Wenn Sie eine Einzugsermächtigung kündigen oder ein Lastschriftmandat widerrufen möchten, können Sie dies schriftlich tun. Das Lastschriftmandat ist eine Vereinbarung zwischen Ihnen und dem Zahlungsempfänger, die Bank ist daran nicht beteiligt. Wir erklären Ihnen, wann Sie die Einzugsermächtigung widerrufen können und zeigen Ihnen, wie das geht.
Mit einer Einzugsermächtigung, dem SEPA-Lastschriftmandat, ermächtigen Sie einen Zahlungsempfänger dazu, Geld einmalig oder wiederkehrend von Ihrem Konto abzubuchen. Das ist häufig bei Mietzahlungen, Telefonverträgen und Onlineeinkäufen der Fall. Auch bei Abonnements, z.B. von Zeitungen oder Zeitschriften, werden Lastschriftmandate erteilt.
Bei einem erteilen Lastschriftmandat werden die Beträge vom Zahlungsempfänger abgebucht, Sie verpassen also keine Fristen. In einigen Fällen kann es aber sinnvoll oder erwünscht sein, die Einzugsermächtigung zu kündigen.
Voraussetzungen für den Widerruf
Das Lastschriftmandat können Sie nur dann widerrufen, wenn es sich um einen regelmäßigen Zahlungseinzug mit Zahlungen in der Zukunft handelt. Wenn Sie eine Einmallastschrift zurückbuchen möchten, finden Sie alle Informationen dazu in diesem Artikel: Lastschrift zurückbuchen.
Für bereits getätigte Zahlungen können Sie die Einzugsermächtigung nicht kündigen, dies ist nur für kommende Zahlungen möglich.
In einigen Fällen ist ein gültiges Lastschriftmandat die Voraussetzung für einen Vertragsabschluss, beispielsweise bei Fitnessstudios oder Mobilfunkanbietern. Widerrufen Sie das Lastschriftmandat, ist es möglich, dass der gesamte Vertrag gekündigt wird. Teils müssen Sie Schadensersatz leisten. Informieren Sie sich vorab im Vertrag oder in den AGB des Anbieters, ob eine Kündigung der Einzugsermächtigung möglich ist.
Bei einem Widerruf gibt es keine Kündigungsfrist, die Sie einhalten müssen. Beachten Sie aber, dass Lastschrifteinzüge einige Bankarbeitstage vor Ausführung an die Bank übergeben werden müssen. Möglicherweise gilt Ihr Widerruf also erst für die übernächste fällige Zahlung.
Einzugsermächtigung widersprechen: So geht’s
Eine Einzugsermächtigung können Sie nicht telefonisch oder per E-Mail kündigen, sondern müssen ein eigenhändig unterschriebenes Dokument versenden. Da das Lastschriftmandat ein Vertrag zwischen Zahlendem und Zahlungsempfänger ist, muss das Schreiben an den Zahlungsempfänger (also den Vertragspartner) adressiert sein. Die Bank muss darüber nicht informiert werden, da sie keinen Einfluss auf Lastschriftmandate hat.
Versenden Sie die Kündigung des Lastschriftmandats immer als Einschreiben oder Einschreiben mit Rückschein, um einen Beleg zu erhalten.
Wann ist eine Kündigung der Einzugsermächtigung sinnvoll?
In Streitfällen kann es sinnvoll sein, die Einzugsermächtigung zu kündigen. Da ein Rechtsstreit häufig von längerer Dauer ist, können Sie so, beispielsweise bei Abo-Fallen, dafür sorgen, dass der Streitgegner keine weiteren Beträge von Ihrem Konto abbuchen darf.
Wenn sich Ihre Kontoverbindung geändert hat, sollten Sie das bestehende Lastschriftmandat ebenfalls widerrufen und ein neues für die neue Kontoverbindung anfordern. Kümmern Sie sich vor der Kontokündigung um bestehende Lastschriftmandate, um keine Rückbuchungskosten tragen zu müssen.
Lastschriftmandate, die seit mehr als 36 Monaten nicht genutzt wurden, müssen Sie ebenfalls nicht kündigen. Einzugsermächtigungen laufen nach dieser Zeit aus und sind nicht mehr rechtsgültig. Will der Zahlungsempfänger zukünftig wieder Geld von Ihrem Konto abbuchen, müssen Sie ein neues Lastschriftmandat erteilen.
Auch bei gekündigten Verträgen ist es nicht nötig, die Einzugsermächtigung zu widerrufen, da bei Ende des Vertrages automatisch auch die Pflicht zur Zahlung endet. Sind Sie unsicher, können Sie aber ein entsprechendes Widerrufsschreiben versenden.
Vorlage: Lastschriftmandat kündigen
- Name und Anschrift des Zahlungsempfängers (siehe Vertrag oder Impressum)
- Name und Anschrift des Zahlenden (Ihre Daten)
- Aktuelles Datum
- Kundennummer oder Vertragsnummer
- Falls vorhanden: Nummer des SEPA-Mandats (diese finden Sie auf Kontoauszügen)
Für Ihr Kündigungsschreiben können Sie diese Vorlage nutzen:
Vorname Name | Straße Hausnummer | Postleitzahl Ort
Zahlungsempfänger
Straße Hausnummer
Postleitzahl Ort
Ort, Datum
Vertragsnummer
Widerruf der erteilten Einzugsermächtigung
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit widerrufe ich die Ihnen erteilte Einzugsermächtigung mit sofortiger Wirkung (alternativ: zum XX.XX.XXXX).
IBAN: DE12 3456 7890 0000 00
BIC: 12345678XXX
Bitte bestätigen Sie mir den Widerruf schriftlich.
Mit freundlichen Grüßen
Unterschrift
Hier können Sie die Vorlage herunterladen:
PDF: Vorlage Einzugsermächtigung kündigen
DOC: Vorlage Einzugsermächtigung kündigen
Google Drive: Vorlage Einzugsermächtigung kündigen
Denken Sie daran, den Brief handschriftlich zu unterschreiben, bevor Sie ihn versenden.
Folgen des Widerrufs
Die Kündigung eines Lastschriftmandats führt dazu, dass der Zahlungsempfänger im Rahmen dieses Mandats und Vertrags keine weiteren Beträge von Ihrem Konto abbuchen darf. Sie müssen fällige Zahlungen zukünftig selbst fristgerecht tätigen. Sie können das per Überweisung oder Dauerauftrag tun. Letzterer eignet sich nur dann, wenn es sich um regelmäßig zu zahlende, gleiche Beträge handelt.
Es ist möglich, dass Ihnen durch den Widerruf der Einzugsermächtigung weitere Kosten entstehen. Einige Firmen verlangen zusätzliche Beträge für alternative Zahlungsarten abseits des Lastschrifteinzugs.
Erfolgt weiterhin eine Belastung Ihres Kontos durch den Zahlungsempfänger, haben Sie das Recht, diese Zahlungen innerhalb von 8 Wochen durch Ihre Bank zurückbuchen zu lassen. Sie sollten dafür sicher sein, dass die Kündigung fristgemäß eingegangen ist. Eine Kündigungsbestätigung ist darum unerlässlich.
Zusammenfassung
- Kündigung der Einzugsermächtigung nur für zukünftige Zahlungen möglich
- Lastschriftmandat immer schriftlich mit eigenhändiger Unterschrift kündigen
- Für die Kündigung gibt es keine Fristen
- Prüfen Sie vorab, ob Ihr Vertrag alternative Zahlungsarten zulässt
- Überweisen Sie fällige Beträge fristgerecht, um weitere Kosten zu vermeiden