Wissen Sie, wie hoch Ihr Gehalt im Vergleich zu dem anderer Arbeitnehmer ist? Wenn nicht, kann es sich lohnen, das herauszufinden. Ein Gehaltsvergleich bietet viele Vorteile. Wir zeigen auf, wie Sie im Gehaltsvergleich abschneiden und wie Sie das gewonnene Wissen für sich nutzen können.
Darum ist ein Gehaltsvergleich wichtig

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Auch bei der Auswahl einer neuen Stelle kann der Gehaltsvergleich entscheidende Impulse geben. Arbeitnehmer vergleichen Gehälter, weil sie dadurch wissen, welche Vergütung sie je nach Fachgebiet, Erfahrung, Fähigkeiten, Branche und Standort erhalten sollten. Ein Gehaltsvergleich ermöglicht es Ihnen, Karriereentscheidungen zu beurteilen und Erwartungen an Arbeitsverträge vernünftig zu vermitteln.
Geld allein macht nicht glücklich – darin steckt ein wahrer Kern. Doch fest steht auch, dass ein Gehalt bis zu einer bestimmten Einkommensklasse eben doch einen Einfluss auf das Glück und das emotionale Wohlbefinden des Einzelnen hat. Glück kann man nicht kaufen, aber ein gewisses Maß an Sicherheit. Und auch viele Dinge, die für Glücksgefühle sorgen, wie ein gutes Essen, ein Ausflug mit der Familie oder der Tag am Meer sind in der Regel nicht vollkommen kostenlos.
Die Vorteile eines Gehaltsvergleichs im Überblick:
- Der Vergleich ermöglicht es Ihnen, Ihren Marktwert realistisch einzuschätzen.
- Er gibt Ihnen das nötige Selbstbewusstsein und die nötigen Argumente für Gehaltsverhandlungen.
- Er kann Sie zum nächsten Karriereschritt motivieren.
Gehaltsvergleich Deutschland
Die Corona-Pandemie, Krieg in Europa, Klima- und Energiekrise – deutschlandweit und überall auf der Welt waren die letzten Jahre alles andere als einfach. Wichtiger denn je wird für viele Menschen aus diesem Grund ein solides Gehalt, das sie auch in Zeiten der Inflation gut über die Runden kommen lässt. Wer wissen will, wo er gehaltstechnisch steht, ob er mehr bei seinem Arbeitgeber herausschlagen könnte oder ob der nächste Karriereschritt für ein besseres Gehalt ansteht, verschafft sich mit einem Gehaltsvergleich einen Überblick.
Bruttomedianlohn bei 43.842 Euro
Im Jahr 2023 liegt das durchschnittliche Bruttogehalt bei 53.118 Euro. Der Bruttomedianlohn liegt dem großen Gehaltsreport 2023 von StepStone zufolge aktuell bei 43.842 Euro.
Das Durchschnittsgehalt bezeichnet die Summe der Gehälter, geteilt durch die Anzahl der Datensätze. Das Durchschnittsgehalt wird daher durch extrem hohe und sehr niedrige Gehälter beeinflusst. Der Median hingegen bezeichnet den Wert, der genau in der Mitte liegt. Es gibt genauso viele Gehälter, die über dem Median liegen, wie Gehälter, die darunter liegen.
Vor allem Menschen mit niedrigen Bildungsabschlüssen, Frauen und Angestellte ohne Personalverantwortung verdienen weniger Geld. Personalverantwortliche sowie Akademiker und Akademikerinnen liegen am häufigsten über dem Medianlohn. Darüber hinaus konnte festgestellt werden, dass in Westdeutschland noch immer besser bezahlt wird als in Ostdeutschland.
