Interchange ist eine Gebühr, die Banken erstattet wird, die Kreditkarten ausgeben. Die Gebühr entstammt den Erlösen von Händlerbanken. Interchange stellt einen Anreiz für die kartenausgebenden Banken dar, da diese dadurch ihre laufenden Kosten für Kundenbetreuung, Transaktionsabwicklung, Abrechnung, Vorfinanzierung, Missbrauchsbehinderung, Belastung des Karteninhabers oder Verluste durch Zahlungsausfälle decken können.
Unter welchem Begriff ist Interchange sonst noch bekannt?
Interchange wird abgekürzt auch MIF genannt, was für Multi Lateral Interchange Fee steht.
Wie hoch ist der Anteil, den die Händlerbank an die kartenausgebende Bank weitergibt?
Ein einheitlicher Betrag ist in Bezug auf Interchange nicht festgelegt. Es handelt sich jedoch um einen prozentualen Anteil, der weitergeleitet wird. Die Höhe wird vorab zwischen den Banken vereinbart. Alternativ benutzen die Händlerbanken einen Standardinterchange.
Von welchen Faktoren hängt die Höhe des Interchange ab?
Wie hoch ein Interchange ist, kann pauschal nicht gesagt werden. Die Höhe des Interchanges hängt nämlich von diversen Faktoren ab:
- Region
- Brosche
- Kartenart
- Abwicklungsart
Wie läuft eine Kauftransaktion ab?
Ein Beispiel, was passiert, wenn Sie mit Kreditkarte bezahlen:
- Frau Blume kauft für 100,00€ Kleider bei C&A mit ihrer Kreditkarte.
- C&A leitet die Transaktion am selben Tag an die Händlerbank des Shops, die Commerzbank, weiter, um das Geld von Frau Blume gutgeschrieben zu bekommen. Die Commerzbank überweist C&A 97,00€, da die Bank 3% Abschlag von den 100,00€ einbehält.
- Die Commerzbank leitet die Forderung von 100,00€ an die Bank von Frau Blume weiter, die Sparkasse. Die Commerzbank gibt als Interchange der Sparkasse 1% der 100,00€, also 1,00€. Die Commerzbank bekommt von der Sparkasse also den Kaufbetrag minus Interchange, 99,00€.
- Die Commerzbank hat also 99,00€ bekommen und bezahlt an C&A 97,00€ aus. Die 2,00€ Differenz behält die Commerzbank, um ihre Kosten zu decken und um eventuell Gewinn zu erzielen.
- Die Sparkasse bucht 100,00€ von Frau Blumes Konto ab. Damit behält die Sparkasse 1,00€ (100,00€ von Frau Blume minus 99,00€ für die Commerzbank), um diesen Interchange Betrag für Kosten und die eigene Gewinnmarge zu nutzen.
Interchange in der Kritik
Einige Händlerverbände sind gegen die Interchange-Gebühr. Ihrer Meinung nach würden die Kosten für die von den Händlern akzeptierten Karten sinken, wenn die Interchange-Gebühr wegfällt. Dies würde sich auf den Endpreis niederschlagen und somit niedrigere Kosten für den Verbraucher bedeuten. Auf der anderen Seite besteht jedoch die Gefahr, dass der Handel die gesparte Gebühr nicht an den Verbraucher weitergibt, sondern seine eigene Gewinnmarge erhöht.
Welche Gebühren fallen bei der Zahlung mit Kreditkarte an?
- Jahresgebühr
- Entgelt für Bargeldabhebungen
- Auslandsentgelt
- Disagio in Form eines festgelegten Prozentsatzes, der abhängig vom getätigten Umsatz ist
Zusammenfassung
- Interchange ist eine Gebühr, die bei Kreditkartenzahlungen Anwendung findet.
- Sie wird von der Händlerbank an die herausgebende Bank abgeführt.
- Diese Gebühr stellt einen Anreiz für Banken dar, Kreditkarten auszugeben.