Die Schufa ist die bekannteste Auskunftei Deutschlands und speichert diverse bonitätsrelevante Daten über deutsche Bürger. Umso wichtiger ist es, dass die darin enthaltenen Daten korrekt sind. Dies spielt vor allem dann eine Rolle, wenn Sie einen Kredit beantragen oder eine neue Wohnung beziehen, und die Bank oder der Vermieter sich über Ihre Bonität informieren möchten.
Einmal jährlich haben Sie das Recht, eine kostenlose Auskunft über Ihre Daten zu erfragen. In unserem Artikel erfahren Sie, welche Daten in der Auskunft enthalten sind, wie die Auskunfteien an diese Daten kommen und wie Sie selbst eine Auskunft anfordern können.
Die Selbstauskunft
Mit Inkrafttreten der Änderung des Bundesdatenschutzgesetztes vom 01.04.2010 haben Bundesbürger laut §34 BDSG das Recht, einmal jährlich eine kostenlose Selbstauskunft über die bei Auskunfteien gespeicherten Daten abzufragen. Jede weitere schriftliche Bonitätsauskunft bei der Schufa kostet 24,95 Euro (Stand: 2017).
- welche Informationen über Sie gespeichert sind
- woher diese Informationen stammen
- an wen sie weitergeleitet wurden
Schufa Auskunft kostenlos anfordern
Die kostenlose Schufa Auskunft können Sie ganz einfach auf der Homepage der Schufa beantragen. Gehen Sie dazu wie folgt vor:
- Rufen Sie die Webseite www.meineschufa.de auf
- Klicken Sie auf den Button „Auskünfte“
- Wählen Sie „Datenübersicht nach §34 Bundesdatenschutzgesetz“ aus
- Wählen Sie das kostenlose Angebot „Datenübersicht nach §34 BDSG“
- Laden Sie das Antragsformular in Ihrer bevorzugten Sprache herunter (zur Verfügung stehen: Deutsch, Englisch, Türkisch, Polnisch, Italienisch, Russisch)
- Füllen Sie das Formular mit Ihren Angaben zur Person aus und unterschreiben Sie es
- Sind Sie deutscher Staatsbürger, legen Sie dem Formular eine Kopie Ihres Ausweises bei. Als Bürger eines anderen Staates legen Sie eine Kopie Ihres Reisepasses und eine Kopie Ihrer Meldebescheinigung bei
- Senden Sie das Formular und die Kopie Ihrer Ausweisdokumente in einem ausreichend frankierten Umschlag an folgende Adresse:
Schufa Holding AG
Postfach 10 25 66
44725 Bochum
Vorsicht bei kostenpflichten Downloads:
Im Internet kursieren Angebote, die Ihnen kostenpflichtige Formulare und Vorlagen für die Schufa Selbstauskunft anbieten. Diese Angebote sind nicht seriös und sollten unbedingt gemieden werden.
Seriöse Alternative: Das Musterschreiben der „Verbraucherzentrale Bundesverband“ (www.vzbv.de) bietet eine kostenlose Vorlage an
Wer fragt Ihre Bonität ab?
Negative Schufa-Einträge können für Sie viele Probleme mit sich bringen. Immer dann, wenn es um Geld geht, informieren sich viele Unternehmen bei Vertragsabschluss über Ihre Bonität. Haben Sie in der Vergangenheit Ihre Rechnungen oder Kreditraten nicht pünktlich gezahlt oder Schulden angehäuft, wirkt sich dies negativ auf Ihre Bonität aus und kann dazu führen, dass das betreffende Unternehmen eine Zusammenarbeit mit Ihnen verweigert.
- bei einer Bank einen Kredit beantragen
- einen Mobilfunkvertrage abschließen wollen
- eine Versicherung abschließen
- ein Mietverhältnis eingehen
Woher bekommt die Schufa ihre Daten
Die Schufa hat rund 9.000 Vertragspartner, die sie mit Daten versorgen. Dazu gehören Einzelhändler, Versandhändler, Telefongesellschaften, Energieversorger, Versicherungen, Kreditkarten-Gesellschaften sowie Banken und Sparkassen. Gleichzeitig bezieht die Schufa Daten aus öffentlichen Quellen, wie zum Beispiel Schuldnerverzeichnissen und Amtsgerichten. Anhand dieser Informationen ermittelt die Schufa in einem sogenannten Score-Verfahren, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Verbraucher den Kredit oder die Verbindlichkeiten tatsächlich bezahlt.
Diese Daten speichert die Schufa
- Namen
- Geburtsdatum
- Geburtsort
- Anschrift
- Frühere Anschriften
- Schufa-Basisscore
- welche Bankkonten Sie besitzen
- welche Kreditkarten Sie nutzen
- welche Leasingverträge Sie unterschrieben haben
- Ratenzahlungsverträge
- Bürgschaften
- Ihre Verträge mit Telefon- und Mobilfunk-Anbietern
- Ihre Konten bei Versandhäusern
- Vermögen
- Einkommen
- Kaufverhalten
- Beruf
- Familienstand
- Mitgliedschaften
- Nationalität
- Lebenseinstellung
Was ist ein negativer Schufaeintrag?
- Verspätete Ratenzahlung
- Verzug bei der Zahlung von Rechnungen
- Verzug bei Mietzahlungen
- Verzug bei Zahlung der Handyrechnung
Daraus resultierend kann es zu Mahnbescheiden, Vollstreckungsbescheiden, Zwangsvollstreckungen oder eidesstattlichen Versicherungen kommen. All dies kann zu einem Negativeintrag bei der Schufa führen.
Was tun, wenn falsche Daten in der Schufa Auskunft enthalten sind?
Sollten Sie feststellen, dass die Schufa falsche oder nicht mehr aktuelle Daten zu Ihrer Person führt, sollten Sie umgehend eine Löschung der Informationen beantragen. Solange ein solcher Antrag in Bearbeitung ist, darf die Schufa Ihre Daten nicht weitergeben.
Zusammenfassung
An dieser Stelle fassen wir die Informationen des Artikels noch einmal zusammen:
- Ihnen steht einmal jährlich eine kostenlose Selbstauskunft nach § 34 des Bundesdatenschutzgesetzes zu
- Jede weitere Auskunft bei der Schufa kostet 24,95 Euro
- Den Antrag laden Sie unter www.meineschufa.de herunter
- Den ausgefüllten Antrag senden Sie mit einer Kopie Ihres Ausweises an die Schufa
- Nach Erhalt der Auskunft sollten Sie die Daten prüfen und gegebenenfalls durch die Schufa korrigieren lassen
Video: Wissenswertes zur Schufa
Schufa Auskunft anfordern:
Schufa Score & Einträge in der Schufa:
Wenn Schufa nach §34 BDSG beantragt wurde aber nicht bearbeitet wird! Beschwerde dann bei Verbraucherzentrale oder Öffentlichesrechtliches!