Heutzutage lassen sich ganz einfach über das Internet Konten eröffnen und Verträge abschließen. Selbst wenn keine Filiale vor Ort ist, ist ein Vertragsabschluss online bei vielen Anbietern möglich. Doch ganz ohne Legitimation geht es leider nicht. Das Geldwäschegesetz setzt nämlich voraus, dass alle Kunden sich für den Vertragsabschluss identifizieren. Um sich legitimieren zu können, gibt es das Postident-Verfahren. In unserem Artikel erklären wir Ihnen, wie das Postident-Verfahren funktioniert und was die Alternative dazu ist.
Wie funktioniert das Postident-Verfahren?
Sie haben online einen Vertrag abgeschlossen und müssen sich nun mit dem Postident-Verfahren legitimieren? Nichts leichter als das. So gehen Sie vor, damit Ihre Identität geprüft werden kann:
Postident – Schritt für Schritt:
- Laden Sie Ihre Vertragsunterlagen inklusive Postident-Coupon herunter.
- Füllen Sie die Unterlagen aus und gehen Sie anschließend zur Post.
- Der Postmitarbeiter wird die Unterlagen prüfen und mit Ihren Ausweispapieren vergleichen.
- Auf dem Coupon bestätigt der Postmitarbeiter Ihre Identität.
- Ihre Unterlagen werden an die Bank zurückgeschickt.
- Ihr Konto wird eröffnet, sobald die Unterlagen bei der Bank angekommen und geprüft worden sind.
Welche Unterlagen werden für das Postident-Verfahren benötigt?
Damit das Postident-Verfahren durchgeführt werden kann, werden bestimmte Unterlagen benötigt. Orientieren Sie sich dabei am besten am Anschreiben der Bank bzw. des Unternehmens, mit dem Sie den Vertrag geschlossen haben.
- Ausgefüllte Vertragsunterlagen
- Postident-Coupon (wird vom Postmitarbeiter ausgefüllt)
- Briefumschlag für die Rücksendung der Unterlagen
- Ihr Personalausweis oder Reisepass
Wie funktioniert das Postident-Verfahren über den Briefträger?
In einigen Fällen kann das Postident-Verfahren beim Briefträger durchgeführt werden. Dies ist jedoch meistens nur dann möglich, wenn es um die Unterzeichnung von wichtigen Dokumenten geht.
Falls diese Möglichkeit besteht, erfahren Sie es in den Unterlagen des Unternehmens, mit dem Sie einen Vertrag geschlossen haben.
Warum ist das Post-Verfahren notwendig?
Das Geldwäschegesetz sieht vor, dass Banken rechtlich verpflichtet sind, die Identität ihrer Kunden zu prüfen, wenn diese online ein Konto eröffnen oder einen Kreditantrag stellen.
Vor allem bei Direktbanken ist das auf dem herkömmlichen Wege nicht möglich, da kein Schalter existiert, an dem die Kunden vorstellig werden könnten. Aus diesem Grund wird die Deutsche Post zwischengeschaltet und führt die Identifikation der Person anhand des Postident-Verfahrens durch.
Gibt es eine Alternative zum Postident-Verfahren?
Ja, die gibt es. Sie wird jedoch noch nicht von allen Anbietern in Anspruch genommen.
Das Videoident-Verfahren erspart den Kunden den Gang zur Post. Stattdessen benötigt er lediglich einen Computer mit Internetverbindung und eine Webcam. Über diese wird eine Identifikation von einem Mitarbeiter der Bank oder des Unternehmens vorgenommen. Die zu identifizierende Person muss dafür lediglich ihren Personalausweis oder Reisepass in die Webcam halten, damit der Mitarbeiter sich von der richtigen Identität überzeugen kann.
Wie genau der Prozess vonstattengeht, wird Ihnen in den Unterlagen der Bank bzw. des Unternehmens, mit dem Sie einen Vertrag geschlossen haben, erklärt. Immer mehr Unternehmen gehen dazu über, diese Form der Identifikation anzubieten, da sie deutlich komfortabler und einfacher für den Kunden ist. Denn je weniger Aufwand für den Kunden entsteht, desto eher ist er bereit, tatsächlich einen Vertrag abzuschließen oder ein Konto zu eröffnen.