Die Art der Daten, die bei der Schufa über Sie gespeichert sind, nimmt einen massiven Einfluss auf Ihre finanziellen Geschäfte. Während positive Einträge Ihnen viele Türen öffnen, können negative Einträge diese ganz schnell wieder verschließen. Gesetzliche Löschfristen regeln, welche Daten wann wieder gelöscht werden können. So ist sichergestellt, dass Verbraucher nicht ihr Leben lang mit negativen Einträgen belastet werden.
In unserem Artikel erfahren Sie, welche Daten die Schufa sammelt, wie die Löschfristen sind und was Sie tun können, wenn Daten versehentlich nicht gelöscht wurden.
Welche Daten speichert die Schufa?
Die Schufa speichert Daten zu Ihren finanziellen Geschäften. Diese können positiv oder negativ sein, je nachdem was Sie für eine Zahlungsmoral pflegen. Da viele Unternehmen mit der Schufa zusammenarbeiten und einen regen Datenaustausch pflegen, bilden die bei der Auskunftei gespeicherten Informationen ein wichtiges Instrument, um Risiken bei Finanzgeschäften abschätzen zu können.
Aus den Daten wird mithilfe komplexer mathematischer Verfahren ein Score errechnet, der Auskunft über Ihre Kreditwürdigkeit gibt. Dabei handelt es sich um eine Prozentzahl. Je höher diese ausfällt, desto besser ist Ihre Kreditwürdigkeit und desto geringer die Ausfallwahrscheinlichkeit bei Finanzgeschäften.
Diese Daten werden von der Schufa gespeichert:
Persönliches | Positive Einträge | Negative Einträge |
---|---|---|
Namen | Schufa-Basisscore | Insolvenzanträge |
Geburtsdatum | Bankkonten | Eidesstattliche Versicherungen |
Geburtsort | Kreditkarten | Mahnbescheide |
Anschrift | Leasingverträge | Zwangsvollstreckungen |
Frühere Anschriften | Ratenzahlungsverträge | Gekündigte Kredite |
Kredite | Einträge in Schuldnerverzeichnisse | |
Bürgschaften | ||
Telefon- und Mobilfungverträge | ||
Konten bei Versandhäusern |
Der sich daraus ableitende Schufa Score gibt Auskunft über Ihre Kreditwürdigkeit:
Scorewert | Ausfallwahrscheinlichkeit |
---|---|
>97,5% | Sehr geringes Risiko |
95% - 97,5% | Geringes bis überschaubares Risiko |
90% - 95% | Zufriedenstellendes bis erhöhtes Risiko |
80% - 90% | Deutlich erhöhtes bis hohes Risiko |
50% - 80% | Sehr hohes Risiko |
<50% | Sehr kritisches Risiko |
Wann werden Schufa-Daten wieder gelöscht?
Bedingt durch die Wichtigkeit, die den bei der Schufa gespeicherten Daten zukommt, sind angemessene Löschfristen unverzichtbar. Vor allem negative Informationen spielen hier eine tragende Rolle und können dafür sorgen, dass Kreditanfragen abgelehnt oder die Kredite nur zu schlechteren Konditionen angeboten werden.
Auch die vorgeschlagenen Zahlungsmöglichkeiten in Onlineshops werden davon beeinflusst. So müssen Kunden mit einer schlechten Kreditwürdigkeiten oftmals per Vorkasse bezahlen und bekommen die Möglichkeit der Zahlung per Rechnung gar nicht erst angeboten. Die gesetzlichen Löschfristen regeln, dass auch negative Einträge nach einer gewissen Zeit nicht mehr einsehbar sind.
