Wer seine Ferien in Kroatien und an den lang gezogenen Küsten des osteuropäischen Landes verbringt, wird mit vielen Situationen konfrontiert, in denen in der Heimat – allein aus Höflichkeit – ein Trinkgeld gegeben wird. Ob Trinkgelder in solchen Situationen auch in Kroatien angebracht sind und wie hoch sie ausfallen sollten, zeigen wir im Folgenden.
Eine „Trinkgeldpflicht“ gibt es in Kroatien nicht
Genau wie in Deutschland ist auch in Kroatien niemand dazu verpflichtet, ein Trinkgeld zu geben. Zahlungen, die über den geschuldeten Rechnungsbetrag hinausgehen, sind auch in Kroatien stets freiwillig. Genau wie hierzulande stellen Trinkgelder in Kroatien immer eine besondere Anerkennung für besonders guten Service dar – im Rahmen einer Art Servicegebühr werden sie jedoch nicht erhoben. Vielmehr ist das Entgelt für den Service bereits in allen Preisen enthalten.
Zu bedenken ist allerdings: Die Löhne vieler kroatischer Angestellter im Dienstleistungssektor sind eher niedrig. Allein aus diesem Grund kann es insbesondere für Touristen angemessen erscheinen, Hotelangestellte und andere Servicekräfte mit einem Trinkgeld zu bedenken. Dennoch sollten sich Touristen darüber im Klaren sein, dass Trinkgelder unter Einheimischen unüblich sind und – sofern ein Trinkgeld gegeben wird – oft weitaus geringer ausfallen als in vielen westlichen Ländern.
Wer Kroatien besucht, sollte daher im Hinterkopf behalten, dass es zwar keinen Trinkgeld-Knigge gibt und Trinkgelder im Allgemeinen nicht erwartet und nach freiem Ermessen gegeben werden können – einige Menschen aufgrund ihres eher niedrigen Lohns aber dennoch auf sie angewiesen sind.
Ist es beleidigend, in Kroatien kein Trinkgeld zu geben?
Trinkgeld ist in Kroatien nicht obligatorisch, wird aber in besonderem Maße geschätzt. Dennoch wird es aber nicht als beleidigend angesehen, einmal kein Trinkgeld zu geben. Für Besucher ist das Trinkgeld daher eine Möglichkeit, Wertschätzung für gute Arbeit zum Ausdruck zu bringen. Wird hingegen mittelmäßiger oder gar schlechter Service geleistet, muss sich hingegen niemand verpflichtet fühlen, mehr zu zahlen als geschuldet. Auch wenn kein Trinkgeld gegeben wird, wird das üblicherweise nicht als Beleidigung aufgefasst.
Wie viel Trinkgeld ist in Kroatien angemessen?
Trinkgelder sollen in Kroatien die Wertschätzung des erfahrenen Service widerspiegeln. Die Höhe des Trinkgelds kann daher frei an der Servicequalität ausgerichtet werden. Üblich und angemessen sind insbesondere in Restaurants, Cafés und Bars jedoch 10 bis 15 Prozent Trinkgeld. In Cafés oder bei eher kleinen Rechnungsbeträgen kann es außerdem angemessen sein, den Rechnungsbetrag aufzurunden. Wenn die Rechnung also 76 Kuna beträgt, kann auf 80 Kuna gerundet oder das Wechselgeld als Trinkgeld zurückgelassen werden.
Ebenfalls gültig sind diese „Trinkgeld-Regeln“ bei Taxifahrten oder einem Friseur- oder Spa-Besuch. Auch hier kann der Rechnungsbetrag aufgerundet oder ein Trinkgeld in Höhe von 10 bis 15 Prozent gegeben werden.
Welche Trinkgeld-Regeln gelten im Hotel
In kroatischen Hotels ist es nicht unüblich, insbesondere dem Reinigungspersonal ein Trinkgeld zu geben. Üblich sind dabei etwa 7 Kroatische Kuna (ca. 1 Euro) pro Nacht.
Erbringen andere Hotelangestellte (z. B. der Concierge oder der Hotelpage) besondere Extraleistungen, ist hierfür ein Trinkgeld zwischen 10 und 40 Kuna angemessen, um sich erkenntlich zu zeigen.
Trinkgelder: Offen oder versteckt übergeben?
In Kroatien ist es üblich, dass insbesondere Touristen für guten Service in Restaurants, Bars und Cafés ein Trinkgeld geben. Außerdem werden Trinkgelder auch in Hotels, Apartments mit Service, bei einer Taxifahrt und in vielen anderen Bereichen geschätzt. Vorwiegend dort, wo das Personal weniger gut bezahlt wird, sind Trinkgelder gerne gesehen und dürfen den Mitarbeitern gerne offen übergeben werden.
Auf Währung achten
Um bei Bedarf ein Trinkgeld geben zu können, sollten Urlauber stets einige Kuna bei sich haben. Schließlich sind Trinkgelder in bar und in Landeswährung besonders willkommen.