoppt, um später zu bezahlen und dabei Zahlungsfristen versäumt, sollte vor allem an seinem Kaufverhalten arbeiten.
Vor- und Nachteile von Safe Spending
- Ausgabenlimit für Einkäufe
- Rückzahlung in bequemen Monatsraten
- Ratenhöhe und -laufzeit können dem eigenen Budget entsprechend gewählt werden
- Oft teurer als herkömmliche Kredite
- Verleitet dazu, sich Dinge zu kaufen, die man sich eigentlich nicht leisten kann
- Bei zu vielen Ratenkäufen können die monatlichen Belastungen erheblich zunehmen
Wer bietet Safe Spending an?
Das Safe Spending wird vor allem von Fintech-Start-Ups angeboten.
- Affirm
- Afterpay
- Sezzle
- Quadpay
Safe Spending mit Affirm
Gegründet wurde Affirm von Max Levchin, einem der Mitbegründer von Paypal. Nach eigenen Angaben hat das 2013 gegründete Unternehmen bereits im ersten Geschäftsjahr Kredite in einer Gesamthöhe von rund zwei Milliarden Dollar vergeben. In Deutschland ist das Angebot derzeit noch nicht nutzbar. Lediglich in den USA können Kunden Affirm zum bezahlen nutzen.
Safe Spending mit Afterpay
Der von der in Deutschland ansässigen Arvato Payment Solutions angebotene Service Afterpay funktioniert ebenso nach dem Safe Spending Prinzip. Kunden wählen nach dem befüllen des Warenkorbs im Bezahlvorgang die Zahlungsmethode Afterpay. Dadurch erhält der Kunde die Ware vom Lieferanten und muss die Rechnung erst nach Warenerhalt bezahlen. Auch eine Umwandlung in Ratenzahlung ist möglich.
Safe Spending mit Sezzle
Auch der in Australien ansässige Safe Spending Dienst Sezzle ist in Deutschland noch nicht sehr verbreitet. Das Prinzip ist ähnlich den vorgenannten Anbietern, nach unseren Recherchen allerdings erst bei lediglich drei Webseiten in Deutschland nutzbar.
Safe Spending mit Quadpay
Das in New York, USA, ansässige Safe Spending Unternehmen Quadpay bietet seine Dienste bisher ausschließlich in den USA an. Wann das Unternehmen auch deutschen Kunden seine Bezahlmöglichkeiten anbieten will ist nicht bekannt. Das Besondere an Quadpay ist, dass beinahe jede Rechnung in vier Teilbeträgen per Ratenzahlung beglichen werden kann.
Fazit zu Safe Spending
Das Safe Spending passt zur Generation Online Shopping. Jeder will viel konsumieren und sich etwa leisten, ohne dafür auf einmal viel Geld ausgeben zu müssen. Allerdings muss man hierbei aufpassen, dass man sich mit zu vielen Ratenzahlungen nicht finanziell übernimmt. Da das Konzept des Safe Spending noch relativ neu ist, bleibt abzuwarten, inwiefern und ob sich diese Bezahldienste in Deutschland und Europa überhaupt durchsetzen werden. Aufgrund der Konkurrenz etablierten Konkurrenz durch andere Bezahldienste, wie Paypal oder Klarna, die ebenfalls Ratenzahlungen anbieten, wird das sicherlich keine leichte Aufgabe für die Start-Ups sein.