Die gesetzlichen Löschfristen für Schufa Einträge:
Schufa Eintrag | Frist |
---|---|
Informationen über fällige Forderungen | Nach drei vollen Kalenderjahren (mit Ablauf des 31.12. des dritten Kalenderjahres, das der Speicherung folgt), wenn die Forderungen in dieser Zeit erledigt werden. |
Getätigte Anfragen | 12 Monate taggenau nach Anfrage |
Informationen über Kredite | Taggenau nach drei Jahren nach dem Jahr der Rückzahlung |
Informationen über Versandhauskonten | Wenn die Forderung zurückgezahlt wurde |
Informationen über die Abweisung eines Insolvenzantrages oder Einstellung des Verfahrens mangels Masse | Nach 3 Jahren |
Daten aus Schuldnerverzeichnissen der Amtsgerichte | Nach 3 Jahren oder mit Einstellung des Verfahrens |
Anfragen von Kreditkonditionen | 12 Monate nach Anfrage |
Information über die Erteilung einer Restschuldbefreiung | Nach drei vollen Kalenderjahren |
Information über die Versagung einer Restschuldbefreiung | Nach drei Jahren taggenau |
Informationen über laufende Vertragsbeziehungen | Wenn das Konto aufgelöst wird |
Information über die Aufhebung eines Insolvenzverfahrens | Nach drei vollen Kalenderjahren |
Information über die Ankündigung einer Restschuldbefreiung | Nach 10 Jahren oder bei Aufnahme der Information über die Erteilung oder Versagung einer Restschuldbefreiung |
Gibt es hierzu auch Ausnahmen?
In bestimmten Fällen kann die Speicherfrist verkürzt werden, wofür jedoch bestimmte Bedingungen notwendig sind.
So können Informationen zu offenen und noch nicht titulierten Forderungen bis 2000 Euro gelöscht werden, wenn Sie innerhalb von sechs Wochen beglichen werden und dies der Schufa mitgeteilt wird.
Ebenso können Informationen zu eidesstattlichen Versicherungen gelöscht werden, wenn diese aus dem Schuldnerverzeichnis entfernt werden und der Schufa der Löschungsbescheid zugestellt wird.
Beachten Sie dabei auch, dass manche Daten versehentlich nicht gelöscht werden. Es lohnt sich also, die eigenen Daten im Blick zu behalten, um entsprechend reagieren zu können.
So erfahren Sie, welche Daten über Sie gespeichert sind
Einmal jährlich steht Ihnen laut §34 des Bundesdatenschutzgesetzes eine kostenlose Eigenauskunft zu. Darin sehen Sie auf einen Blick, welche Daten über Sie gespeichert sind und wie Ihre Kreditwürdigkeit ausfällt.
Das gibt Ihnen die Möglichkeit, die Informationen auf ihre Richtigkeit zu prüfen und bei Unstimmigkeiten tätig zu werden. Wie Sie eine kostenlose Eigenauskunft bei der Schufa beantragen können, erfahren Sie in unserem Ratgeber: Kostenlose Eigenauskunft bei der Schufa online beantragen.
Die Schufa und Ihre Daten
Die Schufa sammelt nicht alle Daten, sondern nur einige Ihr Finanzverhalten betreffende und wenige persönliche. Welche Daten das genau sind und welche Folgen diese haben können, ist in unseren Ratgebern nachzulesen.
Ratgeber: Falsche Schufa Daten
Ratgeber: Die Schufa nach der Insolvenz
Ratgeber: Was sind Negativmerkmale bei der Schufa?
Ratgeber: Was sind Positivmerkmale bei der Schufa?
So können Sie falsche oder veraltete Daten löschen lassen
Sollten in der Schufa Auskunft falsche oder veraltete Daten über Sie gespeichert sein, sollten Sie sofort tätig werden, um eventuelle Nachteile im finanziellen Bereich zu vermeiden. Während der Klärung des Sachverhaltes ist es der Schufa untersagt, Ihre Daten an Dritte weiterzugeben.
So lassen Sie falsche oder veraltete Schufa Daten löschen:
- Erstellen Sie ein Schreiben in dem Sie den Sachverhalt schildern und eine Löschung fordern.
- Fügen Sie dem Schreiben Quittungen oder sonstige Beweise hinzu, die Ihre Forderung untermauern.
- Senden Sie das Schreiben an:
Schufa Holding AG
Privatkunden ServiceCenter
Postfach 103441
50474 Köln
Zusammenfassung
In unserem Artikel haben Sie erfahren, dass die über Sie gespeicherten Daten bei der Schufa gesetzlichen Löschfristen unterliegen. Ob diese Löschfristen eingehalten werden und ob die über Sie gespeicherten Daten korrekt sind, können Sie anhand einer Eigenauskunft erfahren und gegebenenfalls auf Antrag auch Daten löschen lassen.
- Die Schufa speichert Daten persönlicher und finanzieller Art über Sie.
- Die Informationen finanzieller Art unterliegen gesetzlichen Löschfristen.
- Davon abweichend existieren einige Ausnahmen.
- Eine regelmäßige Prüfung Ihrerseits stellt sicher, dass keine falschen Daten über Sie gespeichert sind.