Gehälter im Branchenvergleich

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Für einen Gehaltsvergleich ist der Bruttomedianlohn ein guter erster Anhaltspunkt. Wichtiger ist allerdings der Gehaltsvergleich innerhalb der eigenen Branche. Ein Ingenieur muss mit anderen Gehältern rechnen als jemand, der im Bankwesen tätig ist. Ein Gehaltsvergleich Rechner, der nach Branchen aufgeschlüsselt ist, gibt den entscheidenden Einblick. Auch Plattformen, auf denen Mitarbeiter ihre Unternehmen unter anderem anhand der gezahlten Gehälter anonym bewerten können, helfen dabei, herauszufinden, mit welchem Gehalt Sie auf welcher Karrierestufe und in welcher Branche rechnen können.
Die bestbezahlten Branchen und Berufsgruppen:
- Ärzte
- Berater
- Ingenieurwesen
- IT
- Marketing und PR
- Finanzwesen und Versicherungen
- Human Resources
Der Medianbruttolohn eines Arztes liegt bei 93.793 Euro. HRler verdienen im Median 46.738 Euro. Damit liegen diese Berufe und Berufsgruppen allesamt über dem deutschlandweiten Bruttomedianlohn.
Der Mindestlohn in Deutschland liegt aktuell (Stand September 2023) bei 12 Euro. Branchen, die lediglich den Mindestlohn oder Gehälter knapp über dem Mindestlohn zahlen, sind vor allem das Bauhauptgewerbe in der Lohngruppe 1, Gebäudereinigungsfirmen, Leiharbeitsfirmen, die Fleischverarbeitungsindustrie und das Dachdeckerhandwerk bei ungelernten Arbeitskräften.
Gehalt verhandeln – aber richtig
Sie haben beim Gehaltsvergleich festgestellt, dass Sie weniger verdienen als viele andere Arbeitnehmer mit einer vergleichbaren Position? Dann sollten Sie sich nicht scheuen, das Thema im nächsten Mitarbeitergespräch anzusprechen und sich auf eine Gehaltsverhandlung vorbereiten. Mit dem Gehaltsvergleich haben Sie schon einmal ein wichtiges Argument auf Ihrer Seite. Um in einer Gehaltsverhandlung erfolgreich zu argumentieren, sollten Sie allerdings noch ein paar weitere Rechtfertigungen parat haben. Das persönliche Ego und Emotionen sollten hingegen außen vor bleiben. Sehen Sie die Gehaltsverhandlung als das, was Sie ist. Sie tauschen Ihre Arbeitskraft, Ihre Ideen und Leistungen.
Vorbereitung ist nicht verhandelbar
Reflektieren Sie im Rahmen der Vorbereitungen, was Sie bislang für das Unternehmen geleistet haben, wo Ihre Stärken liegen, welche konkreten Aufgaben vor allem durch Ihre Initiative bewältigt werden konnten. Wer möchte, kann seine bisherigen Erfolge auch in Form einer Leistungsmappe verschriftlichen. Überlegen Sie sich auch, wie Sie sich künftig in das Unternehmen einbringen möchten. Streben Sie eine Weiterbildung an, gibt es bestimmte Projekte, an denen Sie gerne mitarbeiten möchten? In diesem Sinne sollten Sie sich auch verhandlungsbereit zeigen, aber nicht zu schnell in Gegenangebote einwilligen. Lassen Sie sich Zeit und machen Sie einen weiteren Gegenvorschlag. Auch das zeugt davon, dass Sie es ernst meinen.
Überlegen Sie sich darüber hinaus, wie Sie bei der Gehaltsverhandlung auftreten wollen. Beispielsweise ist es ratsam, proaktiv zu sein und nicht darauf zu warten, bis der Chef eine Zahl nennt. Sagen Sie ganz deutlich, welche Summe Sie sich vorstellen und warum. Pokern Sie dabei ruhig ein bisschen höher, aber nicht zu unrealistisch.
Extratipp: Achten Sie nicht nur auf das, was Sie sagen, sondern auch darauf, wie Sie es sagen. Die Spiegeltechnik, bei der Sprechweise, Tempo und Körpersprache dem Gegenüber leicht angepasst werden, sorgt für eine harmonische Gesprächsführung. Ein wenig lockerer und fröhlicher Smalltalk zu Beginn des Gesprächs versetzt die Teilnehmenden ebenfalls in eine positive Grundhaltung.